Bochum-Ost. Zwei tote Enten vergangene Woche, jetzt schon wieder eine – Spaziergänger am Ümminger See sind in Sorge. Jetzt reagiert auch die Stadt Bochum.

Die Spaziergänger, die regelmäßig ihre Runde um den Ümminger See in Bochum drehen, sind zunehmend in Sorge. Denn das Enten-Sterben scheint weiter zu gehen. Vergangene Woche waren es zwei Vögel, die tot im Gewässer trieben, jetzt wurde schon wieder einer gesichtet. Die Spaziergänger haben einen Verdacht, woran es liegen könnte. Und dieser ruft nun auch die Stadt Bochum auf den Plan.

Wieder eine tote Ente am Ümminger See – so reagiert die Stadt Bochum

Rund um den Ümminger See hält sich nämlich weiter das Gerücht, Rattengift könnte die Ursache für das Enten-Sterben sein. Schon im vergangenen Jahr, als nach und nach die Schwäne verendeten, wurde so etwas gemutmaßt. Indes, das Schwäne-Sterben konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Am wahrscheinlichsten, so die Stadt Bochum damals, sei eine bakterielle Ursache.

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Diesmal erwischt es die Enten, von denen jetzt wieder eine leblos im Wasser trieb. „Etwa 50 Meter südlich hinter der Insel auf der Ostseite“, hat Wolfgang Dominik das Tier entdeckt und sogleich auch ein Beweisfoto gemacht.

Diese Ente trieb jetzt tot im Wasser des Ümminger Sees in Bochum.
Diese Ente trieb jetzt tot im Wasser des Ümminger Sees in Bochum. © Wolfgang Dominik

Doch damit nicht genug: „In der Nähe des Einflusses des Grubenwasserbaches saß auf ihren Hinterbeinen schwankend eine Nilgans“, berichtet Dominik. „Sie konnte nicht mehr aufstehen und weglaufen, als ich mich ihr näherte. Sie versuchte es, brach aber sofort wieder ein.

Ümminger See: Stadt Bochum will verstärkt kontrollieren

Ihm kommt es seltsam vor, „dass jetzt, da die Hochzeits-Saison in der ,Villa Schwanensee im Suntums Hof’ begonnen hat, der eine und andere Wasservogel stirbt“. Auch er vermutet einen Zusammenhang mit Rattengift.

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Dieser Verdacht lässt sich bisher allerdings nicht erhärten. Mittlerweile beschäftigen sich bei der Stadt Bochum gleich drei Ämter mit dem Ümminger See: Veterinäramt, Umwelt- und Grünflächenamt sowie das Ordnungsamt. „Der kommunale Ordnungsdienst hat gründlich geprüft, ob sich Giftköder in der Umgebung des Ümminger Sees befinden. Dabei wurde nichts gefunden“, teilt Stadtsprecherin Janina Zogass auf WAZ-Anfrage mit.

Uferpromenade später

Die Arbeiten an der Uferpromenade, die der Ümminger See auf Höhe der Parkplätze bekommt, verzögern sich. Laut Stadt mussten im Frühjahr 2021 noch zusätzliche Baugrunduntersuchungen durchgeführt werden.

„Auf Grund der Ergebnisse dieser Baugrunduntersuchungen werden derzeit noch die Planungen überarbeitet“, sagt Stadtsprecherin Charlotte Meitler. Der Baubeginn sei derzeit für Ende 2021 geplant.

„Daneben liegen der Verwaltung keine Beschwerden über Köder vor“, so Zogass weiter. Prinzipiell sei es so, dass Rattengift in geschlossenen Behältnissen, sogenannten Köderboxen, deponiert werde. Dies verhindere, dass andere Lebewesen als Ratten damit in Kontakt kommen. Zogass: „Das Umwelt- und Grünflächenamt wird auch weiterhin sporadische Kontrollgänge über das Gelände unternehmen und Wasserproben entnehmen. Sollten dabei Kadaver gefunden werden, können diese einer labortechnischen Untersuchung unterzogen werden, um die Todesursache zu bestimmen.“

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Die Betreiber der „Villa Schwanensee im Suntums Hof“ beteuern, kein Rattengift zu nutzen. „Wir können zu 100 Prozent versichern, dass wir nichts in diese Richtung veranlasst haben“, teilt Eventleiter Stefan Püllen auf WAZ-Anfrage mit. Man habe aber mit „einer großen Rattenplage zu kämpfen“, sagt er. „Das ist hinsichtlich der Hochzeitsgesellschaften unsere größte Sorge.“ Neben Corona, versteht sich.

Rattengift bzw. -köder auszulegen sei für ihn ohnehin keine Option, stellt Stefan Püllen klar. „Und ich denke da gar nicht zuerst an die Enten. Nebenan ist der Spielplatz, hier laufen also viele Kinder herum. Und auch Hunde.“