Günnigfeld. Jetzt gibt es auch in Günnigfeld ein Repair-Café. Gleich zum Auftakt kamen viele Besucher mit defekten Elektrogeräten in das Wichernhaus.

Nicht wegwerfen, sondern reparieren: So lautet das Motto des Repair-Cafés. Erstmals gibt es jetzt auch in Günnigfeld eine solche Einrichtung, in der ehrenamtliche Helfer versuchen, defekte Elektrogeräte wieder in Gang zu bekommen.

Der Start ist geglückt

Gleich zum Start am Montag kamen schon viele Besucher in das Wichernhaus an der Parkallee 20 und brachten ganz unterschiedliche Sachen mit – von Bügeleisen über Staubsauger bis zum Sat-Receiver. An den Tischen sitzt ein fünfköpfiges Experten-Team, das versucht, die Fehler zu beheben.

Willi Krämer hatte die Idee zum Repair-Café in Günnigfeld.
Willi Krämer hatte die Idee zum Repair-Café in Günnigfeld. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Willi Krämer gehört dazu, der 69-Jährige ist gelernter Radio- und Fernsehtechniker, hat 40 Jahre lang eine Nokia-Vertragswerkstatt gehabt und hatte die Idee zum Repair-Café in Günnigfeld. Er wohnt jetzt zwar in Westenfeld, stammt aber aus Günnigfeld. „Hier fehlte ein Repair-Café, ich denke es gibt viele Menschen, die zu uns kommen werden.“

Von Bügeleisen bis Staubsauger

Der Auftakt gibt den Helfern Recht. Christa Schmidt und Werner Aust aus Eppendorf gehören zu den ersten Besuchern, „wir wollten nicht bis zum nächsten Termin des Repair-Cafés in Wattenscheid-Mitte warten und sind deshalb hierher gefahren“. Zwei defekte Bügeleisen haben sie mitgebracht. „Wir schmeißen ungern Sachen weg, erstmal sollte man versuchen, sie zu reparieren.“ Ein Bügeleisen scheint ein Totalschaden zu sein, aber bei dem anderen defekten Bügeleisen sehen die Helfer eine Chance, den Fehler beheben zu können und tüfteln herum. „Das ist erst drei Jahre alt und von AEG“, sagt Christa Schmidt.

Spendendose steht am Eingang

Während die Experten versuchen, das Gerät auf Vordermann zu bringen, können die Besucher mit Getränken und einem kleinen Imbiss die Wartezeit überbrücken. Die Reparatur ist kostenlos, am Eingang steht eine Spendendose, in der die Besucher etwas Geld hineinwerfen können, wenn sie wollen. Am Ende des Jahres wird das Geld für einen guten Zweck gespendet.

Evangelische Gemeinde stellt Räume

„Bis Ende des Jahres wollen wir schauen, wie das Projekt hier läuft. Stimmt die Resonanz, geht es weiter“, erklärt Willi Krämer.

Er bedankt sich bei der ev. Kirchengemeinde dafür, die Räumlichkeiten in Günnigfeld bereit zu stellen. Pfarrer Christian Meier war beim Auftakt dabei und hofft, dass das Repair-Café im Wichernhaus ankommt – es öffnet jeden dritten Montag im Monat von 14 bis 17 Uhr.

Willi Krämer, Horst Kikuth und Arnold Haglauer kennen sich in Elektro- und Elektronikfragen gut aus, haben früher in dem Bereich gearbeitet. Schon lange sind die Rentner ehrenamtlich im Repair-Café Wattenscheid-Mitte tätig, das ebenfalls vom Seniorenbüro Wattenscheid unterstützt wird und vor rund vier Jahren im Caritashaus an der Propst-Helmich-Promenade startete; es ist jeden ersten Freitag im Monat in der Zeit von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Für die neue Einrichtung in Günnigfeld haben sie schon weitere Helfer gefunden, dazu gehört Thomas Reichstein.