Bochum-Wiemelhausen. Anke Rhönisch hat ihr Konditorei-Café an professionelle Nachfolger übergeben. Konditoren aus Bochum bringen beeindruckende Berufserfahrung mit.

Anke Rhönisch ist sehr zufrieden. Als sie sich entschieden hatte, ihre „Kleine Zuckerbäckerei“ aufzugeben, war gar nicht klar, ob es für ihr Konditorei-Café an der Wiemelhauser Straße eine Zukunft gibt. Ende August suchte sie mit Hilfe der WAZ einen Nachfolger. Der Artikel erregte Aufmerksamkeit, sodass Anke Rhönisch viele Anfragen bekam, sowohl von branchenfremden Interessenten als auch von Profis.

Bei Konditor Oliver Pape sprang der Funke über. „Es ist genau das, was wir haben wollten, dass die Zuckerbäckerei fachmännisch und würdig weitergeführt wird. Das Herzblut kam direkt rüber“, sagt Anke Rhönisch über das Gespräch mit dem Konditor-Kollegen. Erleichtert wurde die Entscheidung auch dadurch, dass die Wiemelhauser Zuckerbäckerin und Oliver Pape sich persönlich schon kannten.

Idee von der beruflichen Selbstständigkeit in Bochum

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Ende der 80er-Jahre besuchten sie gemeinsam die Berufsschule. Pape beobachtete über die Jahre hinweg den beruflichen Weg der Kollegin. Als er durch den WAZ-Artikel von der möglichen Übernahme der Zuckerbäckerei erfuhr, fackelte er nicht lange. „Es war ein glücklicher Zufall, und ich bin ja der Meinung, es gibt gar keine Zufälle. Ich dachte mir: Da rufst du jetzt einfach mal an“, berichtet der 51-Jährige.

Gemeinsam mit seinem jetzigen Geschäftspartner Valentin Murch geisterte ihm die Selbstständigkeit immer mal wieder durch den Sinn. Wie er selbst, absolvierte auch sein Kompagnon die Ausbildung zum Konditor bei der ehemaligen Bochumer Bäckerei Fork. Oliver Pape begleitete den jetzt 32-Jährigen in seinen Lehrjahren. Ihr guter persönlicher Kontakt ist bis heute erhalten geblieben.

Fünf Aushilfen aus der Belegschaft werden übernommen

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Jetzt starten sie als gleichberechtigte Inhaber der Kleinen Zuckerbäckerei. Beide werden in der Backstube arbeiten. Fünf Aushilfen haben sie aus der Belegschaft übernommen. Während Pape zuletzt als stellvertretender Produktionsleiter bei der Bochumer Bäckerei Löscher wirkte, bildete sich Murch, nach einem kurzen Stopp in der Bio-Bäckerei Back Bord, in Düsseldorf weiter.

Die neue „Kleine Zuckerbäckerei“

In den letzten Wochen haben Valentin Murch und Oliver Pape fleißig umgebaut und in der „Kleinen Zuckerbäckerei“ unter anderem eine neue Decke mit Lichtleiste, einen frischen Anstrich und ein neues Logo angebracht.

Ihr Konzept erhält die Idee der Zuckerbäckerei, aber kommt modern und frisch daher. „Ein Puppenstübchen hätte zu uns nicht gepasst“, schmunzelt Oliver Pape.

Die neue Kleine Zuckerbäckerei eröffnet am kommenden Samstag (20.) um 13 Uhr.

Seiner letzten beruflichen Station eilt ein guter Ruf voraus. Neun Jahre arbeitete Valentin Murch im Luxushotel Breidenbacher Hof an der Düsseldorfer Königsallee. Als Küchenkonditor, so genannter Pâtissier, fertigte er dort süße Gaumenfreuden auf höchstem Niveau. Diese Erfahrung bringt er nun mit in die Heimat zurück. Gemeinsam mit seiner kleinen Familie ist er bereits auf Wohnungssuche in Bochum.

Veganes Schokomousse mit Birne gefüllt

Als Vorgeschmack kreierte der Konditormeister eine erste Kostprobe seiner Törtchen, die es künftig in der neu aufgelegten Kleinen Zuckerbäckerei geben wird. „Das ist ein veganes Schokomousse, gefüllt mit Zimtbirne und Schokoladenknusper. Das andere ist ein Winterapfel mit weißem Schokoladenmousse, gefüllt mit Apfelkompott auf einem glutenfreien Schokomürbeteig“, erläutert Murch.

Neben diesen neuen Raffinessen, auch für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten, bleiben die für die Zuckerbäckerei charakteristischen Cupcakes in überarbeiteter Version im Programm, ebenso wie die hübschen Cookies. Auch Herzhaftes wie Quiche und rustikale Knifften sollen das Angebot bereichern. Und so viel darf verraten werden: Die Törtchen von Valentin Murch sehen nicht nur vorzüglich aus.