Bochum. . Der VfL Bochum hat seinem verstorbenen Ehrenpräsidenten ein Denkmal errichtet. Der Ottokar-Wüst-Platz liegt vor der Westtribüne des Ruhrstadions.

„Der VfL kommt von der Castroper Straße und hier soll er auch bleiben.“ Nicht nur mit diesem Satz hat Ottokar Wüst seinerzeit den Bau des Ruhrstadions vorangetrieben. Und ebendieser Satz des Mannes, der 75 Jahre lang Mitglied und drei Jahrzehnte lang Vorsitzender des VfL Bochums war, steht geschrieben am Ort seines Andenkens: dem Ottokar-Wüst-Platz.

Am Mittwochnachmittag weihte der Verein das Denkmal vor der Westtribüne ein, zwischen Ruhrstadion und Rundsporthalle.

Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Respekt

Ottokar Wüst verstarb am 11. Juni 2011.
Ottokar Wüst verstarb am 11. Juni 2011. © firo

„Ohne ihn stünden wir nicht hier“, sagte Michael Wüst über seinen Vater, der am 18. Juni 2011 verstarb. Er habe Prinzipien im Leben gehabt: „Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Respekt, auch vor anders Denkenden.“ Der VfL sei eine „Familienangelegenheit“ und dass sein Vater früher wenig zu Hause war, erzählt Michael Wüst schmunzelnd eine Anekdote aus der Kindheit, sei nicht schlimm gewesen: „Wenn Ottokar unterwegs war, gingen wir in den Zoo. Ich habe so viele Zoos kennengelernt.“

Er sei stolz, dass sein Vater so gewürdigt wurde von seinem Verein, „von seinem VfL“. Von diesem erhielt die Familie eine Collage historischer Bilder, die an Ottokar Wüst erinnern.

„Du warst ein feiner Mensch“

1966 zum Präsidenten gewählt

Ottokar Wüst wurde 1966 zum Präsidenten des VfL Bochum gewählt. Nach seiner Amtszeit wurde er 1993 Ehrenpräsident.

Am 11. Juni 2011 starb der gebürtige Bochumer nach langer Krankheit. Im September 2017 beschloss der Haupt- und Finanzausschuss, die Fläche am Ende der Küppersstraße nach ihm zu benennen.

Auch Hans-Peter Villis, Aufsichtsratsvorsitzender des VfL Bochum, blickte auf das Leben des Ehrenpräsidenten zurück, im Hintergrund liefen Bilder des vor sieben Jahren Verstorbenen, von seinem Wirken beim VfL. „Er war mit Leib und Seele Bochumer“, sagte Bürgermeisterin Gabriele Schäfer. Es sei sehr selten, dass jemand ein so hohes Ansehen hat, der ein Ehrenamt im Sport ausfüllt. „Viele Bochumer haben ihn in ihren Herzen bewahrt.“

Auf dem neu errichteten Hochbeet stehen nun drei Stelen, die immer an ihn erinnern sollen: mit seinem Portrait , einem kurzen Rückblick auf sein Leben und dem Vereinslogo. „Du warst ein feiner Mensch und ein Gentleman“, sagte Gabriele Schäfer. „Nun bist du wieder an der Castroper, da gehörst du hin.“