Bochum. Der Büro-Boom in Bochum geht weiter. Rasant wächst im Südosten des ehemaligen Opel-Werks ein neuer Campus. Bauunternehmen mietet ganzes Gebäude.
Bochums Büromarkt boomt. Das ist die Botschaft der Branche für das vergangene Jahr. Und es scheint als sollte sich dieser Trend auch 2022 fortsetzen.
Fast die Hälfte des Office-Campus ist schon vermietet
Ablesbar ist das auch an einem der Projekte auf Mark 51/7. In Windeseile treibt die Harpen Unternehmensgruppe dort den Bau des Office-Campus voran. Knapp die Hälfte der 11.300 Quadratmeter Bürofläche sind bereits langfristig vermietet.
Allein die Niederlassung Ruhr des Bauunternehmens Goldbeck, die bereits im benachbarten Office 51/7 etwa 1200 Quadratmeter Bürofläche gemietet hat und die als Generalunternehmen das gesamte Immobilienensemble im Auftrag von Harpen erstellt, hat sich ein komplettes Gebäude gesichert. Das zentrale Haus auf dem Areal, das künftig Flex Office 51/7 heißen soll, hat eine Mietfläche von etwa 3800 Quadratmetern. Dazu kommen 100 Stellplätze im benachbarten Parkhaus.
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Bauunternehmen setzt auf anhaltende Nachfrage
„Mit dieser Anmietung sichern wir uns den exponierten und schon heute sehr erfolgreichen Standort auf Mark 51/7“, sagt Goldbeck-Regionalchef Ulrich Luh. „Mit dem zukunftsweisenden Flex Office sehen wir uns für die anhaltende Nachfrage und unsere weitere Expansion sehr gut gerüstet.“ Auf bis zu 180 Fachleute soll das Team in den nächsten Jahren wachsen. Goldbeck ist spezialisiert auf industrielles Bauen. In eigenen Fabriken hergestellte Bauelemente werden vor Ort zusammengefügt. Das bringt Tempo ins Bauen.
Und: Die Geschäfte gehen gut. „Trotz der Corona-Pandemie war 2021 eines unserer erfolgreichsten Geschäftsjahre“, so Luh. „Wir wachsen rasant.“ Das liegt auch daran, dass der Spezialist für Büroimmobilien, Parkhäuser und Sporthallen nun auch im Wohnungsbau tätig ist. In Oberhausen geht er gerade das erste Projekt dieser Art an. In Bochum ist er neben dem Bau des Office-Campus auch damit beschäftigt, das neue Parkhaus des Knappschaftskrankenhauses Langendreer zu errichten.
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Zwei IT-Firmen sichern sich Büroflächen
Hoch erfreut über das hohe Tempo und die erfolgreichen Mietabschlüsse zeigt sich Ronja Kuckshaus, die Projektleiterin von Harpen. „Diese langfristigen Bindungen verdeutlichen, dass das Interesse an modernen Arbeitsplätzen auf flexiblen und nachhaltig gestalteten Büroflächen trotz der coronabedingt erschwerten Rahmenbedingungen weiterhin steigt. Sie sei optimistisch, dass sich auch die weiteren Flächen gut vermarkten. So liefen derzeit Gespräche mit vier Interessenten für das Gebäude 3, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu beiden schon bestehenden Harpen-Immobilien entsteht.
Campus-Office kostet etwa 28 Millionen Euro
Zwei Bürogebäude hat die Harpen-Unternehmensgruppe in der Vergangenheit zwischen Wittener und Alte Wittener Straße bereits gebaut: 2018 wurde das „Office 51/7“ mit einer Gesamtbürofläche von 3200 Quadratmetern errichtet. Zwei Jahre später folgte das „Space 51/7“ mit etwa 3000 Quadratmetern Fläche. Eingezogen ist dort die CGI-Unternehmensgruppe, die u.a. in der Raumfahrtindustrie beschäftigt ist.
Vervollständigt wird das Gebäudeensemble nun durch den „Office-Campus“, der aus drei Bürobauten und einem Parkhaus besteht. Etwa 28 Millionen Euro investiert Harpen in den Bau dieser vier Gebäude.
Vermietet hat der Immobilienentwickler bereits auch Flächen im Gebäude 4. Etwa 1400 Quadratmeter Bürofläche haben sich die IT-Unternehmen DTS System GmbH und ISL Internet Sicherheitslösungen GmbH gesichert.
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Bauzeit von gerade einmal etwa 18 Monaten
Nur acht Monate nach dem Baubeginn sind die Fortschritte auf dem Areal, das einst zum Opel-Werk in Laer gehörte, weithin sichtbar. Bei zwei der drei Bürogebäude steht der Rohbau. Mit dem Rohbau des zentralen Gebäudes 5 wird gerade begonnen. Im Sommer folgen dann die Arbeiten an dem Parkhaus mit 250 Stellplätzen. Bezugsfertig sollen alle Gebäude im ersten Quartal 2023 sein – etwa 18 Monate nach Baubeginn.
Damit ist für den Immobilienentwickler Harpen auf Mark 51/7 aber noch lange nicht Schluss. Auf der anderen Seite der Wittener Straße, im Kerngebiet des früheren Opel-Werks, baut er ein Technologiezentrum für Keysight Technologies und sowie das Büroprojekt Loop 51/7. „Insgesamt werden wir etwa 50.000 Quadratmeter Mietfläche auf Mark 51/7 realisieren und sehen uns daher als strategischen Investor mit Leuchtturm-Charakter“, so Projektleiterin Ronja Kuckshaus.