Bochum. Das Begegnungsfest „Ruhr International“ fiel 2020 wegen Corona aus. Nun wird es nachgeholt - mit reduziertem Programm und an ungewohnter Stelle.

„Ruhr International“ ist das wichtigste globale Begegnungsfest in der Region. 2020 musste das Festival, das alle zwei Jahr jeweils 20.000 Gäste nach Bochum lockt, wegen der Pandemie ausfallen, nun wird es vom 1. bis 3. Juli nachgeholt. Wenn auch im kleineren Rahmen.

„Ruhr International“ auf der Freilichtbühne Wattenscheid

Veranstaltungsstätte ist für diese besondere Ausgabe die Freilichtbühne Wattenscheid. „Hier können wir mit einem durchdachten Hygienekonzept unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung einen sicheren Aufenthalt der Besucherinnen und Besucher ermöglichen“, so Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-GmbH, die mit dem Kulturbüro der Stadt und dem Bahnhof Langendreer als Veranstalter fungiert.

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Bochumer Westpark fällt als Veranstaltungsort aus

Auch wenn die Inzidenzwerte aktuell sehr viel niedriger sind als in den letzten Monaten: An ein Riesen-Festival mit -zigtausend Besuchern ist naturgemäß nicht zu denken. Stattdessen wurde ein abgespecktes, alternatives und Corona-konformes Format entwickelt. Dem folgte die Wahl des Spielortes. Statt rund um die Jahrhunderthalle im Westpark steigt „Ruhr International“ in diesem Zwischenspiel-Jahr open air an der Parkstraße in WAT.

Im Fokus stehen wie gehabt die Themen Diversität und Interkultur; sie bilden seit den Anfangstagen die Klammer des Festivals. Neben Begegnung, Musik und Austausch machen auch kulinarische Genüsse aus aller Welt den Reiz dieser Zusammenkunft der Kulturen aus.

Comedian und Künstlerin Tamika Campbell ist am Auftaktabend von „Ruhr International“ in Bochum zu Gast.
Comedian und Künstlerin Tamika Campbell ist am Auftaktabend von „Ruhr International“ in Bochum zu Gast. © Presse | dpa Picture-Alliance / Horst Galuschka

Zum Auftakt betreten am Donnerstag, 1. Juli 2021, mit Danko Rabrenovic, Senay Duzcu und Tamika Campbell drei Künstler aus der Welt des Kabaretts die Bühne. Global Pop mit Tiefgang verspricht der Auftritt der Band Il Civetto am Freitag, 2. Juli 2021. Neben dem Netzwerktreffen Interkultur Ruhr, das zum Austausch und zur Diskussion aktueller kulturpolitischer Fragen einlädt, gibt es am Samstag, 3. Juli 2021, das Konzert der Gruppe Anewal.

500 Besucher sind pro Tag zugelassen

Der Eintritt zum Festival ist frei – eine Anmeldung ist trotzdem erforderlich, da die Veranstaltungen mit reduzierten Besucherkapazitäten durchgeführt werden. An den drei Musik- und Unterhaltungsabenden sind jeweils nur 500 Besucherinnen und Besucher zugelassen.

Sie werden nach den aktuellen Abstands- und Hygieneregeln durchgeführt, vier Tribünen der Freilichtbühne werden freigegeben, bis zu den Plätzen herrscht Maskenpflicht. Wie groß der Gastro-Bereich ausfallen kann, hängt ebenfalls von den Corona-Bedingungen ab, die in vier Wochen in Bochum herrschen werden.

Corona-Regeln beachten

Was die persönliche Vorbereitung und den Ablauf des Festivals auf der Freilichtbühne angeht, lohnt der Blick auf die Homepage www.ruhr-international.de

Dort werden zeitnah Informationen zur Anmeldung und kostenlosen Reservierung von Tickets sowie den Vorgaben, die sich aus der im Juli 2021 gültigen Coronaschutzverordnung ergeben, veröffentlicht.

„Ruhr International“ ging als multikulturelles Fest der Superlative aus der Veranstaltung „Kemnade International“ hervor, die 1974 u.a. von dem damaligen Bochumer Museumsdirektor Peter Spielmann ins Leben gerufen worden war. Damals waren „Vielfalt“ und „multikulturell“ zwei junge Begriffe für das, was das Ruhrgebiet seit den 1960er Jahren beschäftigte. Es waren dies die Jahre, als die so genannten „Gastarbeiter“ kamen, um schließlich hier heimisch zu werden.

Ursprünge des Festival liegen bei „Kemnade International“

Kulturen der Herkunftsregionen auf die Bühne bringen und bekannt zu machen, dazu politische Foren, auf denen die Mitwirkenden diskutieren konnten waren und sind wichtige Bestandteile des Festivals. 35 Jahre bot die Wasserburg Kemnade die stimmige Kulissen, 2012 wurde das immer größer werdende Treffen in „Ruhr International“ umbenannt und in den Westpark verlagert.