Bochum. Die Dortmunder Fehde anno 1388/89 hatte Folgen für Bochum. Angeblich wurde damals das Bochumer Maiabendfest begrünet. Aber stimmt das auch?
In der Großen Dortmunder Fehde sah sich die Reichsstadt Dortmund 1388/89 Angriffen und einer Belagerung durch Truppen des Kölner Erzbischofs, der Märkischen Grafen und 20 anderer Städte ausgesetzt – darunter Bochum, das zur Grafschaft Mark gehörte, deren Repräsentant Graf Engelbert III. war.
Streitmacht von über 1200 Rittern
Die Fehde, die auf angeblich ausbleibende Dortmunder Zahlungen an den Kölner Bischofssitz zurückging, begann am 21. Februar 1388 und endete nach eineinhalb Jahren am 20. November 1389. Die Belagerung wurde aufgehoben, die Gefangenen ausgetauscht und der frühere Zustand rechtsförmig wieder hergestellt.
Die freie Reichsstadt hatte sich gegen eine Streitmacht von über 1200 Rittern behaupten können. Damals entstand die Redewendung „So fast as Düörpm“ („So fest wie Dortmund“), der das Selbstbewusstsein der Menschen in der Westfalenmetropole bis heute ausdrückt.
Für die Stadtgeschichte Bochums ist die Fehde aus einem anderen Grund interessant – angeblich begründet sie die Geschichte des Maiabendfestes. Nach der Legende brachten die Bochumer anno 1388 von Dortmundern gestohlenes Harpener Vieh zurück, da sie den Harpener Bauern im Falle eines Angriffes Hilfe versprochen hatten.
Landesherr Engelbert III. erlaubte daraufhin den Bochumer Junggesellen, am Vorabend des 1. Mai aus den gräflichen Waldungen im Bockholt eine kapitale Eiche abholzen zu dürfen, um aus deren Verkaufserlös ein Fest zu feiern.
Geschichte des Viehraubs entstand wohl eher im 19. Jahrhundert
Die in Bochum jedermann bekannte Story ist historisch jedoch nicht haltbar. Man geht heute davon aus, dass die Theorie aus dem 19. Jahrhundert stammt, und dass der mittelalterliche Viehdiebstahl und seine Folgen nicht belegt sind.
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