Bochum-Ost. Die Corona-Inzidenzwerte in Bochum steigen vor allem auch unter Kindern und Jugendlichen. Luftfilter in Schulen und OGS-Räumen sollen helfen.
Einstimmig hat die Bezirksvertretung Bochum-Ost jetzt beschlossen, aus ihren Haushaltsmitteln für die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten für jeden OGS-Standort in ihrem Bereich insgesamt maximal 50.000 Euro bereitzustellen.
Bezirksvertretung Bochum-Ost gibt bis zu 50.000 Euro für Luftfilter
Die Finanzierung erfolgt mit 16.000 Euro aus Restmitteln des Feuerwehrtopfs 2021. Die weiteren 34.000 Euro werden aus dem Feuerwehrtopf 2022 zur Verfügung gestellt. Hierfür wurde eine Verpflichtungsermächtigung für das Haushaltsjahr 2022 beschlossen. Die Anschaffung und Aufstellung der Geräte soll in enger Abstimmung zwischen Schulverwaltungsamt und den jeweiligen Schulleitungen sowie OGS-Leitungen erfolgen.
Mittel für OGS-Räume im BO-Osten
Der Einsatz von Luftreinigern könne „das Infektionsgeschehen in unseren Schulen signifikant reduzieren“, so die Bezirksvertretung Ost in ihrem Beschluss.
„Die finanziellen Mittel der Bezirksvertretung sind aber begrenzt. Daher sollen zunächst sämtliche Räume der Offenen Ganztagsbetreuung in den Grundschulen des Bochumer Ostens mit Luftreinigungsgeräten ausgestattet werden. Gerade in den Räumen der OGS kommen Kinder aus allen Klassen zusammen, essen gemeinsam und halten beim Spielen den erforderlichen Abstand oft nicht ein.“
Vorausgegangen war ein entsprechender Antrag der Bezirksfraktionen von SPD und Grünen, der ergänzt wurde um einen Vorschlag der CDU, dass dabei auch die Anschaffung von Leihgeräten geprüft werden soll, um das Vorhaben so schnell wie möglich umzusetzen.
Einstimmiger Beschluss in Bezirksvertretung Bochum-Ost
„Es ist absehbar, dass die Inzidenz-Zahlen weiter ansteigen. Im weiteren Verlauf wird sich das Infektionsgeschehen vornehmlich auf die Gruppe der Nicht-Geimpften konzentrieren. Dazu gehören oft Schülerinnen und Schüler in den Grundschulen“, so Dirk Meyer (SPD) und Detlef Kühlborn (Grüne). Unzureichendes Lüften sei auch ein Grund dafür, dass die Inzidenzen unter Kindern vergleichsweise hoch seien. Kinder seien zudem weniger konsequent beim Tragen der Maske und hätten beim Spielen häufig eine größere Nähe zueinander als Erwachsene. „Der Einsatz von Luftreinigern ist hier ein Baustein zur Reduktion des Infektionsrisikos.“
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Bochum: Luftfilter senken Viruslast
Luftreiniger gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Es sollten professionelle Geräte zum Einsatz kommen, die als Umluftgeräte ausgelegt sind. Meyer: „Für einen wirksamen Infektionsschutz muss die Luft im Raum fünf bis sechs Mal pro Stunde gefiltert werden. Es kommen Hepa-Filter der Filterklassen H13 oder H14 zum Einsatz. Mit einer Fensterlüftung ist dies nur dann zu erreichen, wenn eine Querlüftung im Raum erzeugt wird. Dazu müssen gegenüberliegende Fenster und/oder Türen mehrmals stündlich geöffnet werden.“
Luftreiniger könnten die Fensterlüftung niemals vollständig ersetzen. „Sie reduzieren die Virenlast jedoch signifikant und ermöglichen damit eine flexiblere Handhabung der Lüftungszyklen, was gerade in der kalten Jahreszeit einen enormen Vorteil darstellt“, so Meyer. Wenn die Außentemperaturen sinken, würden ebenfalls die Lüftungsdauern sinken.
Bochum: Kosten für Luftfilter
Ein Luftreiniger, der die im Antrag erwähnten Spezifikationen erfüllt, koste aktuell rund 3200 Euro zzgl. Mehrwertsteuer. Darüber hinaus müssen die Hepa-Filter alle ein bis zwei Jahre ausgewechselt werden. „Die Kosten für einen Filterwechsel liegen bei circa 300 Euro. Rechnet man den jährlichen Stromverbrauch von rund 50 Euro hinzu, liegen die Betriebskosten für ein Gerät bei rund 1 Euro pro Tag“, heißt es u.a. in dem jetzt beschlossenen Antrag von SPD und Grünen.