Bochum-Hamme. Der Pfefferspray-Angriff an der Gesamtschule Bochum-Mitte durch zwei Schüler war keine einmalige Sache. Es soll Maßnahmen geben, die helfen.

Wie kann man der Gesamtschule Bochum-Mitte helfen? Um diese Frage ist es im Schulausschuss am Dienstag, 22. März, gegangen. Vergangene Woche hatten zwei Siebtklässler Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse mit Pfefferspray angegriffen, gleich vier mussten in eine Kinderklinik gebracht werden. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Nach Pfefferspray-Angriff: Siebtklässler im Visier der Polizei

„Dass das zum wiederholten Mal passiert ist, macht es um so unglücklicher“, so Schulverwaltungsamtsleiter Stephan Heimrath. Das Pfefferspray sei am vergangenen Freitag, 18. März, in so hoher Konzentration eingesetzt worden, dass es sich im gesamten Gebäude des Schulstandortes an der Gahlensche Straße ausbreitete. 36 Schülerinnen und Schüler mussten daraufhin vor Ort behandelt werden, die vier, die in eine Kinderklinik gebracht wurden, konnten am selben Tag wieder entlassen werden.

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Die Täter seien bereits im Visier der Polizei, die ermittelt. „Man muss nun schauen, was man machen kann, um der Schule zu helfen“, verdeutlicht Heimrath. Bereits jetzt gebe es verhältnismäßig viele Sozialarbeiter – drei an der Zahl. Doch das reiche offensichtlich nicht. Nun sind Gespräche unter Leitung des Schuldezernenten geplant: mit der Schulleitung, einem Krisenteam der Bezirksregierung, dem Jugendamt, dem schulpsychologischen Dienst sowie allen Betroffenen und Beteiligten. Heimrath: „Das Ziel ist es, Perspektiven zu entwickeln, die langfristig etwas ändern können.“ Schuldezernent Dietmar Dieckmann verdeutlicht, dass es sich hierbei um ein Thema handelt, bei dem Stadt und Land zusammenarbeiten müssen.

Probleme der Gesamtschule Bochum-Mitte sind vielschichtig

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Hinzu kommt, dass sowohl Schulgebäude als auch -gelände nicht optimal aufgestellt seien. „In Gesprächen mit der Schulleitung vor Ort wurde deutlich, dass die Probleme der Gesamtschule Bochum-Mitte sehr vielschichtig sind“, erklärte die SPD in einer Anfrage für den Schulausschuss. Neben den feuchten Kellerräumen am Hauptstandort, die für den Unterricht vorgesehen seinen, fehle am Nebenstandort eine wichtige Verkabelung. Auf Anfrage der WAZ hat sich die Schulleitung nicht konkret zu den Problemen geäußert.

Die Stadt Bochum arbeite nun daran, die Situation der Gesamtschule Bochum-Mitte, die den schlechtesten Sozialindex der Schulen im Stadtgebiet hat, zu verbessern. Von der Verwaltung heißt es. „Zurzeit finden umfangreiche Abdichtungsmaßnahmen ringsum das Kellergeschoss des Gebäudes Feldsieperstraße 94 statt.“ Nach Abschluss dieser Maßnahme würden die innenliegenden Kellerräume hergerichtet, zudem seien weitere Arbeiten geplant, die zeitnah umgesetzt werden sollen.