Bochum. . Die Gemeinschaftsschule Bochum-Mitte wird zum Schuljahr 2018/2019 zur Gesamtschule umgewandelt. Das Anmeldeverfahren startet am 19. Februar.

Die neue und damit fünfte Gesamtschule in Bochum geht zum Sommer an den Start. Die bisherige Gemeinschaftsschule Bochum-Mitte mit ihren beiden Standorten an der Feldsieper Straße und der Gahlensche Straße wird zum 1. August überführt. Mit vier fünften Klassen á 28 Schülern soll es in das Schuljahr 2018/2019 gehen.

„Wir haben seit Jahren einen Anmeldeüberhang bei den Gesamtschulen“, sagt Martin Stempel, Leiter des Schulverwaltungsamtes. Vergangenes Jahr mussten 117 Kinder abgelehnt werden, 2016 waren es sogar 150. Bei allen anderen Schulformen konnte jeder Wunsch erfüllt werden.

Modellversuch sollte Ende 2019 enden

Mit den neuen Kapazitäten soll dem Mangel entgegengewirkt werden. „Es ist nun spannend, wie sich die Anmeldezahlen entwickeln“, sagt Martin Stempel. Diese wolle die Stadt nun abwarten, um zu entscheiden, wie es im Bezirk Wattenscheid weitergeht – dort müssen jährlich die meisten Gesamtschulwünsche abgelehnt werden.

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Die Gemeinschaftsschule war als Modell auf den Weg gebracht worden, das 2019 enden sollte. „Wir mussten eine Entscheidung zur Zukunft der Gemeinschaftsschule treffen und es war schnell klar, dass sie eine Gesamtschule werden sollte“, erklärt Martin Stempel. Hier könne die bereits vorhandene Infrastruktur genutzt werden. Gut 21 Millionen Euro werden nun in die Hand genommen, um diese zu erweitern.

Zwölf Millionen Euro für Neubau

Derzeit werden am Standort an der Gahlensche Straße die fünften bis siebten Klassen unterrichtet. Ab Jahrgangsstufe acht kommen die Schüler in das Gebäude an der Feldsieper Straße. Dort ist auch eine Grundschule integriert, für die nun in unmittelbarer Nähe ein Neubau entsteht. Zwölf Millionen Euro sind dafür veranschlagt, 80 Prozent der Summe sollen durch einen Zuschuss vom Bund finanziert werden. Weitere neun Millionen sollen in den Ausbau der Gesamtschule investiert werden.

Direktorin Birgit Linden, die auch die Gesamtschule weiterführen wird, sieht die Umwandlung „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“: „Es ist die konsequente Weiterführung unseres Schulsystems.“ Der kleine Standort an der Gahlensche Straße in einem „überschaubaren System“ biete für die jüngeren Schüler weiter den sanften Übergang von der Grund- zur Gesamtschule. Trotzdem bleibe die Organisation beider Standorte eine Herausforderung, sagt Birgit Linden: „Wir haben alles doppelt.“

Zwei Profilklassen sind geplant

Die Kinder und Jugendlichen, die derzeit die Gemeinschaftsschule besuchen, werden formal Schüler der Gesamtschule, aber unter dem Zweig Gemeinschaftsschule. Im neuen Konzept wird es zwei Profilklassen geben: eine mit dem Schwerpunkt Kunst und Kultur, in der anderen wird der Schwerpunkt auf die Mint-Fächer gelegt, also auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die Lehrer aller Klassen sollen ihre Schüler im Idealfall von Jahrgangsstufe fünf bis zehn begleiten.

Derzeit laufen noch die Planungen für Um- und Neubau der Schulgebäude. Wann alles fertig ist, kann Martin Stempel derzeit noch nicht sagen. Spätestens aber in sechs Jahren, wenn die diesjährigen Fünftklässler in die Oberstufe kommen – dann gibt es den größten Raummehrbedarf.

>>> INFO: 2653 Viertklässler wechseln die Schule

Zum Schuljahr 2018/2019 geht es für 2653 Viertklässler in Bochum an weiterführende Schulen. Das sind 80 mehr als im vergangenen Jahr. Zwei Hauptschulen, fünf Realschulen, zwei Sekundarschulen, zehn Gymnasien und fünf Gesamtschulen gibt es.

  • Von Montag bis Mittwoch, 19. bis 21. Februar, können Eltern ihre Kinder in den jeweiligen Sekretariaten anmelden. Öffnungszeiten sind am 19. Februar von 8 bis 18 Uhr sowie am 20. und 21. Februar von 8 bis 16 Uhr.

  • Weitere Informationen gibt es auf: www.schulen-bochum.de