Bochum. Rabiate Radfahrer gefährden Fußgänger: Die Beschwerden darüber nehmen zu. Weitere Wege Bochums Radfahrenden zu öffnen, bedeutet Stress.

Wo Fahrradfahrer und Fußgänger aufeinandertreffen, gibt es derzeit leider oftmals heftige Probleme. Und die häufen sich extrem. Man kann daher besser von einem Aufeinanderprallen reden. Was einerseits daran liegt, dass die Zahl der Radfahrer in dieser Pandemie beträchtlich gestiegen ist; viele haben sich in der Corona-Zeit ein E-Bike zugelegt und sind darauf teils sehr zügig unterwegs. Auch deshalb, weil das so unterstützte Zweirad ja nun ungeahnte Möglichkeiten ermöglicht in Sachen Reichweite und Geschwindigkeit.

Kommentar: Fahrrad-Unfälle in Bochum nehmen zu

Außerdem gibt es leider (nicht nur seit Corona, aber seitdem stark gehäuft) einige Radler, für die Rücksichtnahme ein völliges Fremdwort zu sein scheint – deren Motto lautet offenbar: Losbrettern wie auf der Autobahn. Was womöglich der neue Akku beschleunigt. Unfälle und Konfliktsituationen nehmen dadurch insgesamt zu, ein relaxtes Spazierengehen für entspannte Bürger fällt angesichts dieser Spezies vielfach schwer. Und auch „normale“ Radfahrer ohne Akku leiden leider darunter.

Bochum: Stress zwischen Fußgängern und Radfahrern

Das alles zeigen vor allem (aber nicht nur) die Zustände auf der Springorum-Trasse und auf den gemeinsamen Fuß-/Radwegen entlang der Ruhr an Schönwettertagen. Offenbar nimmt besonders auch hier die Einsicht ab, gemeinsam und vorausschauend aufeinander zu achten. Und in Parks sollte deshalb für Radfahrer weiterhin die Regel gelten: Bitte absteigen und schieben. Das zur aktuellen Debatte. Und auch angesichts des nahenden Frühlings die Bitte an all diese Turbo-Radfahrer: Fuß vom Pedal… Denn es hilft unterm Strich allen.

Bochum: Immer mehr Radfahrer ohne Rücksicht

Also das Motto „Freie Fahrt“ für die aus ihrer Sicht vermeintlich „besseren“, ökologisch denkenden Menschen auf dem Sattel kann so allgemein nicht gelten. Denn weiterhin sollten auch sie daran denken, dass es noch (langsame) Mitbürger auf Wegen und Straßen gibt. Letztlich hängt es natürlich von der Person auf dem Sattel selbst ab, wie diese sich verhält. Also auch deshalb verbietet sich eine Pauschalisierung. Doch wenn jeder mal über sein Verhalten nachdenkt, ist schon allen geholfen.