Bochum. Der jüngste schwere Unfall an der A40-Abfahrt am Harpener Hellweg in Bochum ist nicht untypisch für diese Stelle. Häufig kracht es dort.
Solch ein schwerer Unfall wie der am Mittwochmittag an der A40-Abfahrt zum Harpener Hellweg/Kornharpener Straße hat sich in gleichartiger Konstellation schon häufig an dieser Stelle ereignet. Zuletzt am vergangenen 2. März.
Für die Polizei ist die Kreuzung seit dem vergangenen Jahr eine „Unfallhäufungsstelle“, nachdem es dort 2019 insgesamt 16-mal gekracht hatte – davon elfmal mit der Folge eines schwerwiegendern Sachschadens. 2018 hatte es dort lediglich sieben Unfälle gegeben.
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Ein 27-jähriger Peugeot-Fahrer war am Mittwoch (7.) auf dem Harpener Hellweg Richtung Harpen unterwegs und mit dem Pkw eines 71-Jährigen kollidiert, der von der A40 kommend nach links auf den Harpener Hellweg abgebogen war. Der Aufprall war so wuchtig, dass der Wagen umkippte und auf dem Dach liegenblieb. Der Fahrer wurde schwer verletzt.
An der Unfallhäufungsstelle in Bochum-Harpen gibt es keine Ampel
Eine Ampel gibt es dort nicht. Wer von der Autobahn kommt, trifft nur auf das dreieckige Verkehrszeichen „Vorfahrt gewähren“.
Am 2. März war es ähnlich zugegangen wie diesmal: Ein Autofahrer fährt von der A40 ab und will auf den Harpener Hellweg einbiegen. Dabei missachtet er laut Polizei die Vorfahrt und kollidiert mit einem Wagen, der auf dem Harpener Hellweg Richtung Bochum-Mitte unterwegs war. Ein Beteiligter wurde leicht verletzt. Beide Autos waren nicht mehr fahrbereit. Der geschätzte Sachschaden war genau so hoch wie am vorigen Mittwoch: rund 25.000 Euro.
Die Schuldfrage zum Unfall am Mittwoch ist laut Polizei allerdings noch nicht geklärt.
Harpener Hellweg soll teilweise einspurig werden
Regelmäßig trifft sich die Polizei mit der Stadt und anderen Behörden in einer „Unfallkommission“, um über Unfallschwerpunkte wie diesen hier zu beraten. Zuletzt wurde beschlossen, die Fahrstreifen Richtung Harpen umzumarkieren. Geplant war, den Verkehr ab Castroper Hellweg/Sheffieldring nur noch einstreifig und nicht mehr zweistreifig zu führen.
Im Juli 2019 hatte es an der Stelle sogar einen tödlichen Unfall gegeben. Ein Motorrollerfahrer (59), der auf dem Harpener Hellweg stadtauswärts fuhr, wurde von einem Auto erfasst, das von der Gegenspur nach links in die Kornharpener Straße abbiegen wollte. Eine Woche später erlag der Rollerfahrer seinen Verletzungen.