Bochum. Zu voll, zu eng: Viele kritisieren, dass in Supermärkten in Bochum die Corona-Regeln nicht eingehalten werden. Stimmt das? Ein kleiner Test.

Geschiebe, Gedränge – und dauernd diese Masken: Kurz vor Ostern ist die Fahrt zum Supermarkt für viele eine Überwindung. Immer wieder erreichen uns Mails von Kunden, die sich beim Einkaufen in den engen Gängen merklich unwohl fühlen und dort reihenweise Verstöße gegen die Corona-Regeln beklagen. In einem kleinen Supermarkt-Check, der natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, haben wir uns die Lage aus der Nähe angesehen. Es ist später Dienstagnachmittag, beste Einkaufszeit, die Maske sitzt weit über der Nase – und auf geht‘s ins Gewühl.

Kaufland Hofstede

Zuletzt ziemlich in der Kritik stand der Kaufland in Hofstede: extrem überlaufen, so der Vorwurf einiger Leser. Auch an diesem Tag ist der Markt gut besucht. Dass auch auf dem Parkplatz Maske getragen werden muss, erfährt man über rote Schilder, die aber winzig und leicht zu übersehen sind. Im Eingangsbereich dann der Dämpfer: Die „Hygienestation“ ist leer. Weder Desinfektionsmittel noch Tücher zum Abwischen des Einkaufswagens stehen bereit. Immerhin könnte man am Eingang rasch einen Corona-Schnelltest erwerben, steht auf einem Werbeschild. Doch der ist gerade ausverkauft, sagt eine freundliche Mitarbeiterin.

Tipp für den Ostereinkauf

WAZ-Leser Dietmar Stevens hat für den Ostereinkauf einen Tipp: „Die beste Luft ist immer, wenn man früh morgens in den Laden kommt“, sagt er. Gerade Senioren, die viel Zeit haben, könnten ihren Einkäufe schon in den Morgenstunden erledigen.

„Für Berufstätige wäre dann die Zeit am späteren Nachmittag reserviert“, meint er. „So können sich die Leute besser aus dem Weg gehen.“

Stevens steht beim Kaufland in Hofstede immer schon morgens um 7 Uhr auf der Matte: „Dann ist es dort noch nie voll gewesen.“

Im Laden selber hält sich das Gedränge in Grenzen. Nur im Kassenbereich staut es sich etwas. Fünf gleichzeitig geöffnete Kassen sorgen aber fürs zügige Durchkommen, da scheint man bei Kaufland auf den Oster-Ansturm also vorbereitet zu sein.

Lidl Laer

Bei Lidl am Werner Hellweg steht die Schlange draußen vor der Tür. Nur 77 Kunden dürfen gleichzeitig rein, warnt die rote Stopp-Ampel am Eingang. Der Rest muss geduldig draußen warten, bis das rote Licht erlischt. „Das geht hier ständig so“, erzählt eine Kundin und hat einen Verdacht: „Da sind niemals 77 Leute drin.“ In der Tat: Im Laden selber hat man das Gefühl, dass kaum mehr als ein Drittel die Wagen durch die engen Gänge schiebt. Nur eine Kasse ist geöffnet, da kommt man problemlos durch. Eine Kundin hat nicht ganz verstanden, dass das Tragen einer FFP2-Maske keinen Sinn macht, wenn man sie weit unter der Nase baumeln lässt. Darauf hingewiesen wird sie nicht.

Aldi Altenbochum

Beim Discounter an der Wittener Straße ist echt was los. Zwei Schlangen an den Kassen ziehen sich meterweit durch den Laden bis fast zur Fleischtruhe. Allerdings: Die Schlangen sind durch breite Angebotstische gut voneinander getrennt, sodass sich niemand auf den Füßen steht.Eine Kundin schafft es ohne Einkaufwagen in den Laden – und bekommt dafür von der Kassiererin eine freundliche, aber ernst gemeinte Rüge. Die Hygienespender am Eingang werden gut genutzt.

Edeka Wiemelhausen

Eigentlich immer gut gefüllt ist der Edeka im Kirchviertel. Vor allem im Eingangsbereich mitsamt Kassen, Bäcker und Obsttheke staut es sich gern, dafür verteilen sich die Kunden weiter hinten im Laden relativ gut. Auch an der Käsetheke achtet man auf zügiges Bedienen. Bisweilen denkt man, dass der Laden einfach zu voll gestellt ist – gerade im Kassenbereich, wo es schwer fällt, den anderen Leuten aus dem Weg zu gehen.