Bochum. Mehr als die Hälfte der 20 städtischen Kitas in Bochum bleibt am Dienstag geschlossen. Verdi hat einen Warnstreik angekündigt.

Mehr als die Hälfte der 20 städtischen Kindertagesstätten in Bochum bleibt am Dienstag, 8. März, geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten zu einem Warnstreik aufgerufen. Betroffen von der Aktion ist die Mehrzahl von insgesamt etwa 1500 Kindern und deren Eltern.

Kein Notdienst am Streiktag in den städtischen Kitas

„Verdi will rechtzeitig vor der nächsten Tarifrunde auf die Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen, eine bessere Bezahlung und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel hinweisen“, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Pamela Strutz. „Mehr als die Hälfte der städtischen Kitas wird komplett geschlossen sein, unter anderem die Kitas an der Akademiestraße, Zechenstraße, Stockumer Straße und Händelstraße.“ Einen Notdienst werde es an dem Warnstreiktag nicht geben, so Strutz.

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Mit einer Streikkundgebung am 8. März von 9.30 Uhr an auf dem Rathausvorplatz in Bochum reagieren die Beschäftigten der Stadt Bochum in den Sozial- und Erziehungsberufen auf die ablehnende Haltung der Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag. „Die Arbeitgeber erkennen nach wie vor die brisante Situation in den Einrichtungen nicht an“, so Strutz. Mangelhafte Arbeitsbedingungen und nicht angemessene Gehälter sorgten für eine starke Fluktuation und ein in sich zuspitzenden Fachkräftemangel.

Viele Beschäftigte sind in Quarantäne

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und Sozialpädagogen sowie die Beschäftigten in den städtischen Kitas treten für einen Tag in den Warnstreik. Verdi rechnet mit etwa 150 bis 200 Teilnehmenden an der Kundgebung. „Allerdings wissen wir nicht ganz genau, wie viele der Beschäftigten da sein können, da etliche Mitarbeiter momentan in Quarantäne sind“, so Strutz. Die Quote der von einer Corona-Infektion betroffenen Beschäftigten in den Einrichtungen sei überdurchschnittlich hoch.

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Am Internationalen Frauentag will Verdi auch aufmerksam machen auf die „Ungleichstellung im öffentlichen Dienst zwischen den sozialen und Männer-dominierten Berufen“. Nach wie vor verdiene eine Sozialarbeiterin deutlich weniger als ein Ingenieur. In den Berufen im Sozial- und Erziehungsdienst sind 83 Prozent der beschäftigten Frauen, in den Kitas sogar 94 Prozent.

Gewerkschaft bittet Eltern um Verständnis

Auch die Kommunalgewerkschaft Komba hat angekündigt, dass es bis zur zweiten Verhandlungsrunde an einzelnen Tagen zu Warnstreiks und Aktionen kommen könne. „Wir bitten die betroffenen Eltern schon jetzt um Verständnis und Unterstützung“, so Bochums Komba-Vorsitzender Torsten Haunert. Auch wenn Warnstreiks unangenehm seien, sollten Eltern die Forderungen der Gewerkschaft für eine gute Kinderbetreuung unterstützen.

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Insgesamt werden in Bochum weit mehr als 10.000 Kinder in Kitas, Tagespflegestellen und Kindergärten betreut. Es gibt 2229 Plätze für „Unter Dreijährige“, 1716 Plätze in der Kindertagespflege und 9369 Plätze für „Über Dreijährige“.