Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: 29. April 1964, der Graf-Engelbert-Brunnen wird eingeweiht.

Als 1964 das Bochumer Maiabendfest gefeiert wurde, da waren die Maikerls besonders stolz: Denn just am 29. April vor 57 Jahren wurde der neue Graf-Engelbert-Brunnen auf der Kortumstraße nahe dem Union-Kino eingeweiht. Damit ging ein Herzenswunsch in Erfüllung.

Bochumer Graf-Engelbert-Denkmal hat eine lange Tradition

Der Brunnen samt der bronzenen Ritterfigur (Entwurf: Ferdinand Spindel) ersetzte den ursprünglichen Engelbert-Brunnen, der ganz in der Nähe stand, aber im Krieg vernichtet worden war. Der „neue“ Graf entstand auf Anregung der Maiabendgesellschaft im Zusammenspiel mit den Geschäftsleuten; damals war das Bochumer Maiabendfest noch ein Event, an dem die ganze Stadt regen Anteil nahm.

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Bochumer Maiabendtradition wird gelebt

In all den Jahren wurde zum Maiabendfest stets am Engelbert-Brunnen ein Kranz niedergelegt – aus Respekt für den mittelalterlichen Grafen als Begründer des Festes, aber auch für alle Blau-Weißen, die die Maiabendtradition seit über 630 Jahren aufrecht halten.

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Brunnen war zu schwer

Der „Engelbert“ im späteren Bermuda-Dreieck war über Jahre eine Bochumer Bezugspunkt, jedermann kannte die Bronze-Figur und die gleichnamige U-Bahn-Station. Der Niedergang des Denkmals begann mit dem Umbau der Kortumstraße und der geplanten Brunnensanierung in den 2000er Jahren. Damals war die Anlage demontiert worden: Die Stadt hatte einen neuen Brunnen bestellt, dessen Technik aber so schwer war, dass nur ein 120-Tonnen-Kran sie an ihren Platz hätte heben können. Der Kran war aber zu schwer für die Statik des Platzes mit der U-Bahn-Station darunter.

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Neuer Standort in der Altstadt

So landete der Brunnen am Konrad-Adenauer-Platz und „Graf Engelbert“ stand unvermittelt ohne kühles Nass da: ein trauriges Bild. Im letzten Jahr wurde endlich gehandelt, die verschandelte Bronzestatue gereinigt und zur Beckporte an der Propstei in die Altstadt umgesetzt.