Bochum. Noch vor Weihnachten wird der Knotenpunkt Nordhausenring/A 448 in Bochum für den Verkehr geöffnet. Alle Fahrspuren sind schon asphaltiert.

Jetzt sind endlich die Straßenfertiger und die Walzen im Einsatz und leisten ganze Arbeit. Der neue große Knotenpunkt, der den Nordhausenring, den Opelring und die A 448 miteinander verbindet, ist mittlerweile komplett mit mindestens mit der ersten von drei Asphaltschichten bedeckt. „Wir gehen davon aus, dass wird im Dezember je Richtung eine Fahrspur unter Verkehr haben“, sagte Bauleiter Karsten Uhrig am Montag der WAZ.

Voraussichtlich wird das zwischen Mitte Dezember und der Woche vor Weihnachten sein.

Mit dem „Unterflieger“ wurde eine ganz neue Unterführung an der A 448 in Bochum gebaut

Dieses Bild zeigt den „Unterflieger“ unter der A 448: Nach rechts geht es zum Opelring ab, geradeaus über den Opelring hinweg auf den Nordhausenring Richtung Gerthe.
Dieses Bild zeigt den „Unterflieger“ unter der A 448: Nach rechts geht es zum Opelring ab, geradeaus über den Opelring hinweg auf den Nordhausenring Richtung Gerthe. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Seit Ende August ist der Nordhausenring von der A 448 komplett abgebunden. Die Verbindung wird ganz neu gebaut. Eine wesentliche Änderung zum vorherigen Zustand: Wer von der A 448 aus Richtung Weitmar und Wattenscheid kommend nach links auf den Nordhausenring Richtung Gerthe abfahren will, fährt künftig nicht mehr in direkter Linie ab, sondern erst nach rechts auf eine zweispurige Ausfahrt und dann in einer großen Linkskurve unter der Fahrbahn der A 448 hindurch.

Auch interessant

Dafür wurde eine große Unterführung gebaut, der so genannte „Unterflieger“. Auch dort wurde bereits die erste Asphaltschicht plattgewalzt.

Neuer Knotenpunkt in Bochum hat „eine enorme Bedeutung“

.
. © funkegrafik nrw | Anda Sinn

Der neue Knotenpunkt wird täglich von Zehntausenden Kraftfahrern genutzt werden. Bauleiter Uhrig: „Ich glaube, dass er eine enorme Bedeutung haben wird: Er ist ein schneller Weg von Gerthe zur A 448 und mit Sicherheit eine Entlastung für die A 40.“

Das war ja einer der Hauptgründe, weshalb überhaupt die Bochumer Querspange, wie die A 448 im Volksmund genannt wird, geplant wurde: Der Verkehr, der von der A 43 aus Richtung Wuppertal kommt und Richtung Essen will, soll nicht mehr über die viel nördlicher gelegene A 40 fahren müssen.

Baukosten betragen mehr als 90 Millionen Euro

Die Kosten der gesamten Querspange zwischen Autobahnkreuz Bochum/Witten und Unistraße belaufen sich auf 90 bis 100 Millionen Euro. Baubeginn war vor neun Jahren.Die Zufahrt vom Opelring auf die A448 – auch dies Teil des Knotenpunktes – wird erst Anfang 2022 geöffnet werden.

Schon seit voriger Woche werden die An- und Zufahrten an dem Knotenpunkt fleißig asphaltiert. Dort kommt kein „Opa“ drauf, kein offenporiger Asphalt, auch Flüsterasphalt genannt. Weil alle Verbindungen Kurven sind, walten dort viel zu viele Fliehkräfte der Fahrzeuge. Deshalb muss der Asphalt viel stärker und belastbarer sein als der „Opa“. Erst wird eine Asphalttragschicht aufgetragen, danach eine Asphaltbindeschicht, zuletzt eine Asphaltdeckschicht.

Alle Fahrspuren werden erst im Frühjahr 2022 befahrbar sein

Bis sämtliche Fahrspuren des Knotenpunktes – und nicht nur eine je Richtung – freigegeben werden, wird es noch bis zum Frühjahr 2022 dauern. Uhrig erklärt, dass die Arbeiten „alles voneinander abhängige Prozesse“ seien und es deshalb keinen Sinn mache, nur vorübergehend auch schon mal zwei Fahrspuren je Richtung zu öffnen. „So ein Hin und Her machen wir nicht.“

A 448-Bauleiter Karsten Uhrig.
A 448-Bauleiter Karsten Uhrig. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Wenn nun im Dezember eine Fahrspur je Richtung geöffnet wird, müssen noch weitere Arbeiten wie die Gestaltung der Seitenstreifen und der Einbau von Lärmschutzwänden erledigt werden. Dabei gibt es immer Unwägbarkeiten: etwa wenn Geräte oder Anlagen ausfallen und coronabedingte Lieferengpässe. Die Lärmschutzwand-Elemente sind aus Alu. Alu ist zurzeit schwer zu bekommen.

Auch nach der Freigabe dieses Knotenpunktes wird der Verkehr rundherum noch deutlich eingeschränkt sein. Denn die A 448 wird zwischen diesem Anschluss und der Universitätsstraße noch in der Breite erweitert. Das wird erst im kommenden Herbst fertig sein. Ein Grund: Weil die A 40 wegen der verbrannten Stützwand in Hamme fast drei Monate lang gesperrt war, wurde der Verkehr auf die A 448 umgeleitet – deshalb kamen die Arbeiten dort nur langsamer voran als geplant, um ein Verkehrschaos zu vermeiden.