Bochum. Was der Spielplan der Bochumer Symphoniker bietet, was der Orchester-Freundeskreis vorhat. Und wann Chefdirigent Chuang nach Bochum umzieht.
Die Spielzeit 2021/22 im Musikforum Bochum fängt nur schleppend an, was aber nicht mit fehlendem Engagement der Bochumer Symphoniker, sondern weiterhin mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu tun hat. Nach wie vor ist der Spielbetrieb nur eingeschränkt möglich, nach wie vor gibt es ein nur reduziertes Programm. Und der nächste Auftritt des neuen Generalmusikdirektors Tung-Chieh Chuang ist erst für übernächsten Monat vorgesehen.
Nächster Auftritt von Tung-Chieh Chuang in Bochum ist im November
Natürlich ist die Neugierde der Bochumer und auswärtigen Besucher auf den jungen taiwanesischen Dirigenten groß, nachdem Chuang und das Orchester beim Auftaktkonzert am 1. September Publikum wie Kritiker gleichermaßen überzeugen konnten. Bis zum nächsten Live-Termin in Bochum im November ist nun Zeit genug für Chuang, seine privaten Angelegenheiten zu ordnen.
Nachdem der Künstler in den Monaten vor seinem Start im Ruhrgebiet ein Hotel-Leben geführt hatte, wird er nun mit Ehefrau und der kleinen Tochter nach Bochum ziehen. Eine Wohnung haben die Chuangs bereits gefunden (privat, keine Dienstwohnung). Zurzeit ist der GMD am angestammten Wohnsitz in Berlin, um den Umzug vorzubereiten, der Anfang Oktober erfolgen soll.
Akzeptanz von klassischer Musik soll noch gesteigert werden
Der 37-Jährige hat betont, dass er in Bochum „sichtbar“ sein wolle, was somit Präsenz am Ort voraussetzt. „Unser neuer ,General’ ist sehr aufgeschlossen, und er freut sich auf Bochum, auf die Stadt und die Menschen hier“, sagt BoSy-Sprecherin Christiane Peters. Als „Gesicht“ des Orchesters möchte Tung-Chieh Chuang erkennbar sein – und somit einen erkennbaren Mehrwert auch für die Akzeptanz der Klassik durch die Menschen in Bochum und den Nachbarstädten erreichen.
Dass der frisch gebackene Intendant des Anneliese-Brost-Musikforums es versteht, ein Publikum nicht nur musikalisch, sondern auch durch Kenntnis und seine Persönlichkeit mitzunehmen, bewiesen die Konzerteinführungen zum Saisonbeginn, die Chuang, am Flügel sitzend, auf Englisch (mit anwesender Übersetzerin) für die Gäste im Großen Saal hielt. Durch die Art und Weise, wie er das tat – kompetent, charmant, jugendlich, verbindlich – hat er sich viele Freunde gemacht. Das Format soll fortgesetzt werden.
Infos & Karten
Wegen Corona veröffentlichen die Bochumer Symphoniker zurzeit keine langfristigen, sondern lediglich auf zwei Monate ausgerichtete Programme. Das nächste Konzert im Musikforum, Marienplatz 1, findet am Donnerstag, 30. September, um 20 Uhr statt.Auf dem Programm stehen Camille Saint-Saëns‘ Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33 und Rodion Schtschedrins Carmen Suite nach Georges Bizets Oper „Carmen“. Dirigent ist Claus Peter Flor.Im Musikforum stehen pandemiebedingt nur eingeschränkt Plätze zur Verfügung, Karten und Info unter 0234/910 86 66 oder auf www.bochumer-symphoniker.de
Zum Thema Musikvermittlung gibt es eine weitere Offerte der BoSy. Hintergrund: Das Wissen um klassische Kompositionen ist beim interessierten Konzertpublikum nicht mehr so profund, wie es noch vor einem halben Jahrhundert der Fall war. Auch hat sich das Klassik-Publikum selbst – und seine Einstellung zur Musik - naturgemäß verändert. Diese Tatsache greifen die Bochumer Symphoniker auf und wollen neben der seit Jahren verfolgten Musikvermittlung für Kinder fortan auch den „Großen“ die Möglichkeit eröffnen, mit klassischer Musik in Berührung zu kommen.
Meinungen und Wünsche des Publikums werden erfragt
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Deshalb sollen Meinungen und Wünsche aus dem Kreis der Konzertbesucher und anderer Interessierter – insbesondere auch der Freundeskreis-Mitglieder – erkundet werden. Es wurde eine Befragung aufgelegt, an der man, ohne persönliche Daten angeben zu müssen, auf der Homepage www.bochumersymphoniker.de teilnehmen kann.
Hier kann man seine Vorlieben angeben, den Grad des persönlichen Interesses an klassischer Musik einordnen, notieren, welche Themen man sich für die Musikvermittlung wünscht und welche neuen Formate man sich vorstellen kann. „Das Ganze dauert nicht mehr als zehn Minuten. Wer teilnimmt, unterstützt damit ein wichtiges Projekt der Musikvermittlung in unserer Stadt“, ruft der Freundeskreis der Bochumer Symphoniker zum Mitmachen auf.