Bochum. Wegen des Dauerstaus auf der Wasserstraße wächst der Unmut unter Anwohnern. Eine sehr hohe Verkehrslast muss auch die Markstraße aushalten.
Das Stauchaos an der Wasserstraße zwischen Velsstraße und Universitätsstraße in Bochum scheint kein Ende zu nehmen. Anders als von der Stadt in der vergangenen Wochen auf WAZ-Anfrage angekündigt, ist eine alternative Umleitung bisher ausgeblieben. Der Verkehr wird – zumindest war dies noch am Mittwoch der Fall – weiterhin vom Opelring mit einem Roten Punkt auf die Straße „Auf der Heide“ und anschließend auf die Wasserstraße geführt.
Der Unmut unter Anwohnern wegen des Lärms und der Abgase vor ihrer Haustür wächst. Vor den Ampeln an der Einmündung Querenburger Straße und wenige Meter weiter Universitätsstraße herrscht mehr oder weniger Dauerstau. Die Ampelphasen sind sehr kurz, nur wenige Autos kommen bei Grün weg.
„Die Situation ist extrem belastend für Anwohner in den umliegenden Wohngebieten“
Auch interessant
Ein Anwohner hat sich jetzt schriftlich bei der Stadt beschwert: „Die Situation ist extrem belastend für Anwohner in den umliegenden Wohngebieten und frustrierend für die Verkehrsteilnehmer. Wir fordern umgehend Maßnahmen gegen diese unhaltbaren Zustände.“
Ein anderer Anwohner hatte bereits in der vorigen Woche zur WAZ gesagt, die über den Stau mehrfach berichtet hatte: „Wir alle haben hier sooo einen Bart!“
Das Problem besteht seit mehr als zwei Wochen, seitdem der Nordhausenring von der A 448 bis Dezember abgebunden worden ist, weil das Verbindungsstück ganz neu gebaut wird. Der Verkehr wird deshalb am Opelring abgeleitet. In diesem Kreisverkehr weist ein roter Umleitungspunkt aber wie von Beginn an auf die Straße „Auf der Heide“ und daran anschließend die Wasserstraße hin. Die Stadt wollte den Verkehr eigentlich längst vom Opelring auf die Markstraße und dann auf die Unistraße ableiten, um die Wasserstraße zu entlasten. Das ist bisher nicht geschehen.
„Verkehrssituation auf der Markstraße ist sehr unübersichtlich, gefährlich und unverantwortlich“
Was die Anwohner der Wasserstraße ärgern dürfte, ist für die Anwohner der Markstraße in Steinkuhl eine Erleichterung, denn dort, zwischen Hanielstraße und Schadowstraße, herrscht sowieso schon extrem viel Auto- und Lkw-Verkehr. Anwohner Bernd Vössing sagte der WAZ: „Die Verkehrssituation auf der Markstraße ist durch die dauerparkenden Lkw sehr unübersichtlich, gefährlich und unverantwortlich.“
Kinder und ältere Menschen – vor allem solche mit Gehilfen – seien beim Überqueren der Markstraße zum Jugendfreizeithaus Juma gefährdet. „Mehr als 90 Prozent der Autos halten nicht von sich aus, um Kindern das Überqueren zu ermöglichen. Unfälle sind vorhersehbar, Nachbarinnen und Nachbarn fassungslos. Die politischen Akteurinnen und Akteure wurden mehrmals auf diese Situation hingewiesen. Passiert ist nichts“, so Vössing.
Es gibt in diesem Bereich der Markstraße – anders als auf der jetzt staugeplagten Wasserstraße – keinerlei Ampel und keinen Zebrastreifen. Fußgänger müssen lange warten, bis eine Lücke im starken Verkehr frei wird, damit sie zunächst auf einen Mittelstreifen der Fahrbahn kommen. Dort müssen sie erneut warten. „Das ist nichts für Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren.“ Außerdem ist die Fahrbahn abschüssig, ein Bremsweg deshalb länger.
Zebrastreifen und Ampeln könnten auf der Markstraße mehr Sicherheit schaffen
A448-Anschlussstelle an Unistraße wird gesperrt
Zusätzlich behindert wird der Verkehrsfluss in Bochum am Freitag (10.9.) auch an der A448. Die Autobahn Westfalen GmbH fällt dort „Gefahrenbäume“, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Daher ist von 8 bis 15 Uhr in der Anschlussstelle Wiemelhausen die Auffahrt von der Universitätsstraße auf die A448 in Fahrtrichtung Essen/Dreieck Bochum-West gesperrt.
Erschwerend hinzu kommt, dass zahlreiche große Lastwagen, die am Fahrbahn parken, den Fußgängern die Sicht auf die Fahrbahn versperren. Vössing weist auch darauf hin, dass das Wenden der vielen Lkw eine zusätzliche Gefahr sind. „Mir geht es vor allem um die Sicherheit.“
Er wünscht sich, dass zumindest Zebrastreifen eingerichtet werden. Auch die Einrichtung einer Ampel, die nur nach Bedarf von Fußgängern auslöst, kann er sich vorstellen.