Bochum. Die Kitas in Bochum haben die ersten Zusagen verschickt. Die Stadt teilt mit, was Eltern tun können, wenn sie bisher keinen Platz erhalten haben.

Die ersten Zusagen für Kita-Plätze in Bochum ab dem 1. August sind raus. Das teilt die Stadt Bochum mit. Mitte Februar wurde im Jugendhilfeausschuss beschlossen, wie viele Plätze es für Kinder unter und über drei Jahren geben wird. Wie viele keinen Platz erhalten, kann die Stadt Bochum bisher aber noch nicht sagen. Doch schon jetzt zeigt sich: Nicht wenige Kinder sind bisher leer ausgegangen. Die Stadt verrät, was Eltern nun tun können.

Kita-Plätze für Unter-Dreijährige: Nur 46 Prozent in Bochum sind versorgt

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In Bochum stehen an den Kitas 2293 Plätze für Unter-Dreijährige zur Verfügung, hinzu kommen 1725 bei Tageseltern. Das ergibt eine U3-Versorgung von 46,1 Prozent, teilt die Stadt Bochum mit. Bei den älteren Kindern gibt es Platz für deutlich mehr Kinder, 95,9 Prozent seien demnach versorgt.

Die Voranmeldung läuft online über das Kita-Portal der Stadt. Eltern können ihre Kinder darüber für fünf verschiedene Kitas voranmelden, das kann theoretisch ab dem Tag der Geburt geschehen. Eine Zusage erhalten Eltern dann meist telefonisch oder per E-Mail. „Die Kitas nehmen derzeit Kontakt mit den Eltern auf und bieten den Eltern Betreuungsplätze zum 1. August an“, heißt es von Stadtsprecher Peter van Dyk auf Anfrage. Der Betreuungsvertrag wird im Anschluss bei einem persönlichen Gespräch ausgehändigt.

Nicht wenige Bochumer Eltern haben bisher keinen Kita-Platz

Bei einer Umfrage unserer Redaktion zeigt sich: Einige Eltern haben bereits eine Zusage bekommen. „Alles lief problemlos“, berichtet zum Beispiel Kim Häusler aus Kornharpen: „Mein Sohn ist Juli 2019 geboren und wir haben ihn im Juli 2019 sofort im Kiga dort angemeldet. Bewusst für das Jahr 2022.“

Kitas in Bochum: Neueröffnungen und Schließungen

Durch die Eröffnung von vier Kitas werden in Bochum zum Sommer fast 400 neue Kita-Plätze im U3- und Ü3-Bereich geschaffen. Sie entstehen in Wattenscheid Mitte (Träger: Awo und Stepke e. V.), Leithe (Träger: Stepke e. V.) und Laer (Träger: Villa Luna). Das teilt die Stadt mit.

Durch die Schließung der Kita des Zweckverbands an der Feldsieper Straße in Hamme gehen zum 31. Juli hingegen 28 Plätze verloren. Weitere 95 Plätze fallen zudem an der Markstraße 342 in der Kita-Concept in Wiemelhausen weg.

Doch so reibungslos lief es nicht bei allen Eltern in Bochum: „Seit der Geburt sind wir im Kita-Portal angemeldet und haben immer noch keinen Bescheid für den Sommer 2022“, schreibt eine Mutter, deren Kind mittlerweile dreieinhalb Jahre alt ist. Beide Eltern sind berufstätig, das Kind ist aktuell weiterhin bei einer Tagesmutter. Eine andere Mutter berichtet: „Mein Sohn steht auf der Warteliste.“

Wie viele Plätze bisher vergeben sind – und wie viele noch offen – kann die Stadt Bochum auf Anfrage nicht sagen: „Da die Platzvergabe noch bis Sommer 2022 andauert, kann erst dann genau gesagt werden, wie viele Kinder zum 1. August einen Betreuungsplatz erhalten werden“, so van Dyk.

Was machen Eltern, die keinen Kita-Platz in Bochum erhalten haben?

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Doch was sollten Eltern tun, wenn sie keinen Kita-Platz erhalten? „Grundsätzlich haben alle Eltern die Möglichkeit, wenn sie keinen Betreuungsplatz für ihr Kind bekommen haben, sich an das Familienbüro der Stadt Bochum zu wenden“, erklärt Stadtsprecher van Dyk weiter. Dort würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen, einen Platz zur Verfügung zu stellen.

Andere Eltern aus Bochum würden sich hingegen erst einmal wünschen, überhaupt zu wissen, ob sie einen Kita-Platz bekommen. „Ich empfinde es als ziemlich kräftezehrend, dass einige Kindergärten die Zusagen versandt haben, aber keine Absagen irgendwo ersichtlich sind. Im Portal steht nur ,eingereicht’“, schildert uns eine Mutter. Wie Zu- und Absagen erfolgen müssen, gibt die Stadt Bochum nicht vor. Das entscheiden die Kitas. Und so müssen viele Eltern wohl noch eine Weile abwarten, bis sie Gewissheit haben, ob ihre Kinder ab dem Sommer in den Kindergarten gehen können – oder nicht.