Bochum. Die Bergs aus Bochum wünschen sich ein Haus – wie so viele Familien. Sie berichten, was sie bei ihrer Suche erleben. Und räumen auch Fehler ein.

Die Sehnsucht nach einem Haus ist in vielen Familien groß. Die Bergs aus Bochum bilden da keine Ausnahme. Wie so viele andere Gleichgesinnte lauern sie auf ihre Chance, ein Eigenheim für die Familie zu finden. Doch das ist gar nicht so einfach. Martin und Julia Berg berichten in der WAZ, was sie auf der Suche nach dem Traumhaus so alles erleben – und zeigen sich dabei durchaus auch selbstkritisch.

Wohnen in Bochum: Familie sucht Haus – was sie dabei so alles erlebt

Für Charlotte, die dreijährige Tochter von Martin und Julia Berg, ist in Sachen Haus vor allem eines wichtig: „Es muss angemalt sein.“ Das fände ihr kleiner Bruder Lenny (neun Monate) auch bestimmt prima. Mama und Papa ebenfalls, aber sie haben dann doch noch etwas konkretere Vorstellungen von ihrem Traumhaus.

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Ein Einfamilienhaus soll es sein, Doppelhaushälfte oder Reiheneckhaus. „140 Quadratmeter Wohnfläche, Garage, Keller und ein bisschen Garten“, präzisiert Julia Berg. Das neue Eigenheim sollte nach Möglichkeit eine ruhige Lage ohne viel Verkehr haben. „Von daher schauen wir natürlich auch auf die Neubaugebiete, die in Bochum gerade entstehen“, sagt die 40-Jährige.

Haus-Suche in Bochum: Ausgegucktes Reiheneckhaus war sofort weg

So wie das an der Querenburger Straße. „Hier waren wir fünf Jahre dran, hatten uns ein Reiheneckhaus ausgeguckt. Als wir vom Investor das Exposé bekamen, habe ich sofort angerufen – und da war es schon weg“, erzählt Julia Berg sichtlich bewegt. „Das war unsere Traumlage, da blutet mir jetzt noch das Herz.“

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Ein Ersatzangebot sei leider zu klein gewesen. Und mit 662.000 Euro auch zu teuer. „Die Summe hat mich nervös gemacht, da hatte ich echt Bauchschmerzen“, gesteht Martin Berg. „Das wäre ohne Innenausbau und Garage gewesen. Und da hätten wir am Ende nicht mehr Platz als jetzt gehabt.“

Traum vom Traumhaus: Ohne Kompromisse wird es wohl nicht gehen

Aktuell wohnt Familie Berg an der Universitätsstraße, direkt an der Kreuzung zur Wasserstraße: zwei Etagen, Keller, Mini-Garten. „Wir sind hier vor sieben Jahren unter anderen Voraussetzungen hingezogen“, sagt Julia Berg, die als Personalmanagerin bei Coca-Cola arbeitet. Jetzt gehe es mit den beiden Kindern zwar auch. „Aber es ist schon sehr beengt.“ Und die Straße sei nicht nur laut, sondern aus Elternsicht vor allem gefährlich.

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Während die obere Etage nun „umgemodelt“ wird, um zwei Kinderzimmer zu bekommen, suchen die Bergs weiter nach einem Haus. Aufgeben gibt es nicht. Auch wenn Martin Berg langsam klar ist, „dass wir unser Traumhaus wohl nicht kriegen werden“. Zu Kompromissen ist das Ehepaar daher bereit, nur halt nicht zu jedem Preis.

Suche nach einem Haus: Familie schlägt zweimal nicht zu – und ärgert sich

Da spiele auch die Bank nicht mit, sagt der 42-jährige Manager im IT-Bereich. „Wir lassen jedes Objekt noch einmal durchrechnen.“ Der Kreditrahmen liegt bei 700.000 Euro. Klingt viel, hat bisher aber nicht gereicht. Auch, weil „wir zwei-, dreimal nicht schnell genug waren“, wie die Bergs selbst einräumen. Und einmal nicht zugeschlagen haben, als sich eine Möglichkeit bot.

Die WAZ begleitet

In drei Jahren möchten die Bergs „angekommen sein“, „ihr“ Haus gefunden haben. Die WAZ wird die vierköpfige Familie dabei begleiten, wird in unregelmäßigen Abständen vom aktuellen Stand der Suche berichten.

Wie sehr das Thema Eigenheim junge Familien beschäftigt, zeigen zwei Beispiele: Die Häuser an der Querenburger Straße in Wiemelhausen waren binnen einer Woche verkauft – für bis zu eine Million Euro. Und wer im Ostpark in Altenbochum ein Grundstück ergattern möchte, braucht zwar nicht zu bieten (Festpreis: 400 Euro pro Quadratmeter), dafür aber die passenden Sozialdaten und bei 550 Bewerbern auf zwölf Flächen vor allem auch Glück.

„Das war Mitte 2018, da hatten wir die Option auf ein Haus auf dem Herker-Gelände an der Markstraße“, berichtet Martin Berg. „Doch dann wurde aufgrund von Bergbauverfüllungen 50.000 Euro mehr verlangt. Das haben wir nicht mitgemacht.“ Mit dem Wissen von heute würden die Bergs rückblickend wohl anders handeln. „Wir hätten damals insgesamt um die 500.000 Euro bezahlt...“

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Auch in Blankenstein wäre ein Haus zu haben gewesen. „Dort wurde uns 2012 eines für 320.000 Euro angeboten – mit 185 Quadratmeter Wohnfläche, 300 Quadratmeter Grundstücke und Keller“, erinnert sich Julia Berg. „Da würde man heute ,Tschakka’ sagen.“

Eigenheim-Suche: Familie möchte in Bochum wohnen bleiben

Doch die Bergs möchten in Bochum bleiben. „Für diese Stadt schlägt unser Herz.“ Er ist „anne Castroper“ aufgewachsen, sie in Eppendorf. Könnten sie es sich aussuchen, würden sie ihren Lebensmittelpunkt in Altenbochum belassen. Es muss sich nur etwas Passendes finden.