Bochum. SPD und Grüne wollen in Bochum alle Schwimmbad-Standorte erhalten – auch im Südpark Höntrop. Einige Freibäder werden aber wohl geschlossen.
Mit einem Antrag zur Ratssitzung am 11. November will die rot-grüne Rathauskoalition nach eigenen Worten „die über zehnjährige Diskussion zur Zukunft der Bochumer Bäderlandschaft zu einem guten Ende führen“. Einig zeigen sich SPD und Grüne mit Blick auf den geplanten Hallenbad-Neubau in Wattenscheid auch beim Erhalt des umstrittenen Südpark-Standortes in Höntrop, da gab es es zuletzt unterschiedliche Meinungen. Aber: Die Freibäder in Höntrop und Langendreer werden wohl aufgegeben.
SPD und Grüne in Bochum mit Koalitionsantrag
Der Koalitionsantrag will sicherstellen, „dass möglichst alle Bochumerinnen und Bochumer nicht mehr als fünf Kilometer Wegstrecke zu einem Bad haben“. Es sollen bis 2030 hohe zweistellige Millionenbeträge investiert werden, um familienfreundliche Bäder zu schaffen, die modernsten Energiestandards entsprechen. „Dabei werden auch die Bedarfe der Vereine und Schulen berücksichtigt, die nicht zuletzt einen wesentlichen Beitrag bei der Schwimmausbildung leisten“, erklären SPD und Grüne.
Stadtrat Bochum entscheidet am 11. November
Man wolle mit dem Koalitionsantrag „aber auch den in den letzten Jahrzehnten stark gesunkenen Besucherzahlen in den Freibädern Rechnung tragen. Mit unserem Änderungsantrag zum Bäderkonzept tragen wir einen wichtigen Teil zur sozialen Gerechtigkeit bei“, so Burkart Jentsch, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. „Uns war und ist es besonders wichtig, dass kein Standort geschlossen wird“, sagt Jentsch. „Wir wollen sicherstellen, dass alle Menschen unserer Stadt ein Schwimmbad ohne größere Probleme erreichen können. Denn die Schwimmbäder bilden ein elementares Sportangebot in unserer Stadt, sei es für Vereine oder Schulklassen, aber auch für alle anderen Menschen, die hier leben.“
Hallenbad-Neubau in Höntrop geplant
Deswegen sei ein „stadtweit schlüssiges Konzept wichtig, mit einem engmaschigen Netz an Bädern. Dazu gehört auch der Erhalt des Bäderstandortes in Höntrop, der für uns nie infrage stand“, so Jentsch. Die Grünen-Ratsfraktion hatte kürzlich noch den Standort Südfeldmark für ein neues Hallenbad in Wattenscheid favorisiert.
Auch andere Standorte in Bochum sollen profitieren
Jentsch meint außerdem: „Natürlich profitieren auch die anderen Standorte in Bochum. So soll in Linden das Hallenbad neu gebaut und in Hofstede das Nichtschwimmerbecken im Außenbereich instandgesetzt werden. Mit dem neuen Bäderkonzept und den rot-grünen Änderungen ist die Bochumer Bäderlandschaft für die kommenden Jahrzehnte gut und zeitgemäß aufgestellt.“
Sebastian Pewny, Fraktionsvorsitzender der Grünen, erklärt: „Endlich treffen wir eine Entscheidung über Investitionen in unsere sehr in die Jahre gekommenen Bäder, die die gesamte Stadt in den Blick nimmt und nicht nur einzelne Standorte isoliert betrachtet. Wir wollen und werden nach und nach alle Bäderstandorte bedarfsgerecht weiterentwickeln und modernisieren.“