Bochum-Altenbochum. Ein Radsportpark für Breiten- und Leistungssportler entsteht in Bochum. Eine Vorgabe: In die Natur soll nur moderat eingegriffen werden.

Bochum bekommt einen neuen Sportpark. Entstehen soll er auf einem 6,8 Hektar großen Gelände des Mega-Neubaugebiets „Ostpark“ zwischen den beiden Quartieren Feldmark und Havkenscheider Höhe in Altenbochum. Vor allem Radsportler, vom Breiten- bis zum Leistungssportniveau, sollen dort beste Bedingungen erhalten, um ihren Sport auszuüben.

Sportpark Bochum entsteht rund um Walter-Lohmann-Ring

Die Natur soll dabei allerdings so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist eine der Voraussetzungen, die die Politik der Verwaltung mit auf den Weg gibt. Nach dem Beschluss am Dienstag in Planungsausschuss sind nun die Weichen gestellt, um den Bebauungsplan Nr. 1027 „Sportpark Feldmark“ aufzustellen. Entstehen soll rund um den Walter-Lohmann-Ring, einer 2009 fertiggestellten asphaltierten Radsportstrecke mitten in der Natur, eine Mischung aus naturnahen und urbanen Sportflächen. Die Strecke ist benannt nach dem legendären Bochumer Radsportler Walter Lohmann, der einst Weltrekorde in Steherrennen aufgestellt hat.

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„Ich bin froh, dass die Politik jetzt die Voraussetzungen für den Sportpark geschaffen hat“, kommentiert Hans-Jürgen Schäfer vom Mountainbike Club (MBC) Bochum die positive Grundhaltung in der Bezirksvertretung Ost und schließlich die Zustimmung der Mitglieder des Planungsausschusses für das Projekt. Der MBC ist einer der Initiatoren der Sportpark-Idee.

Bochum avanciert zum Leistungsstützpunkt

„Für die Entwicklung unseres Vereins ist der Sportpark ganz entscheidend“, so Clubvorsitzender Schäfer. Nun sind die Voraussetzungen dafür gegeben, dass Bochum gemeinsam mit Essen und Gelsenkirchen in Zukunft zum Mountainbike-Leistungsstützpunkt in NRW wird.

Dass die Mountainbiker in Altenbochum keine großen Höhenunterschiede zu überwinden haben, sei nicht entscheidend, so Schäfer. „Wir können Hindernisse bauen und dann vor allem im Bereich Technik sehr gute Trainingsmöglichkeiten bieten.“

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MBC Bochum dürfte vom großen Neubaugebiet profitieren

Schon jetzt nutzen MBC-Sportler das Areal zu Trainingszwecken. Der Club hat aber auch schon Breitensportveranstaltungen durchgeführt. Dass der Sportpark eingebettet ist in ein Neubaugebiet mit später einmal einigen Tausend Bewohnern, dürfte sich positiv auf die Mitgliederentwicklung auswirken.

Vielfältiges Angebot

Der neue Sportpark soll Sportangebote sowohl für Individualsportler als auch den organisierten Vereinssport bieten.

Vorgesehen ist zum Beispiel, die bestehende Rennradstrecke, den Trial-Parcours (künstliche und natürliche Hindernisse zur Fahrtechnikschulung) und die Mountainbike-Strecke weiter auszubauen und damit deutlich besser für Sportler aller Leistungs- und Altersklassen nutzbar zu machen.

Gebaut werden soll auch ein Pumptrack, eine wellenartige, asphaltierte Strecke als geschlossener Rundkurs. Rund um das geplante Multifunktionsgebäude im Norden des Plangebietes sind u.a. ein Spielplatz, eine überdachte Multifunktionsfläche, Calisthenics (Kraftsport mit dem eigenen Körpergewicht) vorgesehen.

Indes: Das Areal ist nicht nur für Leistungs- und Vereinssportler gedacht. Auch Hobby- und Breitensportler sollen dort gute Bedingungen vorfinden. „Schon jetzt drehen Radfahrer dort ihren Runden, die zumindest in der dunklen Jahreszeit ungern auf der Straße fahren“, so der MBC-Chef.

Gestaltung kostet etwa 4,5 Millionen Euro

Hier geht’s lang. Mitten im Grünen liegt der Walter-Lohmann-Ring. Um ihn herum soll der Sportpark entstehen.
Hier geht’s lang. Mitten im Grünen liegt der Walter-Lohmann-Ring. Um ihn herum soll der Sportpark entstehen. © WAZ

4,5 Millionen Euro wird die Umgestaltung insgesamt kosten. 500.000 Euro sollen dabei aus dem Landesprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ nach Bochum fließen. Spätestens bis 2027 soll alles fertig und Teil der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr sein.

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Mit auf den Weg gibt die Politik den Planern noch folgende Vorgaben: Um möglichst wenig Flächen zu versiegeln, sollen die Parkplätze des nahen Friedhofs mit in die Planung einbezogen werden. Der Sportpark soll außerdem barrierefrei und generationenübergreifend genutzt werden.