Bochum. Seit 15. März gilt die Impfpflicht für Gesundheitsberufe. Der Stadt liegen die ersten Meldungen vor. Gerechnet wird mit einer „zweiten Welle“.
Fast 800 Beschäftigte in Gesundheitsberufen in Bochum haben keinen Corona-Impfschutz. Diese Zahl nennt die Stadt als erstes Ergebnis der einrichtungsbezogenen Impfpflicht.
Seit dem 15. März müssen alle Beschäftigten in Pflege und Gesundheit vollständig geimpft sein. Deren Gesamtzahl lässt sich nur vage beziffern. Mehr als 20 Prozent der 138.000 Arbeitsplätze in Bochum werden der Gesundheitswirtschaft zugerechnet. Eine WAZ-Umfrage legte im Februar eine Impfquote bis zu 95 Prozent nahe. Werden 20.000 Arbeitsplätze in den Kernbereichen Kliniken, Pflegeheime, Pflegedienste und Arztpraxen verortet, würden fünf Prozent Ungeimpfte bis zu 1000 Arbeitnehmer bedeuten.
Impfpflicht in Bochum: 112 Einrichtungen meldeten ungeimpfte Mitarbeiter
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Die Schätzungen kommen der Realität offenbar nahe. 112 Einrichtungen haben dem Gesundheitsamt ihre ungeimpften bzw. nicht vollständig immunisierten Mitarbeiter gemeldet. Bis Freitag waren das 794 Beschäftigte, teilt Stadtsprecherin Karolin Breitschädel mit.
Gegen die Impfpflicht wird in Bochum demnach in neun Krankenhäusern, 32 Alten- und Pflegeheimen, bei 24 ambulanten Pflegediensten sowie in 27 „Praxen humanmedizinischer Heilberufe“ verstoßen. Das Gesundheitsamt muss dort bei Bedarf Prüfungen vornehmen und in letzter Konsequenz Arbeitsverbote aussprechen: zusätzliche Verwaltungsaufgaben bei aktuell 11.058 bestätigten Corona-Infektionen.
Gesundheitsamt rechnet mit einer „zweiten Welle“
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Für die Stadt kommen die Meldezahlen nicht überraschend, wie es heißt. „Das Gesundheitsamt steht mit den Einrichtungen in einem engen Austausch. Das Ergebnis hat sich daher so abgezeichnet“, sagt Karolin Breitschädel.
Dabei rechnen die Behörden alsbald mit einer „zweiten Welle an Meldungen“. Viele ungeimpfte Beschäftigte hätten sich in den letzten Tagen und Wochen mit Corona infiziert. Damit besitzen sie für drei Monate den Genesenen-Status und sind den Geimpften vorerst gleichgestellt
Kaum Interesse am Protein-Impfstoff Novavax
Eine deutliche Zunahme der Erst- und Zweitimpfungen ist nicht zu erwarten. Trotz der Impfpflicht gibt es kaum noch Zuwächse. Im gesamten März verzeichnete das Gesundheitsamt 532 Erst- und 1749 Zweitimpfungen. Zu Spitzenzeiten waren es täglich über 2000. Die Impfquote stieg binnen Monatsfrist kaum merklich von 76,8 auf 77,1 Prozent.
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Auch vom neuen Protein-Impfstoff Novavax lassen sich Impfgegner und -skeptiker offenkundig kaum überzeugen. Ende Februar wurden der Stadt 3220 Dosen zugeteilt. Davon wurden bis zu dieser Woche 257 Novavax-Spritzen gesetzt.