Bochum. Zehn Bahnhöfe in Bochum bewertet der VRR in seinem Stationsbericht. Einer bekommt die „Rote Karte“. Allerdings hat dieses Ergebnis einen Haken.
Nur noch ein Bahnhof in Bochum bekommt die „Rote Karte“. Der Stationsbericht 2021 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) stellt neun von zehn Bahnhöfen und Stationen zumindest ein befriedigendes Zeugnis aus. Nur die Qualität des Bahnhofs West an der Alleestraße wird als „unzureichend“ bezeichnet. Allerdings hat dieses Ergebnis einen Haken.
Zustand in Bochum West ist „nicht tolerierbar“
Und das liegt an der Neubewertung, die der VRR bereits im vergangenen Jahr vorgenommen hat. Vor zwei Jahren hatten noch sechs Bochumer Bahnhöfe und Stationen ein verheerendes Urteil erhalten – vor allem wegen zahlreicher Graffiti, die das Erscheinungsbild maßgeblich beeinträchtigt haben. Nun liegen die Dinge anders. „In der Vergangenheit haben wir bei der Bewertung sehr viel Wert auf die Graffiti gelegt“, sagt VRR-Sprecher Dino Niemann. Und das habe häufiger zu einer deutlichen Abwertung eines Bahnhofs geführt. „Jetzt schauen wir verstärkt auf Ausstattungsmängel und bauliche Mängel.“
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Denn: Als Graffiti gelten nicht nur Schmierereien, sondern auch Darstellungen von Graffiti-Künstlern; die – auch wenn sie gleichwohl illegal seien – einen Bahnhof womöglich sogar aufwerteten. Der Kampf gegen üble Schriften und Schmierereien gehe dennoch weiter, so der VRR-Sprecher. Er verweist auf ein entsprechendes VRR-Programm. Außerdem würden Gespräche mit der Deutschen Bahn über die Neuauflage eines Anti-Graffiti-Programms geführt.
Zustand von vier Bahnhöfen gilt als ordentlich
So kommt es, dass allein Bochum West noch einen „roten Stempel“ erhält. Der steht für „nicht tolerierbar“. Vor allem die Aufenthaltsqualität dort wird als unzureichend bezeichnet. Beurteilt werden dabei u.a. die Verschmutzung, Geruchsbelästigung und auch Schmierereien an Wänden und Böden.
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Insgesamt aber erhalten Bochums Bahnhöfe befriedigende bis ausreichende Noten. Der Gesamtzustand des Hauptbahnhofs sowie der Bahnhöfe Langendreer, Langendreer-West und Wattenscheid wird als „ordentlich“ bezeichnet – die zweitbeste Kategorie hinter „ausgezeichnet“. Immerhin nur als „entwicklungsbedürftig“ werden die Stationen Dahlhausen, Ehrenfeld, Hamme, Riemke und Höntrop genannt.
Große Unterschiede bei der Barrierefreiheit
In Sachen Fahrgastinformation erhalten acht von zehn Stationen die beste Note, Wattenscheid und Höntrop immerhin die zweitbeste.
Die Aufenthaltsqualität ist nur in Riemke und Wattenscheid zufriedenstellend. Am Bahnhof West ist sie unzureichend, alle andere Stationen gelten in dieser Kategorie als verbesserungswürdig.
Große Unterschiede gibt es noch in Sachen Barrierefreiheit: Keinen Handlungsbedarf gibt es am Hauptbahnhof, in Dahlhausen, Wattenscheid und Höntrop. Geringen Handlungsbedarf sehen die VRR-Tester in Hamme, Langendreer und Langendreer-West. Erhöht ist er am Bahnhof West und sehr hoch im Ehrenfeld und in Riemke.