Bochum. Viele vielversprechende Start-ups sind in Bochum gewachsen. Auch Masterplan. Aber: Die Weiterbildungsplattform zieht weg. Nach Düsseldorf.
Masterplan und Bochum, das gehörte bislang ganz eng zusammen. 2017 haben Stefan Peukert und Daniel Schütt die Weiterbildungsplattform gegründet und mit Fremdinvestitionen von etwa 20 Millionen Euro allein in den vergangenen wölf Monaten zu einem vielversprechenden Start-up-Unternehmen entwickelt. Dessen Zukunft liegt aber nicht mehr in Bochum.
Neues Hauptquartier in Düsseldorf
Das neue Hauptquartier wird in Düsseldorf sein. „Wir suchen dort gerade eine Fläche“, sagt Masterplan-Sprecher Philipp Hinz. Denn: Offenbar spielt dort die Musik. „In Düsseldorf arbeiten viele Vertriebler und daher ist es einfacher für uns, dort Talente für unser eigenes Vertriebsteam zu gewinnen.“ Auch die Nähe und der Zugang zu den Kunden spiele eine Rolle. „In Düsseldorf haben viele Unternehmen ihre Niederlassungen bzw. Zentralen. Hinzu kommt, dass wir die Filmproduktion nicht mehr in Bochum haben, weil wir nun die Kurse ja vor allem einkaufen und redaktionell nachbearbeiten, statt sie selbst zu drehen.“ Schon jetzt sei die Landeshauptstadt der Standort mit den meisten Mitarbeitern.
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Vertreten ist Masterplan auch noch in Berlin und Wien. In Bochum, wo die Firma 2018 am Husemannplatz begonnen und später weitere Büros an der Huestraße gemietet hat, bleibe nur noch eine kleine Dependance. In dem von der Stadt geplanten Kreativquartier an der Kreuz-/Neustraße zu investieren, kam offenbar nicht in Frage.
Neuerliche Finanzspritze von 13 Millionen Euro
Dabei erlebt Masterplan gerade seinen nächsten großen Schub. 13 Millionen Euro hat die Firma bei der zweiten Finanzierungsrunde binnen zwölf Monaten eingesammelt, einen einstelligen Millionen-Betrag hatte es bereits im September 2020 für weitere Investitionen bekommen.
„Wir sind 2017 mit hochwertig produzierten Lerninhalten als das Netflix für digitale Fortbildung auf den Markt gegangen“, sagt Gründer und Inhaber Stefan Peukert. „Mittlerweile ist Masterplan die Rundumlösung für alle Lernaktivitäten in Unternehmen.”
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Masterplan profitiert von der Corona-Pandemie
Sein Unternehmen gehört zu denen, die von der Corona-Pandemie profitiert haben. Es hat seinen Umsatz im Jahresvergleich verdreifacht und wird bereits von mehr als 250 Unternehmen, darunter Otto Group, VW oder Eon, zur internen Fortbildung eingesetzt. „Unternehmen konnten ihre globalen Vertriebsmitarbeiter plötzlich nicht mehr für Produktschulungen einfliegen“, so der Geschäftsführer. Große Teile der Belegschaft haben von zu Hause aus gearbeitet, neu eingestellte Kräfte mussten aus der Ferne eingearbeitet werden.
Nicht die erste erfolgreiche Gründung
„Für alle diese Herausforderungen hatten wir bereits vor Corona digitale Lösungen. Und das hat uns letztes Jahr einen enormen Schub gebracht und eine Entwicklung angestoßen, die nicht mehr umkehrbar ist. Denn auch langfristig profitieren unsere Kunden davon, mit digitaler Fortbildung Kosten, Zeit und Reisetätigkeit stark einzusparen und gleichzeitig die Effektivität der Lernangebote zu steigern.”
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Stefan Peukert ist überzeugt. Die Reise geht weiter. Unterdessen hat er seinen Anteil am Unternehmen auch aufgestockt. Mitgründer und Mitbesitzer Daniel Schütt wird künftig nur noch beratend tätig sein. Das Duo weiß wie es geht. Es hat in der Vergangenheit schon einmal erfolgreich ein Unternehmen an den Start gebracht. Employour wurde an Gruner + Jahr verkauft.