Bochum-Querenburg. Am Lennershof in Bochum hat sich was getan. Hier, in Nachbarschaft zur Ruhr-Universität, stehen jetzt zwölf Reihenhäuser. Erst der Anfang.

Was ist über die neue Bebauung in der Lennershof-Siedlung in Bochum-Querenburg nicht diskutiert und gestritten worden. Nachdem die Pläne letztlich deutlich reduziert wurden, ist nun der erste Teil des neuen Wohngebietes schon fast fertig – ohne viel Staub aufzuwirbeln. Außer bei den Menschen, die eines der zwölf Reihenhäuser kaufen wollten, versteht sich.

Bochum: Nächstes Neubaugebiet ist bald fertig – Häuser sind aber schon verkauft

Dieses Dutzend Eigenheime wurde von der VBW als erstes gebaut. Sie stehen bereits, sind aber noch nicht bezugsfertig. „Übergeben werden sie im Mai 2022“, teilt VBW-Sprecher Dominik Neugebauer auf WAZ-Anfrage mit. Ein Verkaufsschild, das noch auf dem Baufeld steht, ist irreführend. „Hier entstehen für Dich zwölf Energiekomforthäuser“ steht darauf, dazu die Kontaktdaten eines VBW-Mitarbeiters. Doch in diesem Fall lohnen Anruf oder E-Mail nicht mehr: „Alle Häuser sind hier bereits verkauft“, berichtet Dominik Neugebauer. 40 Interessenten habe es gegeben.

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Mehr Glück könne man in Riemke haben. „In der nächsten Neubaumaßnahme an der Herzogstraße entstehen fünf Einfamilienhäuser“, sagt Dominik Neugebauer. Und diese seien bisher noch zu haben. Weitere Informationen auf www.vbw-bochum.de .

Neues Wohngebiet: Häuser gehen für eine halbe Million Euro weg

Etwa eine halbe Million Euro mussten die Käufer für ihr künftiges Eigenheim am Lennershof hinblättern. Der Quadratmeterpreis beläuft sich auf ca. 3300 Euro. Dafür gibt es aber auch eine Garage mit E-Mobilität-Anschluss dabei. Die Wohnflächen sind rund 150 Quadratmeter groß. Jedes Einfamilienhaus ist zweigeschossig, vollunterkellert und besitzt ein ausgebautes Dachgeschoss. „Dank der Massivbauweise mit einer Trennwand zum Nachbargebäude bleibt es in den eigenen vier Wänden angenehm ruhig“, verspricht die VBW. Die Grundstücksgröße variiert zwischen 147 und 241 Quadratmeter.

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Heutzutage fast schon eine Seltenheit: Die Reihenhäuser haben ein Satteldach. Das gefällt vor allem Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD). Dieser hatte zuletzt am Beispiel Stiepel den aktuellen Trend der kastigen Bauweise bei Neubauten kritisiert. „Legosteine“ nennt er die Gebäude, die nun an einigen Stellen im alten Dorfkern von Stiepel, aber auch an vielen anderen Orten im Stadtgebiet zu finden sind.

Neubaugebiet am Lennershof in Bochum: Lob für die Architektur

„Das ist schon mal gut“, lobt Breitkopf die Architektur am Lennershof. „Das macht insgesamt einen guten Eindruck.“ Aber auch für eine weitere Besonderheit hält er ein Kompliment bereit: „Das die Eingänge hinten liegen und die Gärten nach vorne zur Straße ausgerichtet sind, ist eine gute Entscheidung. Die haben Südwestlage und somit mehr Sonne.“

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Breitkopf begrüßt auch, dass jetzt noch die Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen folgen. 30 öffentlich geförderte und 57 frei finanzierte Wohnungen werden laut VBW entlang der Straße Zum Schebbruch entstehen – mit barrierefreien Hauszugängen und Wohnflächen, die zwischen 25 und 97 Quadratmeter variieren. „Also Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen“, erklärt Dominik Neugebauer. „Bis Winter 2023 sollen die Wohnungen bzw. Objekte fertiggebaut sein.“ 60 Pkw- und 165 Fahrrad-Stellplätze seien dafür vorgesehen.

Mammut-Bebauung verhindert

Die VBW-Bebauung in der Lennershof-Siedlung war lange Zeit umstritten. Gegen das ursprünglich geplante Campus-Quartier mit bis zu fünfgeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern und einer großen Arena formierte sich vor zwölf Jahren sofort Protest – sowohl von Bürgern als auch von Politikern.

Gemeinsam konnte die Mammut-Bebauung verhindert werden. Die VBW legte daraufhin ein deutlich abgespecktes Wohnungsbau-Konzept vor, das sich besser an die vorhandene Siedlungsstruktur anpasst.

Die Miete für die frei finanzierten Wohnungen wird laut VBW bei ca. 10 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Vermietung soll im vierten Quartal 2022, als in gut einem Jahr, starten.

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Bezirksbürgermeister Breitkopf erwartet auch hier eine große Nachfrage. „Der Bedarf ist da, das zeigt das enorme Interesse am Neubaugebiet hinter der Polizei an der Universitätsstraße (Community Campus, Anm. d. Red.). Dort sind die meisten Mietwohnungen wohl schon weg.“

Politiker: Viele Leute wollen kein Eigentum, sondern lieber zur Miete wohnen

Breitkopf berichtet, dass nicht immer nur Eigentum gesucht werde. „Gerade viele Unternehmen, die sich auf Mark 51/7 niederlassen, haben Mitarbeiter, die nur für ein paar Monate, ein halbes oder vielleicht ein ganzes Jahr in Bochum bleiben. Die suchen etwas zum Mieten, bestenfalls noch möbliert.“