Bochum. An der Ruhr-Uni Bochum wurden bereits viele Gebäude saniert oder neu gebaut. Nun wird das Haus „NA“ abgerissen. 1500 Mitarbeiter sind umgezogen.

Die wissenschaftliche Reputation der Ruhr-Universität Bochum wächst ständig, auch wenn sie im Vorjahr im Wettbewerb um den Titel „Elite-Uni“ unterlag. Auch Gebäude und Ausstattung haben in den vergangenen Jahren viel Qualität gewonnen. Nun steht die nächste große Modernisierung an. Eines der vier naturwissenschaftlichen Gebäude, NA, wird abgerissen und neu gebaut.

In Sachen Zeitfenster verweist die Ruhr-Uni auf den Eigentümer des Gebäudes, den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW. Er ist für Abriss, Planung und Neubau zuständig. „Derzeit werden der Abriss des bestehenden NA-Gebäudes und parallel dessen Neubau detailliert geplant und anschließend die Ausschreibungen vorbereitet. Der Beginn der Abrissarbeiten ist für 2021 vorgesehen“, sagt BLB-Sprecher Jörg Fallmeier. Gerade erst wurde die Ausschreibung für ein Baugrundgutachten für den Abriss und Ersatzneubau auf den Weg gebracht.

Neubau der Ruhr-Uni soll im Jahr 2025 fertiggestellt werden

Das neue NA-Gebäude werde nach dem Vorbild der Silhouette, des Achsrasters und des äußeren Erscheinungsbildes des heutigen Baus wieder aufgebaut – in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Bezirksregierung Arnsberg. Fallmeier: „Nach derzeitigem Planungsstand soll der Neubau im Jahr 2025 fertiggestellt werden.“

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Belastbare Angaben zu den Kosten des Projekts seien noch nicht möglich. Zum Vergleich: Auf der gegenüberliegenden Seite in der ingenieurwissenschaftlichen Reihe hat der Austausch der Gebäude IA und IB gut drei Jahre Jahre gedauert. Seit dem Start des Wintersemesters 2018/19 nutzt die Universität die Fläche von rund 57.000 Quadratmetern. In IA und IB untergebracht sind die Fakultäten für Psychologie, Mathematik, Geowissenschaften sowie die interne Serviceeinrichtung IT-Services. Die alten, PCB-belasteten Gebäude wurden abgerissen und an gleicher Stelle neu aufgebaut. Kosten: 186 Millionen Euro für den Bau zweier Gebäude, die die gleiche Silhouette haben wie ihre Vorgänger.

Mehr als eine Milliarde Euro in Gebäude der Ruhr-Uni investiert

Ähnlich soll es bei NA sein, die Kosten dürften zwischen 80 und 90 Millionen Euro liegen. Insgesamt hat der BLB nach eigenen Angaben seit 2003 in die Gebäude der Ruhr-Universität mehr als eine Milliarde Euro investiert.

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Die Uni ist längst auf die Sanierung vorbereitet. „Wir haben das Gebäude vor einem halben Jahr freigezogen“, sagt Jens Wylkop, Sprecher der Ruhr-Uni. Knapp 1500 Mitarbeiter der Mathematik, der Geowissenschaften und der Astronomie mussten ihre Büros verlassen. Untergebracht sind sie für die nächsten Jahre im neuen IA-Gebäude sowie im Gafo, einem Flachbau nahe des Audimax. Weichen muss mit dem Abriss auch das Observatorium der Astronomen auf dem Dach des NA-Gebäudes. Geplant sei nun, so der Uni-Sprecher, der Bau eine neuen kleinen Observatoriums. Details dazu seien noch nicht bekannt.

Auch das Gebäude GC wird voraussichtlich neu gebaut

Viele Steine sind in den vergangenen Jahren in Querenburg bewegt worden. Neben dem Abriss und dem Neubau der ingenieurwissenschaftlichen Bauten IA und IB wurde das Gebäude IC saniert. Zusätzlich errichtet wurden die Häuser ID und GD. Insgesamt wurde dafür ein dreistelliger Millionenbetrag ausgegeben. Und auch nach dem Neubau von NA ist noch nicht Schluss. „Vermutlich wird auch das Gebäude GC abgerissen und neugebaut“, sagt Wylkop. Die Ruhr-Uni bleibt damit noch auf Jahre hinaus eine Baustelle.