Bochum. Junge Gründer brauchen oft Hilfe, um ihre Geschäftsidee umzusetzen. Bochum hilft u.a. mit seinem Werk X. Mehrere Startups sind so durchgestartet.

Im Werk X glauben sie an die SeedMe-Idee. Drei junge Firmen werden in der fünften Förderperiode, dem sogenannten Batch, des Startup-Inkubators der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum, unterstützt. Neben den modernen Gärtnerinnen von „SeedMe“ sind dies noch „deeplify“, ein Startup, das ein innovatives bildbasiertes Prüfsystem für Künstliche Intelligenz entwickelt hat, und “codeklasse“, dessen Geschäftsidee das „Programmieren lernen mit Emojis“ ist.

Werk X hilft jungen Firmen sechs Monate lang

Etwa 20 junge Unternehmen haben sich um einen Platz im aktuellen Batch beworben. Das ist mittlerweile die übliche Bewerberzahl, so Werk-X-Leiter Maurice Reinhard und Jannis Heuner, der bei Wirtschaftsentwicklung für den Bereich Gründung und Wachstum verantwortlich ist.

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Junge Firmen, die es ins Werk X schaffen, dürfen sechs Monate lang die ungewöhnlichen Räume einer sogenannten Co-working-Area in einem Geschäftshaus an der Kortumstraße nutzen, bekommen fachliche Unterstützung, profitieren vom täglichen Austausch mit anderen jungen Unternehmerinnen und Unternehmern und erhalten ein Stipendium in Höhe von 1500 Euro pro Monat für zwei Personen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Mehrere Startups sind schon durchgestartet

„Das hilft ungemein“, sagen Natascha Heinrich und Luisa Leinweber. Ohne das Geld müssten sie nebenbei noch Jobben. „Und ohne diese Unterstützung wäre SeedMe noch nicht so weit“. So können sie sich ganz auf ihre Firma – und auf ihre Aufbaustudiengänge konzentrieren.

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Entspannung oder Ideenfindung im Bällchenbad? Das geht im Werk X in Bochum. Sechs Monate lang werden Startups dort mit Rat und Tat unterstützt und unterschützen sich die Gründer gegenseitig.
Entspannung oder Ideenfindung im Bällchenbad? Das geht im Werk X in Bochum. Sechs Monate lang werden Startups dort mit Rat und Tat unterstützt und unterschützen sich die Gründer gegenseitig. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Das Format „Werk X“ habe sich bewährt und entwickle immer wieder neue Formate, so Leiter Maurice Reinhard. Nicht alle Start-ups, die den Inkubator durchlaufen haben, seien zwar bereits durchgestartet. Aber Erfolge seien unverkennbar. Zu den erfolgreichsten gehören „Sperling“, ein Anbieter nachhaltiger Rucksäcke“; und Novaheal, eine Lernapp für Azubis.

Drei junge Firmen aus Bochum gehören zu den Top50

Längst tauchen „Werk-X-Absolventen“ auch in Ranglisten auf, so etwa auf der Plattform „top50startups“. Die hat nach eigenen Angaben für 2021 aus den Gewinnern von etwa 170 Gründerwettbewerben in Deutschland die Besten herausgefiltert. „Drei davon wurden auch im Werk X betreut“, so Jannis Heuner. Es sind „House auf Plasma“ (Sensor- und Regelungstechnologie) auf Platz 20, „Novaheal“ auf 30 und „Antric“ (Mobilität) auf Rang 37. Insgesamt neun der besten Startups dieses Rankings kommen aus Nordrhein-Westfalen, allein drei eben aus Bochum.

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Überhaupt kann sich Bochums Bilanz sehen lassen. Im Städteranking für die Jahre 2017 bis 2021 ist die Stadt neun Mal vertreten und damit hinter Aachen (11) die Nummer zwei in NRW sowie bundesweit die sechsterfolgreichste Gründerstadt hinter Berlin (41), München), Hamburg (17) sowie Aachen und Darmstadt (jeweils 11).