Bochum. Radfahren in Parks sollte in Bochum erlaubt werden. Unter Bedingungen. Die Mehrheit der Radfahrenden sind rücksichtsvoll. Anders als einige sagen.

Wie das Radfahren von einigen Menschen als Gefahr für die Sicherheit von Zufußgehenden dargestellt wird, ist völlig überzogen. Niemand, der Augen im Kopf hat, kann ernsthaft leugnen, dass auch ganz üble Rüpel auf den Sätteln unterwegs sind. Aber diese Einzelfälle dürfen nicht dazu führen, dass eine ganze Verkehrsgruppe diskreditiert wird. Das wäre polemisch und ungerecht.

Kommentar: Radfahren in Bochums Parks ist gute Idee – Bitte kein Feinbilddenken

Deshalb sollten auch Parks und Grünanlagen – wenn auch nur in ganz bestimmten Bereichen, unter Auflagen und unter repressiven Kontrollen – für Fahrräder freigegeben werden.

Der Konflikt zwischen Zufußgehenden und Radfahrenden auf kombinierten Rad-/Gehwegen hat im Kern einen ganz simplen Grund: Radfahrende sind schneller, selbst dann, wenn sie langsam fahren. Je nach Grad der Empfindlichkeit erschrickt man sich dann, wenn man überholt wird. Das ist nachvollziehbar und deshalb sind einige Zufußgehende auf die Radfahrenden ganz schlecht zu sprechen.

Radfahrende sollten sich nicht pauschal als Rüpel hinstellen lassen

Radfahrende sollte das Problem ernst nehmen und sich noch mehr in die Situation von Gehenden hineinversetzen – und so viel Abstand wie möglich halten. Was sie aber nicht sollten: Sich von Zufußgehenden pauschal als Störenfriede hinstellen lassen. Vor kurzem wurden 17.000 Unterschriften im Bochumer Rathaus abgegeben, die besser und sicherer Radfahren wollen. Die Unterzeichner sind keine Verkehrsrowdys, sondern vernünftige Menschen.

Der Kommentator ist Vielfahrer und auch Vielgeher; und er sieht es jeden Tag: Der allergrößte Teil der Nutzenden von Rad-/Gehwegen kommt völlig friedlich miteinander aus, zumal jeder Radfahrende ja auch selbst zu Fuß geht!

Rücksichtslosigkeit gibt es in allen Verkehrsgruppen

Rücksichtslosigkeit gibt es in sämtlichen Verkehrsgruppen, auch bei Zufußgehenden, die ebenso wie Radfahrende bei Hinweisen auf Fehlverhalten sehr pampig und uneinsichtig reagieren können.

Die „Verkehrswende“, der Klimaschutz, sind eine absolute Notwendigkeit. Die Lösung gelingt aber nur, wenn der jahrzehntelang vernachlässigte Radverkehr mehr Platz bekommt. Autofahrende und Zufußgehende müssen damit leben, wenn sie die Zukunft nicht zerreden wollen.

Nur gemeinsam geht es nach vorn, nicht mit Feindbilddenken.