Bochum. Die Ruhr-Uni Bochum reißt ein viertes Gebäude des Ursprungsensembles ab und baut neu. Die Kosten: vermutlich im dreistelligen Millionenbereich.
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) bleibt noch auf Jahre hinaus eine Baustelle. Ein weiteres PCB-belastetes Gebäude – diesmal aus der G-Reihe (Geisteswissenschaften) wird abgerissen und neu gebaut. Es wird das vierte Gebäude des denkmalgeschützten Ursprungsensembles sein, das ausgewechselt werden muss. Dafür dürfte erneut ein dreistelliger Millionenbetrag fällig werden.
Entscheidung gefällt: Gebäude GC wird abgerissen und neu gebaut
Nachdem zwei der zwölfgeschossigen Hochhäuser aus der ingenieurwissenschaftlichen Reihe, IA und IB, neu aufgebaut wurden und Anfang 2022 der Abriss und anschließende Neubau von NA aus der naturwissenschaftlichen Reihe) ansteht, wird ein weiterer Abriss vorbereitet. Nach einer mehr als zweijährigen Prüfungsphase haben Ruhr-Uni und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW entschieden, dass auch das Gebäude GC abgerissen werden muss.
„Die Kosten für eine Sanierung im Bestand auf der einen Seite und für einen Abriss und Neubau auf der anderen Seite liegen nicht so weit auseinander“, so Robert Grosche, als Ständiger Vertreter der Kanzlerin an der Ruhr-Uni für den Bereich Bau- und Gebäudemanagement zuständig. Die RUB freue sich über die Entscheidung. Während die Hülle des Gebäudes optisch identisch wieder aufgebaut werde, gebe es nun die Möglichkeit, es innen den Anforderungen der Gegenwart anzupassen.
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Abriss von NA beginnt Anfang 2022
Voraussichtlich bis 2027 sollen Abriss und Neubau des 2015 durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)denkmalrechtlich unter Schutz gestellten Hochhauses über die Bühne gehen. „Der Ursprungsbestand der Ruhr-Universität Bochum ist altersbedingt renovierungsbedürftig und ist geprägt durch eine hohe Schadstoffbelastung. Insbesondere die PCB-Belastung erfordert zwangsläufig die Sanierung der meisten Gebäude“, heißt es.
Die Kosten von Abriss und Neubau und dürften vor dem Hintergrund der aktuellen Baupreissteigerungen deutlich über denen von IA und IB liegen. Auch der anstehende Austausch des NA-Gebäudes dürfte nur ein Richtwert sein. Und der ist beträchtlich. Bei NA werden Kosten von bis zu 100 Millionen Euro erwartet.
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PCB-Messungen in Mediziner-Gebäude
Anfang 2022 wird – nach einigen Verzögerungen – das erste Gebäude in der naturwissenschaftlichen Reihe abgerissen. „Es laufen gerade die Vorbereitungsarbeiten dafür“, so Robert Grosche, der Dezernent für Gebäudemanagement und -betrieb.
Bestätigt hat er außerdem neuerliche PCB-Messungen im MA-Gebäude. „Zuletzt haben wir dort 2016 Messungen vorgenommen.“ Im Zuge der ständigen Kontrolle seien sie nun wieder fällig. In welchem Umfang in dem Mediziner-Gebäude saniert werden muss, sei derzeit unklar. „Das Gebäude steht momentan nicht auf der Sanierungsliste.“ Es sei, das hätten frühere Messungen ergeben, nicht so stark PCB-belastet wie andere Gebäude.
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Ruhr-Uni hat Technologiezentrum zurückgekauft
Direkt neben dem MA-Gebäude steht das Technologiezentrum Ruhr, das frühere MB-Gebäude. Die Uni hat es zurückgekauft und wird es von 2023 an wieder selbst nutzen. Wofür, das ist noch nicht geklärt, so Dezernent Grosche. Es hänge auch davon ab, welchen Flächen die Uni im Zuge der Um- und Neubauten für den Übergang benötige.