Bochum-Langendreer. Es geht los: An der Unterstraße in Bochum wird ein Wohnhaus für einen Aldi-Neubau abgerissen. Für die Kunden gibt es eine schlechte Nachricht.

Der große Bagger hinter dem leeren Wohnhaus an der Unterstraße in Bochum-Langendreer verrichtet fleißig seine Arbeit. Ein erstes Stück vom Dach ist schon weg. Der Rest wird nach und nach folgen. So wird Platz geschaffen für den Neubau, den Aldi dort plant. Bis dieser steht, haben die Kunden allerdings eine Durchstrecke vor sich.

Bochum: Aldi-Neubau in Langendreer – das sind die Folgen für die Kunden

Denn nicht nur das Wohngebäude (Hausnummern 52 und 54) wird abgerissen, auch der bisherige Aldi-Markt. „Sind die Abrissarbeiten des Wohngebäudes abgeschlossen, beginnen wir mit dem Bau des neuen Aldi-Marktes“, teilt Aldi-Sprecher Michael Strothoff auf WAZ-Anfrage mit. „Im Herbst müssen wir dann auch den aktuellen Aldi-Markt schließen, da dieser ebenfalls abgerissen wird.“ Denn dort entsteht der Parkplatz mit insgesamt 70 Stellplätzen. Der nächste Aldi ist der am Werner Hellweg in Werne – oder der in Altenbochum.

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Konkrete Termine vermag Aldi derzeit noch nicht nennen, „da diese etwas vom Verlauf der Arbeiten abhängen“. Michael Strothoff : „Aktuell planen wir den Markt im späten Frühjahr 2022 zu eröffnen. Der neue Aldi-Markt wird dort gebaut, wo sich zuvor das Wohngebäude befunden hat.“ Nicht mehr integriert sein werden laut Aldi die kleine Pizzeria und die Fahrschule. Wie und wo es mit dem Pizza-Markt weitergeht, kann der Inhaber derzeit noch nicht sagen. „In zwei Wochen weiß ich mehr“, heißt es auf WAZ-Anfrage.

Der Abriss ist in vollem Gange: Innen ist schon alles raus aus dem Wohngebäude an der Unterstraße 52 und 54 in Bochum-Langendreer. Aktuell sind die rechte Hälfte und das Dach dran. An dieser Stelle soll der neue Aldi stehen.
Der Abriss ist in vollem Gange: Innen ist schon alles raus aus dem Wohngebäude an der Unterstraße 52 und 54 in Bochum-Langendreer. Aktuell sind die rechte Hälfte und das Dach dran. An dieser Stelle soll der neue Aldi stehen. © Gernot Noelle

Bevor es dem Wohngebäude jetzt an die Substanz ging, wurde zunächst das Innenleben entfernt. Berge von Holzverkleidungen und Steinen wurden hinter dem Haus angehäuft. Daneben standen viele Säcke mit möglicherweise belasteten Baumaterialien – darauf lässt zumindest die Aufschrift der Säcke schließen: „Mineralfaserabfälle – Inhalt kann krebserregenden Mineralfaserstaub freisetzen“.

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Der neue Aldi-Markt werde „im Zuge der Modernisierung des gesamten Aldi-Nord-Filialnetzes nach unserem aktuellen Filialkonzept“ neu gebaut, teilt das Unternehmen mit. Michael Strothoff: „Er wird eine helle und freundliche Einkaufsatmosphäre mit mehr Platz und breiteren Gängen sowie einem vergrößerten Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren besitzen.“

Mietern gekündigt

Für den Aldi-Neubau an der Unterstraße mussten viele Anwohner ihre Heimat verlassen. Die Mieter des Mehrfamilienhauses Nummer 52 und 54 lebten zum Teil seit mehr als 50 Jahren in ihren Wohnungen.

Diese mussten sie verlassen, nachdem der Vermieter das Haus an Aldi verkauft und ihnen Ende Juli 2019 gekündigt hatte. Auch der Vermieter, der mit im Haus lebte, musste sich eine neue Bleibe suchen.

Die Verkaufsfläche des neuen Marktes wird 800 Quadratmeter groß sein – der aktuelle hat gerade einmal 560 Quadratmeter. Der Pfandautomat sei künftig in der Nähe des Eingangsbereichs, Kundinnen und Kunden könnten somit ihr Pfandgut direkt zu Beginn des Einkaufs abgeben.