Bochum. In Bochum gibt es immer mehr Füchse. Ein WAZ-Leser hat jetzt einen vor der Haustür fotografiert. Die Abschussrate steigt rasant.
Im Bochumer Stadtgebiet laufen zwar immer mehr Füchse herum, selten ist der Anblick aber auch heute noch. WAZ-Leser Karl-Heinz Pöck sah neulich in den späten Mittagsstunden ein ausgewachsenes Exemplar von seinem Fenster in Weitmar aus, mitten auf dem Gehweg in einer kleinen Seitenstraße zwischen Hattinger Straße und Dürertal.
„Ein Fuchs spazierte durch unsere Straße“, berichtet Pöck. Der Hunger habe ihn wohl nach der Suche nach etwas Essbarem durch die Gegend getrieben. Bei Sonnenschein. „Die Kamera schnell herbeigeholt und dann durchs Fenster ein Foto gemacht.“
Anzahl an Füchsen in Bochum steigt immer mehr an
Bochum- Jäger beklagt Missachtung der Schutzzeit für WildZunächst habe das Wildtier in den Vorgärten gestöbert, dort aber nichts zu futtern entdeckt und sei dann Richtung Dürertal verschwunden.
Füchse gehören längst zu den festen Einwohnern in Bochum. Eine seriöse Schätzung über ihre Anzahl kann die Untere Jagdbehörde nicht abgeben. „Auch die Jagdpächter können keine zuverlässigen Zahlen nennen“, sagt Stadtsprecherin Nina Christin Menken. Ein Jäger aus dem Bochumer Osten vermutete im vorigen Jahr aber, dass sich im ganzen Stadtgebiet, nicht nur in den Außenbereichen, 3000 bis 4000 herumtreiben. „Es werden immer mehr.“
In diesem Jahr wurden in Bochum bereits 218 Füchse erlegt
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Dafür gibt es mehrere belastbare Indizien. Zunehmend fragen Bürgerinnen und Bürger bei der Stadt wegen „Füchsen im Garten“ an. „Auch die Anzahl der erlegten Füchse ist ausweislich der Jagdstrecken in den letzten Jahren deutlich angestiegen“, sagt die Stadtsprecherin. Waren es im Jahr 2014 noch 114 Füchse, so sind es in diesem Jahr bereits 218. „Insgesamt lässt der kontinuierliche Anstieg von zur Strecke gekommenen Füchse den Schluss eines anwachsenden Bestandes zu.“
Füchse sind typische Kulturfolger und haben die Großstädte längst als Nahrungsquellen entdeckt. Unbedacht weggeworfene Essensreste locken sie an. Füchse schnappen sich auch gern auf einer Terrasse oder im Garten das bereitgestellte Hunde- oder Katzenfutter. So legen sie auch immer mehr ihre natürliche Scheu vor Menschen ab. Allerdings weist die Stadt darauf hin, dass das Füttern von Wildtieren verboten ist.
Füchse sind im Regelfall nicht aggressiv
Wie alle hier lebenden Wildtiere sind Füchse im Regelfall nicht aggressiv. Sie greifen Menschen nicht an und versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Anders als auf dem Land haben Stadtfüchse jedoch weniger Berührungsängste, wenn sie von Menschen bereits gefüttert worden sind. Wer einem Fuchs begegnet, sollte - so rät die Jagdbehörde – Ruhe bewahren und dem Tier nicht den Fluchtweg versperren.