4000 Teenager auf Ausbildungssuche: So lief Bochums Jobmesse
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Bochum. 100 Bochumer Arbeitgeber stellten sich auf der Berufsinformationsmesse Ruhr (BIM) in der Jahrhunderthalle vor. Hier gibt’s alle Bilder der Messe.
Pflegekraft, Fachinformatikerin oder doch lieber Gleisbauer? Hin- und hergerissen und ein wenig aufgekratzt schieben sich 4000 Schülerinnen und Schüler durch die Bochumer Jahrhunderthalle. Am Freitag und Samstag präsentieren wieder knapp 100 Arbeitgeber bei der Berufsinformationsmesse Ruhr (BIM) mögliche Berufe.
Einen dicken Stapel Flyer und Kullis und viele neue Berufsideen hat Nadar (16) in der Messehalle gesammelt. Sie könne sich nun vorstellen, Krankenpflegerin oder Polizistin zu werden. Oder – sie wühlt in ihren Flyern um den Begriff wieder zu finden – Steuerfachangestellte.
Berufsinformationsmesse (BIM) Ruhr in der Jahrhunderthalle
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Eren (17) ist von den Jobperspektiven der Firma „Eiffage“ ganz begeistert, er will nun Gleisbauer werden. „Das ist Kraftarbeit. Damit kann ich meinen Körper definieren“, so der 17-Jährige, „Und Hauptsache: das Geld kommt.“ Auch sein Kumpel Geven (17) ließ sich an dem Infostand überzeugen. Er werde nun Gleisbauer oder Bundespolizist.
Jugendliche können ihre Stärken im Berufsparkour entdecken
Neben den Ständen können die Teenager in einem weiteren Teil der Halle, dem Berufsparkour, bestimmte Jobs praktisch ausprobieren. „Oft können sie sich gar nichts hinter bestimmten Berufen vorstellen. Hier stellen sie schnell fest, ob ihnen ein Beruf liegt, oder nicht“, sagt Sandra Leidig vom Veranstalter, inmitten von Schülern, die Rollstühle durch einen engen Parkours schieben, die Haare von Puppenköpfen frisieren oder mit einem Minicomputer verhindern, dass Webseiten Nutzer verfolgen können.
Letzteres hat gerade auch Tasnim ausprobiert. „Vor der Messe hatte ich im Kopf, etwas mit Mathe zu machen. Oder Marketing“, sagt die 14-Jährige, „gerade eben habe ich aber im Parkours ,Sanitäter’ ausprobiert. Das, oder Pflegerin kommt bei mir nun auch in Frage.“
Mitveranstalter Jobmesse: Welche Rolle „gehypte“ Berufe spielen
Während sich am Freitag ganze Schulklassen in der Jobmesse tummeln, werden am Samstag mehr Teenager mit ihren Eltern erwartet. „Erfahrungsgemäß finden samstags dann auch qualitativ tiefgehendere Gespräche zwischen Ausstellern und Schülern statt – schließlich kommen letztere dann ja aus Eigenmotivation“, erklärt Sandra Leidig vom Veranstalter. Laut Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-GmbH und Mitveranstalter, verschiebe sich das Interesse der Schülerinnen und Schüler auch abhängig von aktuellen Medientrends auf gewisse „gehypte“ Berufe.
„Heute müssen Unternehmen auf allen Plattformen werben, um ihren Nachwuchs zusammen zu bekommen“, so Kuchajda. Auf der BIM hätte auch der Mittelstand die Chance, Nachwuchs zu werben, der ansonsten keine bundesweite Kampagne – wie Großunternehmen – fahren könne. Dafür müsse das Unternehmen aber kreativ in seiner Kommunikation mit den Jugendlichen werden.
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