Bochum. Mitte August startet die Ruhrtriennale in der Jahrhunderthalle Bochum unter neuer Leitung von Barbara Frey. Mit dabei ist ein Publikumsliebling.

Mit großen Plänen startet die Theatermacherin Barbara Frey in ihre erste Saison als neue Intendantin der Ruhrtriennale. Die Schweizer Regisseurin tritt ab dem 14. August die Nachfolge von Stefanie Carp an, deren letzte Spielzeit im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer fiel.

Sinkende Infektionszahlen lassen jetzt die Hoffnung zu, dass die kommenden Premieren unter anderem in der Bochumer Jahrhunderthalle wieder vor Publikum stattfinden können. Dabei wird ein umfangreiches Abstands- und Hygienekonzept greifen: So ist der Zutritt zu den Spielstätten nur mit FFP2-Maske erlaubt. Um eine Nachverfolgung von Infektionsketten sicherstellen zu können, wird jedes einzelne Ticket beim Kauf personalisiert. Auch digitale Formate sind geplant.

Jahrhunderthalle in Bochum steht wieder im Mittelpunkt

Neben den Spielorten in Essen, Gladbeck und dem Landschaftspark Duisburg-Nord wird erneut die Jahrhunderthalle im Mittelpunkt stehen. Auf Barbara Freys Arbeit darf man wirklich gespannt sein: Die 58-jährige Regisseurin war zehn Jahre lang Intendantin des Schauspielhauses Zürich – als erste Frau in der Geschichte dieses bedeutenden Theaters. Regelmäßig inszeniert sie zudem am Wiener Burgtheater.

Der bewährte Dreiklang aus Schauspiel, Musiktheater und Tanz bestimmt auch das erste Ruhrtriennale-Jahr unter ihrer Leitung. „Dabei zeigen wir viele Eigenproduktionen, das ist sicher ein Novum“, sagt Frey bei der Programmvorstellung am Mittwoch.

Rückkehr von Michael Maertens

Die Bochumer Theatergänger dürfen sich dabei auf die Rückkehr eines ehemaligen Zuschauerlieblings freuen: Michael Maertens war während der Intendanz von Matthias Hartmann am Schauspielhaus einer der ganz großen Schauspieler. Nach fünf unvergessenen Jahren an der Königsallee wechselte er nach Wien und Zürich, mit Barbara Frey verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Maertens wird ab 1. September in „Die Toten“ von James Joyce in der Jahrhunderthalle zu sehen sein – als Übernahme aus dem Schauspielhaus Zürich. Auch in Freys Einrichtung von „Der Untergang des Hauses Usher“ nach Edgar Allan Poe wird Maertens mitspielen, dies allerdings in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck. Premiere dort am 14. August.

Neuer Generalmusikdirektor stellt sich vor

Die langjährige Zusammenarbeit der Bochumer Symphoniker mit der Ruhrtriennale wird auch unter neuer Leitung fortgesetzt: Am 28. August stellt sich Generalmusikdirektor Tung-Chieh Chuang mit „Visionary Architects“ erstmals in der Jahrhunderthalle vor. Die Oper „Bählamms Fest“ wird die Ruhrtriennale am 15. August in Bochum eröffnen.

Ein besonderes Erlebnis verspricht der „Nachtraum“ am 25. September in der Jahrhunderthalle zu werden: Auf Matten liegend verfolgt das Publikum mehrere Kompositionen, dargeboten vom Klangforum Wien. Die Zuschauer sind dazu aufgefordert, bei der Musik einfach wegzudösen – bis zum Morgengrauen.

Das komplette Programm: ruhrtriennale.de