Bochum. Ab Montag, 4. April, müssen Schüler in Schulen keine Masken mehr tragen. Viele Schulen in Bochum hoffen darauf, dass sie es trotzdem tun.

Während die Politik die Maskenpflicht in Schulen ab Montag, 4. April, gekippt hat, werden wohl trotzdem viele Schülerinnen und Schüler weiterhin im Unterricht eine tragen. An der Willy-Brandt-Gesamtschule in Werne etwa haben sich laut Rektorin Claudia Högemann viele Eltern dafür ausgesprochen, dass die Kinder und Jugendlichen auch weiter eine Maske tragen.

Claudia Högemann, Rektorin der Willy-Brandt-Gesamtschule.
Claudia Högemann, Rektorin der Willy-Brandt-Gesamtschule. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

„Wir haben die Eltern um Unterstützung gebeten, dass die Kinder in der letzten Woche vor den Osterferien noch eine Maske tragen – allein, damit der Urlaub stattfinden kann“, sagt Claudia Högemann. „Viele Eltern waren dafür, die Maskenpflicht in der Schule auch nach den Ferien beizubehalten. Es gibt außerdem den Wunsch, dass weiter getestet wird.“

Maskenpflicht in Schulen aufgehoben – Sorge um Abiturprüfungen

Mehr als 30 der insgesamt 120 Lehrerinnen und Lehrer an der Gesamtschule haben eine Corona-Infektion bereits hinter sich. Etwa zehn Schülerinnen und Schüler seien momentan infiziert in Isolation. „Wir sind schon der Meinung, dass es erst einmal sinnvoll wäre, wenn die Maskenpflicht bleiben würde“, sagt Claudia Högemann. „Natürlich hängt bei den jüngeren Schülern die Maske auch mal unter der Nase, gerade beim Umherrennen. Insgesamt bin ich aber schon sehr stolz auf unsere Schüler. Die machen das toll mit!“

Schulen dürfen keine eigene Maskenpflicht beschließen

Das freiwillige Tragen von Masken im Unterricht ist laut NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) erlaubt.

Es sei Schulen aber nicht gestattet, dass sie sich schulinterne Maskenpflichten geben. Grundsätzlich gebe es jedoch kein Verbot, die Maske zu tragen.

Gerade auch mit Blick auf die bald anstehenden Abiturprüfungen sei das Maskentragen wichtig. Wer wegen einer Corona-Infektion ausfalle, der müsse den Stoff schließlich Zuhause nacharbeiten. „Wir merken, es ist alles wieder ein wenig chaotisch.“

Ähnlich äußert sich auch eine angehende Kauffrau für Büromanagement über den Wegfall der Maskenpflicht an ihre Berufskolleg: „Ich möchte mich nicht jetzt, kurz vor meiner Abschlussprüfung im Mai, anstecken, sonst kann ich die Ausbildung erst ein halbes Jahr später fertig machen.“

Befürchtung: Viele Schüler könnten sich ohne Maske anstecken

In den sozialen Netzwerken ist die Stimmung zum Wegfall der Maskenpflicht aber grundsätzlich deutlich zweigeteilter als bei den Lehrerinnen und Lehrern. „Meine Kids finden das klasse“, heißt es dort. „Es ist richtig, dass die Masken wegkommen“, schreibt etwa Danny Berger und zeigt sich besorgt: „Die Lehrer werden doch eh wieder so einen Druck ausüben, dass die Schüler sich nicht trauen, sie ab zu lassen.“

„Ich habe an die Eltern appelliert, dass ihre Kinder auch weiter mindestens im Unterricht Maske tragen“, sagt Paul Roos, Leiter der Lina-Morgenstern-Grundschule in Altenbochum. Es gebe aber die Weisung, niemanden zum Maskentragen zu verpflichten. „Wir sind hin- und hergerissen. Natürlich ist es unschön, den ganzen Tag eine Maske zu tragen – auch für die Lehrer. Wir befürchten aber, dass sich viele anstecken, wenn wir die Maske weglassen.“

Paul Roos, Leiter der Lina-Morgenstern-Grundschule in Altenbochum.
Paul Roos, Leiter der Lina-Morgenstern-Grundschule in Altenbochum. © FUNKE Foto Services, | Jürgen Theobald

Er gehe davon aus, dass an der Grundschule der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler weiter freiwillig eine Maske trage. Immerhin: Die Infektionslage sieht an seiner Schule derzeit deutlich besser aus. Fünf Schüler seien mit dem Coronavirus infiziert, bei den Lehrerinnen und Lehrern gebe es keine Fälle.