Bochum. Das Stadtarchiv Bochum präsentiert Schätze der Stadtgeschichte. Diesmal im Blick: ein Holz-Modell des Ruhrstadions aus den 1970er Jahren.

In der Reihe „Schaufenster Stadtgeschichte“ stellt das Stadtarchiv Bochum einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus seinen Beständen vor. Im August ist das – pünktlich zum Bundesliga-Start des VfL - ein selten gezeigtes Modell des Ruhrstadions.

„Schaufenster Stadtgeschichte“ gewährt Einblicke in Bochums Historie

„Das Schaufenster Stadtgeschichte gewährt einen Einblick in die bunte Vielfalt der historischen Zeugnisse, die zum kulturellen Erbe Bochums gehören und die im Stadtarchiv/Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt werden“, bekräftigt Stadtarchivar Kai Rawe. Wie das 130 cm lange, 84 cm breite und 33 cm hohe Modell des Ruhrstadions, gefertigt aus Holz und Kunststoff während der Vorbereitung auf den Neubau des Stadions Ende der 1970er Jahre, das nun im Stadtarchiv, Wittener Straße 47, besichtigt werden kann.

  Blick auf das Modell des Ruhrstadions, das aktuell im Stadtarchiv Bochum/Zentrum für Stadtgeschichte  ausgestellt wird.
  Blick auf das Modell des Ruhrstadions, das aktuell im Stadtarchiv Bochum/Zentrum für Stadtgeschichte ausgestellt wird. © Stadtarchiv Bochum

Neubau des Ruhrstadions in Bochum war anfangs umstritten

Seit 1911 wird an der Castroper Straße am Standort des heutigen Vonovia-Ruhrstadions Fußball gespielt. 1947 übernahm die Stadt das Stadion, 1955 wurde mit dem so genannten „Starenkasten“ eine überdachte Tribüne eingeweiht. Als der VfL 1971 erstmals in die Bundesliga aufstieg, forderte der damalige Vereinspräsident Ottokar Wüst von der Stadt den Bau eines angemessenen, neuen Fußballstadions. Politische und gesellschaftliche Diskussionen um Sinn oder Unsinn eines Stadionneubaus führten in dieser Zeit aber zunächst nicht zum Ziel.

Auch interessant

Bau des Ruhrstadions in Bochum wurde durch Zuschüsse möglich

Erst als Wüst und der mit ihm befreundete Architekt Karl Oettinghaus (BDA) einen Vorentwurf für ein neues Ruhrstadion vorlegten, kam Bewegung in die Sache. Ein extra angefertigtes Modell – das nun ausgestellt wird - sollte die Politiker für den Neubau gewinnen. Mit Erfolg: Angeblich wurde das Modell vom damaligen Oberbürgermeister Heinz Eikelbeck zur Einwerbung von Fördermitteln im Kofferraum seines Wagens durch die Republik gefahren. Zumindest in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn hatte er damit einigen Erfolg, auch wenn schließlich der größte Zuschuss vom Land NRW getragen wurde.

Nach vierjähriger Bauzeit wurde das Bochumer Ruhrstadion am 21. Juli 1979 eingeweiht. Ab der Saison 2021/22 wird dort endlich wieder Bundesliga-Fußball geboten!