Wiemelhausen/Altenbochum. Auf der Wasserstraße in Altenbochum herrscht Dauerstau. Anwohner und Autofahrer sind genervt. Eine neue Umleitung soll alles entschärfen.
An der Wasserstraße rund um die Vonovia-Zentrale herrscht seit anderthalb Wochen Stress. Bei den Autofahrern, die im Dauerstau stehen, und auch bei den Anwohnern, die den Krach und den Gestank der Abgase direkt vor der Tür haben. Der Reporter, empfiehlt ein älterer Herr, der direkt an der Fahrbahn wohnt, solle unbedingt in seinen Artikel schreiben: „Wir alle haben hier sooo einen Bart!“ Bis in den späten Abend herrsche dort Stau.
Weil der Nordhausenring in Fahrtrichtung Wattenscheid von der A448 wegen Bauarbeiten bis Dezember komplett abgebunden ist, wird der Verkehr über den Opelring auf die Straße Auf der Heide und dann auf die sich daran anschließende Wasserstraße umgeleitet. Spätestens ab der dortigen Sparkasse werden die Autofahrer zwangsweise gestoppt. Sie müssen an gleich zwei Ampeln kurz hintereinander warten: an der Einmündung Querenburger Straße und, nur wenige Meter dahinter, an der Einmündung Universitätsstraße.
Ampelschaltung an der Wasserstraße stößt auf Unverständnis
„Das Einzige, was auf der Wasserstraße fließt, ist das Wasser wenn’s regnet - der Verkehr steht“, ärgert sich ein Autofahrer. „Es ist unglaublich, wie dumm und unintelligent die Ampelschaltung ist und dass anscheinend niemand in der Lage oder willens ist, diese zu ändern.“
Das Grünlicht für den Verkehr von der Wasserstraße auf die Unistraße dauert nur 15 Sekunden; in dieser Zeit kommen höchstens – obwohl es zwei Spuren gibt – nur etwas mehr als zehn Fahrzeuge weg. Dann leuchtet wieder Rot. Andererseits: Die Grünphase auf der querenden Unistraße dauert 40 Sekunden. „Das müsste bei dem derzeitigen sehr hohen Verkehrsaufkommen genau umgekehrt sein“, sagt jener Autofahrer.
Motorradfahrer weichen im Stau über den Gehweg der Wasserstraße aus
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Die Nerven der Kraftfahrer im Wasserstraßen-Stau liegen mitunter blank: Neulich seien sogar zwei Motorradfahrer auf den Gehweg ausgewichen, sagt ein Anwohner. Außerdem werde beim Warten viel gehupt – weil die Vorderleute nicht zügig anfahren, wenn es mal wieder möglich ist. Wohl weil die Fahrerinnen und Fahrer beim Stehen auf ihrem Handy herumdaddeln.
Die Bogestra hat auf das Stau-Problem auch schon reagiert: Mehrere Haltestellen rund um den Staubereich entfallen.
Das Tiefbauamt, die Autobahn GmbH und die Polizei wollen das Problem jetzt entschärfen. Noch in dieser Woche soll der Verkehr vom Opelring nicht mehr zur Wasserstraße, sondern auf die Markstraße und von dort auf die Unistraße bzw. in Verlängerung auf die Königsallee abgeleitet werden. Rote Punkte sollen den Weg zeigen.
A-40-Vollsperrung: Verkehr sucht nach Umfahrungen in der Innenstadt
Aus einem unseligen zeitlichen Zufall heraus ist das Stadtgebiet zurzeit sowieso schon stark belastet: Weil die A40 in Richtung Dortmund zwischen Westkreuz und BO-Zentrum wegen des Großbrandes eines Reifenlagers in Hamme drei Monate voll gesperrt ist, suchen viele Kraftfahrer eine Umfahrung über das innerstädtische Straßennetz. „Dies führt insbesondere zu den Stoßzeiten zu erhöhtem Verkehrsaufkommen an Stellen, die hierfür nicht ausgelegt sind“, erklärt die Stadt.
Betroffen sind vor allem die Wattenscheider Straße, die Alleestraße und die Gahlensche Straße. Für den Fernverkehr, der Richtung Dortmund will, wird aber eine Umleitung (U55) ab dem Westkreuz über die A448 und die A43 empfohlen.
Die Autobahn GmbH hat die Beschilderung auf der Umleitungsstrecke an einigen Stellen angepasst und ergänzt, „damit die Umleitungsverkehre noch zielgerichteter gelenkt werden“, wie Melanie Nölke, Geschäftsbereichsleiterin Bau und Erhaltung, der WAZ sagte. „Das vorhandene Netz wird genutzt, letztlich lassen sich gerade in den Spitzenstunden Beeinträchtigungen nicht gänzlich vermeiden. Auch weiterhin wird die Situation auf den Autobahnen und im untergeordneten Netz beobachtet.“
Straße „Auf der Heide“ erhält neue Radstreifen – Parkplätze fallen weg
Zurück nach Altenbochum, zur Straße Auf der Heide. Dort hat die Fahrbahn seit Montag eine ganz andere Aufteilung bekommen. In beiden Fahrtrichtungen wurden Radstreifen eingerichtet. Das hat zur Folge, dass Kraftfahrzeuge jetzt nur noch am nördlichen Fahrbahnrand (Fahrtrichtung Wasserstraße) parken können, nicht mehr auf dem südlichen (Richtung Opelring). Mindestens die Hälfte der bisherigen Parkplätze in diesem Wohn-/Gewerbegebiet sind demzufolge weggefallen.