Bochum. Lebensgefährlich und mysteriös: Das war ein schwerer Frontalunfall auf einer Großkreuzung in Bochum. Der Verursacher flüchtete – zu Fuß. Warum?

Dieser Unfall in Bochum war nicht nur lebensgefährlich, sondern ist auch mysteriös. Denn der Verursacher ist auf der Flucht. Seinen SUV lief er einfach zurück. Er war beim Aufprall so schnell gewesen, dass fast alle Airbags ausgelöst haben.

Dienstagabend, 19.08 Uhr, Kreuzung Harpener Hellweg/Castroper Straße/Castroper Hellweg/Sheffieldring: Einer der größten Verkehrsschnittpunkte der Stadt. Der Fahrer eines blauen VW Tiguan mit Kennzeichen TF (Teltow-Fläming in Brandenburg) will von der Linksabbiegerspur des Harpener Hellwegs bei Grün auf den Sheffieldring einbiegen.

Mitten auf der Kreuzung in Bochum ändert der Unfallfahrer seine Richtung

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Dann aber, mitten auf der Kreuzung, soll er seine Absicht blitzschnell geändert und seinen Wagen geradeaus in Richtung Castroper Straße/Innenstadt gelenkt haben.

Gleichzeitig wollte aber ein 39-jähriger Bochumer bei Grün von der Castroper Straße kommend nach links auf den Castroper Hellweg abbiegen. Folge: Beide Wagen krachten mit voller Wucht frontal zusammen.

Der Renault-Fahrer wurde leicht verletzt. Ob auch der VW-Fahrer verletzt ist, weiß die Polizei nicht, denn Zeugen sagen, dass er ausstieg, sich eine Kapuze über den Kopf zog und über die Castroper Straße in Richtung Innenstadt davonlief.

Zeugen: Mit geschätzt 80 km/h durch Tempo-30-Zone gerast und Autos überholt

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Was Zeugen ebenfalls sagen: Einige hundert Meter zuvor soll der Mann mit einem „Affenzahn“, geschätzt 80 km/h, durch die Tempo-30-Zone vor der Total-Tankstelle auf der Harpener Hellweg gerast sein und mehrere Autos überholt haben.

Beide Unfallwagen sind im Frontbereich so schwer beschädigt worden, dass sie abgeschleppt werden mussten. Vor allem VW-Tiguan ist vorn völlig zerstört. Der Sachschaden an diesem Wagen wird auf 15.000 Euro geschätzt, der an dem Renault auf 6500. Euro.

Laut Polizei könnte der Tiguan ein Mietwagen sein; das wird jetzt ermittelt. Fest steht bisher aber: Der Fahrer will auf keinen Fall mit dem Unfall in Verbindung gebracht werden oder seine Identität preisgeben.

So wird der flüchtige Unfallverursacher von der Polizei Bochum beschrieben

Über die Gründe kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Oft wollen Unfallflüchtige verbergen, dass sie unter Rauschmitteln standen. Ob dies auch hier zutrifft, ist noch völlig unklar.

Am Dienstagmittag veröffentlichte die Polizei eine konkrete Beschreibung des Mannes: „Augenscheinlich südländischer Abstammung“, circa 1,75 Meter groß, dunkle Haare, dunkle Augen, Vollbart, breites Kreuz, fülliges Gesicht, blaue enge Jeans, schwarze Schuhe mit weißen Sohlen, schwarzer Kapuzenpulli mit weißen Aufschrift.

Hinweise zu Bürozeiten ans Verkehrskommissariat: 0234/909-5206.