Bochum-Langendreer. Auf dem Gelände des ehemaligen Schulzentrums Bochum-Ost soll ein Quartier mit bis zu 320 Wohneinheiten entstehen. Ein Mix ist das große Ziel.

Den Anstoß hat die Alte Bahnhofstraße gegeben. Das Echo auf die Denkmalsatzung auf den Bürgerversammlungen hat die Stadtplaner überrascht, wie Eckart Kröck erstaunt erinnert. „Da sind viele gute Tipps gekommen“, und es ist für ihn viel Positives dabei herausgekommen. Weil das nächste Projekt fast nebenan liegt und die Gründerzeit-Gestaltung am Alten Bahnhof als so gut und wertvoll festgehalten werden kann, wird sie zum Vorbild der Stadtplanung: Beim „Wohnen am Volkspark“.

Ein ganzes Quartier soll hier neu entstehen, und das „im Bestand“, also mitten in Langendreer. „Etwa 320 Wohneinheiten“ überschlägt Kröck ganz grob vor den Schautafeln in der Lutherkirche sind auf dem Areal möglich, auf dem noch das Schulzentrum Ost steht. Wenn es abgerissen ist, ergeben sich kaum vergleichbare Möglichkeiten für die Stadtplaner.

Attraktive Lage im Bochumer Osten - auch für Planer

„Ein Stadteingang im Ort“, Kröck holt weit aus, „in bester Anbindung“, was der Blick auf die Umgebung bestätigt. Zwei S-Bahn-Haltestellen in fußläufiger Entfernung, die Straßenbahn an der Station „Lessing-Schule“, und vor allem das Grün des Volksparks an der Dördelstraße sowie entlang der Unterstraße, all das läuft im Modell auf drei strukturierte Häuserblöcke zu. „Im öffentlichen Raum“, schiebt Kröck den nächsten Pluspunkt hinterher.

In drei Blöcken, im Modell weiß dargestellt, orientiert sich das Projekt an der anliegenden Gründerzeitbebauung am Alten Bahnhof.
In drei Blöcken, im Modell weiß dargestellt, orientiert sich das Projekt an der anliegenden Gründerzeitbebauung am Alten Bahnhof. © WAZ | Uli Kolmann

„Und im Bestand, also nicht auf der Grünen Wiese, sondern zwischen den Schwerpunkten Alter Bahnhof und Langendreer-Dorf.“

Bis auf das Areal ist hier noch nichts festgemacht, und das ganz bewusst. Es sollen Mehrfamilienhäuser, Townhouses und Reihenhäuser und Raum für studentisches Wohnen und ein Wohnprojekt, ein breites Angebot an Wohnformen geschaffen werden. Ein Drittel soll geförderter Wohnungsbau sein. Zur Alten Bahnhofstraße in den Erdgeschosslagen und im Bereich der Kreuzung Alte Bahnhofstraße/Unterstraße auch in den darüber liegenden Geschossen, kann Raum für Dienstleistungen entstehen.

Grün auf entsiegelten Flächen in Bochum

„Wir können hier vielfältige Möglichkeiten schaffen“, ist Kröck sicher. Die Blöcke der Häuser sind ihm gestalterischer Vorteil, die Fassaden geben Chancen, ihnen „ein Gesicht“ zu verleihen. Die „seelenlosen Dächer“ an vielen Zweckbauten ohne architektonisches Ende sind ihm ein Graus, in diesem Quartier soll es Aufgabe sein, auch über diese Gestaltung dem Auge Orientierung zu geben.

Echo zu der Planung gefragt

Interessierte können sich mit den Planern austauschen, die Ausstellung der Pläne im Luther-LAB (Alte Bahnhofstraße 166) ist heute (30.) und am Sonntag, 3. Oktober, jeweils von 15 bis 19 Uhr zu besichtigen.

Anregungen zu der Planung können auch bis zum 29.10.2021 schriftlich (Stadt Bochum, Amt 61, 44777 Bochum), per E-Mail (amt61@bochum.de), oder nach vorheriger telefonischer Terminabsprache (0234 9101717) während der Dienstzeiten zur Niederschrift abgeben werden.

Das bestehende Grün soll bleiben, in den Innenbereichen soll noch mehr dazu kommen. Wie viel, ist noch nicht zu sagen, aber die künftigen Höfe werden entsiegelt. Die „Schwammstadt“ wächst, die freien Flächen sollen Regenwasser aufnehmen. Es kommen auch keine Parkhäuser in die Blöcke, sondern es sollen zwei Quartiersgaragen entstehen, was das Verkehrsaufkommen und damit die Straßennutzung mindern soll. Denn verteilte Stellplätze würden Straßenraum zerstören, der andere Aufgaben übernehmen soll.

Nach und nach bauen in Bochum

Denn dadurch bietet sich innen wie außen mehr Platz zum Aufenthalt in der Nachbarschaft. Viele Fahrradstellplätze sollen entstehen, dazu eine Mobilitätsstation an der Unterstraße für Leih-Räder und Lastenräder.

180 Geschoss-Wohnungen, 14 Reihenhäuser, 100 studentische Wohneinheiten, 30 Wohnprojekte sind die ersten Zahlen, die Stadtplaner Holger Hoffschröer vom Büro Reicher & Haase in Dortmund in den Ring wirft. Oder in die drei Blöcke, die hier nach und nach entstehen sollen, wenn Investoren gefunden werden.

Näheres auch beim Stadtteilmanagement WLAB, Werner Hellweg 499, 0234 297 055 50,