Bochum. Kirmes? Fällt auch 2021 wegen Corona aus. Bochumer Schausteller bringen aber einen Hauch von Rummel in die City. Typische Leckereien inklusive.

Die Kirmes-Schausteller sind zurück in der Bochumer Innenstadt. Elf Verkaufsstände säumen seit Ende der Woche den Boulevard. „Für uns ist es nach wie vor die einzige Chance, etwas Geld zu verdienen“, sagt Andreas Petter, Vorsitzender des Schaustellervereins.

Durch Corona sind dem fahrenden Gewerbe in den letzten eineinhalb Jahren nahezu sämtliche Einnahmen weggebrochen. Der Weihnachtsmarkt 2019 war in Bochum die letzte Großveranstaltung. Seither sind alle Jahrmärkte und Volksfeste ausgefallen. Das muss mindestens bis Herbst so bleiben – zu spät etwa für die Rheinkirmes in Düsseldorf oder die Cranger Kirmes, die bereits abgesagt sind.

Schausteller in Bochum: Rücklagen sind aufgebraucht

Die meist kleinen Familienbetriebe haben zwar überlebt. „Inzwischen sind aber alle Rücklagen aufgebraucht“, sagt Günther Bonrath, der klassische Kirmes-Süßwaren wie Lebkuchenherzen oder gebrannte Mandeln anbietet.

Zurück auf dem Boulevard: (v.l:) Nik Schultze, Andreas Petter, Günther Bonrath und weitere Schausteller wollen den kirmeslosen Sommer in der Bochumer Innenstadt überbrücken.
Zurück auf dem Boulevard: (v.l:) Nik Schultze, Andreas Petter, Günther Bonrath und weitere Schausteller wollen den kirmeslosen Sommer in der Bochumer Innenstadt überbrücken. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Als Notlösung begreifen und begrüßen die Schausteller die Möglichkeit, sich wie schon im Sommer und Herbst 2020 in der City präsentieren zu dürfen. „Bei der Stadt gab’s zunächst einige Hürden. Aber vor allem dank der stellvertretenden Bürgermeisterin Gaby Schäfer, die sich für uns eingesetzt hat, können wir unsere Stände wieder aufbauen“, betont Günther Bonrath.

Wechsel zwischen Bochum und Wattenscheid

An den elf Ständen finden die Kunden montags bis samstags von 11 bis 20 Uhr neben Süßwaren u.a. Bratwurst, Churros, gefüllte Pizzabrötchen, Crêpes, Reibekuchen und weitere kirmestypische Leckereien. Karussells gibt’s nicht. Aber ein Ausschank ist dabei. Der Biergarten darf – wie aktuell in der Außengastronomie vorgeschrieben – allerdings nur mit einem negativen Corona-Schnelltest besucht werden. Auch vollständig Geimpfte und Genesene können Platz nehmen.

Die Schausteller wollen die Mini-Kirmes den gesamten Sommer über betreiben: jeweils im zweiwöchigen Wechsel in Bochum und Wattenscheid. Auf dem Boulevard sind die Stände noch bis zum 12. Juni geöffnet. Auf der Oststraße, hier mit vier Ständen, geht’s vom 14. bis 26. Juni weiter.

Die Hoffnungen der Händler richten sich auf den November und Dezember. „Wir alle wünschen uns, dass der Weihnachtsmarkt in Bochum nach dann zwei Katastrophenjahren wieder stattfinden darf.“