Bochum. Zu einem massiven Polizeieinsatz gegen rund 30 randalierende Jugendliche kam es am Dienstag in Bochum. Der Auslöser war im Grunde ganz harmlos.
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Zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von von rund 30 Jugendlichen, städtschem Ordnungsdienst und etlichen Polizeibeamten kam es am späten Dienstagnachmittag, 23. Februar, vor dem städtischen Jugendzentrum (Juma) an der Markstraße in Bochum. Die Situation eskalierte, als drei Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) eine Gruppe Jugendlicher kontrollieren wollte, die auf dem Sportplatz auf dem Gelände des Jugendzentrums Fußball spielten.
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Die Polizei schildert die Ereignisse so: „Gegen 17.15 Uhr trafen drei Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) auf mehrere Jugendliche, die offensichtlich gegen die Corona-Schutz-Verordnung verstießen. Mindestabstände waren nicht eingehalten worden und niemand trug einen Mund-Nase-Schutz. Als diese auf ihr Fehlverhalten angesprochen wurden, reagierten die Personen aggressiv und bewarfen die städtischen Bediensteten.“
Polizei rückte mit Verstärkung an
Daraufhin wurde die Polizei hinzugerufen und im Verlauf weitere Polizeikräfte angefordert. Als die Polizeibeamten eintrafen, wurden sie mit beleidigenden Äußerungen empfangen. Ferner wurden Steine geworfen. Anschließend flüchteten die etwa 30 Jugendlichen in unterschiedliche Richtungen. Zwei Bochumer Jugendliche (15/16) wurden vor Ort in Gewahrsam genommen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen den Erziehungsberechtigten übergeben.
Glücklicherweise habe es, so die Polizei, keine Verletzten gegeben. Die Polizei kündigt an: „Wir werden zukünftig intensivere Kontrollaktionen in diesem Bereich durchführen. Ein solches Verhalten ist absolut nicht akzeptabel.“ Den Beteiligten drohen nun Strafanzeigen.
Gezielte Würfe, üble Beschimpfungen
Nach Angaben von eingesetzten Polizeibeamten habe es sich um gezielte Steinwürfe sowohl gegen die Polizei als auch gegen Ordnungsamtsmitarbeiter gehandelt. Dabei sollen auch übelste Beschimpfungen wie: Motherfucker, Hurensöhne oder ACAB (All cops are bastards) gefallen sein. Bei den Jugendlichen habe es sich meist um junge Leute mit Migrationshintergrund gehandelt.
Nach Informationen der WAZ hat sich die Stimmung im Umfeld des eigentlich so erfolgreichen Jugendhauses Juma in den letzten Monaten auch unter dem Eindruck der Corona-Maßnahmen verschlechtert. Wie die WAZ erfuhr, seien die Jugendlichen aggressiver geworden und reagierten auch häufig nicht auf Hinweise.
Jugendzentrum ist geschlossen
Das Jugendzentrum ist zwar für normale Veranstaltungen geschlossen. Doch versammeln sich immer wieder Jugendliche auch mangels Alternativen auf dem riesigen Außengelände, wozu auch der besagte Fußballplatz gehört. Ein Insider: „In der letzten Zeit gab es dort häufiger Probleme.“ Das Zentrum bietet derzeit verschiedene Online-Angebote. Jugendliche können sich im Rahmen des Projektes „Digi-Point“ auch digitale Geräte ausleihen.
Dass die Polizei ihre Ankündigung wahr macht, wurde bereits am Mittwochmittag registriert. Polizeiwagen fahren verstärkt Streife im Umfeld der Einrichtung.
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