Bochum. Wie ein Magnet wirkt das Wirtschafts-und Wissenschaftsareal Mark 51/7 in Bochum. Die Harpen-Gruppe investiert weitere 110 Millionen Euro.
Zwei Bürogebäude hat die Harpen Unternehmensgruppe auf Mark 51/7 in Bochum schon gebaut. Nun kündigen die Dortmunder drei neue Projekte auf dem ehemaligen Opel-Gelände im Stadtteil Laer an. Weitere 110 Millionen Euro werden sie in den nächsten drei Jahren insgesamt dort investieren.
Harpen entwickelt drei weitere Projekte auf Mark 51/7
„Wir glauben an Mark 51/7“, sagt Harpen-Geschäftsführer Franz-Josef Peveling. „Und die bisherige Entwicklung gibt uns recht.“ Denn: Nicht nur die schon gebauten Immobilien Office 51/7 und Space 51/7 an der Alten Wittener Straße sind vollvermietet. Auch für zwei der drei nun anstehenden Immobilienkomplexe stehen einige Mieter schon fest. Gleichwohl: „Wir hätten nicht erwartet, dass wir mit den realisierten Büroobjekten auf eine so gute Resonanz stoßen und auch weiterhin eine enorme Nachfrage nach modernen Büroflächen bei expandierenden Bochumer Unternehmen besteht“, so Peveling.
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An der Alten Wittener Straße lässt Harpen erneut vom Bielefelder Modulbau-Spezialisten Goldbeck drei Gebäude mit 11.300 Quadratmeter Bürofläche plus Parkhaus für 275 Pkw bauen, den Office Campus. Nur wenige Hundert Meter davon entfernt auf dem früheren Opel-Gelände entsteht an der neuen Suttner-Nobel-Allee das Technologiezentrum von Keysight Technologies, einem weltweit agierenden Hersteller von elektronischen Messgeräten.
Fachwelt staunt über Strukturwandel im Ruhrgebiet
Vor allem auf dieses Geschäft ist der Harpen-Geschäftsführer hörbar stolz. „Keysight ist ein absoluter Kracher, auf einer Stufe mit Tesla“, so Franz-Josef Peveling. Denn: Das US-Unternehmen liefere viele Komponenten für die E-Technik; im Auto, aber auch in anderen Bereichen. „Dass sich so ein Unternehmen für Bochum und für Mark 51/7 entscheidet, ist ein starkes Signal“, so Peveling.
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Gerade erst von der Immobilienmesse Expo Real aus München zurückgekehrt, habe er einmal mehr die Erfahrung gemacht, dass der Strukturwandel des Ruhrgebiets bundesweit nicht nur wahrgenommen, „sondern auch bewundert wird.“ „Häufig wird gefragt, wie macht ihr das im Ruhrgebiet nur.“ Einen Eindruck von dem Wandel habe er in seiner Firmenpräsentation in München gegeben: Ein Bild zeigt das Gewerbe-und Industriegebiet Robert Müser in Bochum-Werne Ende der 1960er Jahre: mit Schornsteinen, Zechentürmen und -gebäuden; ein anderes den Jetzt-Zustand mit Ansiedlungen von Brock-Kehrtechnik, Flaschenpost und anderen Mietern. Auch für die restliche noch zur Verfügung stehende Fläche, davon ist der Harpen-Chef überzeugt, werden sich ein oder mehrere Mieter finden.
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Mark 51/7 wirkt wie ein Magnet
Das Ruhrgebiet, so Peveling, sei eine gute Adresse. Gerade Bochum und Mark 51/7. Ein Ort von mittlerweile geradezu magnetischer Wirkung. „Auch in München habe ich von vielen Unternehmen gehört, sie müssten dort unbedingt vertreten sein; nicht zuletzt wegen der Nähe zu den Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen wie Fraunhofer- und Max-Planck-Institut.
Die Strahlkraft des 70 Hektar großen Geländes hat auch die Harpen-Gruppe erfasst, zugleich befördern die Dortmunder diese Wirkung auch noch. Sie sind als Immobilienentwickler neben der Landmarken AG aus Aachen die größte treibende Kraft aus der Wirtschaft beim Umbau des ehemaligen Zechen- und Industrieareals: Bis Ende 2022 entsteht der Office Campus, dessen Bau mittlerweile begonnen hat. Mitte 2023 soll das Keysight Technologiezentrum fertig sein.
TechCampus soll Ende 2024 fertiggestellt sein
Und dann ist da noch ein weiteres Projekt in Planung. Direkt an der Wittener Straße, zwischen dem Möbelhaus Hardeck und dem bald fertiggestellten Forschungsgebäude Zess, bauen die Dortmunder von 2023 an einen TechCampus mit einer Mietfläche von 20.400 Quadratmetern. „Allein 60 Millionen Euro“, so der Harpen-Geschäftsführer, „investieren wir in dieses Projekt.“ Ende 2024 soll es fertig sein. Der Bauantrag ist in Vorbereitung, Gespräche mit Mietern fortgeschritten.
Alle Hände voll zu tun für den Immobilienentwickler, dessen größter Engpass mittlerweile das Personal ist. „Wir können Bau-Ingenieure und Architekten gut gebrauchen“, so Geschäftsführer Heinz-Josef Peveling.