Bochum. Im Bochumer Westend werden jetzt Alltagsdinge repariert, die sonst weggeworfen würden. Das Projekt heißt „Nachbarschaftswerkstatt“.

Das Bochumer Westend bekommt eine „Nachbarschaftswerkstatt“. Am kommenden Freitag, 1. April, eröffnet sie im Stadtteilzentrum Q1 zum ersten Mal.

Gemeinsam sollen dort Dinge repariert und so vermieden werden, dass sie einfach in den Müll geworfen werden, obwohl sie dafür eigentlich zu schade sind. Weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter werden gesucht.

Bochumer Dieter Koscinski: „Ich will den Menschen aus meiner Nachbarschaft helfen“

Das Stahlhausener Urgestein Dieter Koscinski gab den Anstoß zur Initiative, wie das Projekt „Zusammen im Quartier“, das von der IFAK dem „Netzwerk Westend“ getragen wird, in einer Pressemitteilung erklärte. „Ich will den Menschen aus meiner Nachbarschaft helfen und da ich handwerklich geschickt und gerne unter Menschen bin, wollte ich ein Repair-Cafe eröffnen“, so Koscinski. In der Modellwerkstatt des Bochumer Vereins hatte er vor mehr als 50 Jahren seine Lehre als Modellschreiner gemacht.

Unterstützt wird der Rentner in seinem Vorhaben von Yvonne Engel und Christoph Bast aus dem Projekt „Zusammen im Westend“. „Als Dieter mit der Idee auf uns zukam, waren wir direkt Feuer und Flamme, denn die Nachbarschaftswerkstatt bringt wichtige Aspekte unseres Projektes auf den Punkt, Nachhaltigkeit und das Zusammenbringen von Menschen“, meint Yvonne Engel.

Schrauber stehen im Bochumer P1 mit Tipps und Tricks zur Seite

Ein weiteres Repair-Café hat jetzt in Wattenscheid eröffnetDie Nachbarschaftswerkstatt wird immer am ersten Freitag im Monat von 15 bis 18 Uhr im Stadtteilzentrum Q1 in der Halbachstraße 1 stattfinden. Es können alle Geräte und Gegenstände mit Defekten mitgebracht werden. Die Schrauberinnen und Schrauber versuchen, diese dann zu reparieren oder stehen mit Tipps und Tricks zur Seite.

Einen ersten Probelauf gab es auch schon. Im Februar wurden zur „Klimafluchtausstellung“ im Q1 vor allem Drucker repariert. Falls spezielle Werkzeuge gebraucht werden, können diese im „Leihladen“ Bochum ausgeliehen werden, außerdem können mithilfe des 3D-Druckers aus dem Leihladen kleine Ersatzteile hergestellt werden.

Handwerklich Begabte können gerne mitmachen

Die Werkstatt soll nicht nur technischen Nutzen haben und für Nachhaltigkeit sensibilisieren, sondern auch ein Austauschort für die Menschen aus der Nachbarschaft werden. „Wer handwerklich begabt ist und Freude am Reparieren hat, kann gerne einfach vorbeikommen und mitmachen“, lädt Christoph Bast ein.