Bochum-Werne. Aus dem evangelischen Gemeindehaus in Bochum-Werne soll ein Stadtteiltreff werden. Dafür werden jetzt die Weichen gestellt. Das ist der Plan.
Die Umwandlung des Erich-Brühmann-Hauses (EBH) in Bochum-Werne zu einem einem offenen Stadtteiltreff, einem Bürgerzentrum, kommt in eine neue Phase. Einstimmig hat das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde beschlossen, dass der bisherige Lenkungskreis unter der Leitung von Altsuperintendent Peter Scheffler in einem neu zu gründenden Verein aufgehen soll.
Bochum: Gemeindehaus soll Stadtteiltreff werden – nächste Weiche gestellt
Die Satzung dazu wird bereits in enger Zusammenarbeit mit dem Beirat, zu dem viele Repräsentanten aus Werne gehören, beraten und entworfen. „Wir orientieren uns da an den Statuten des Vereins ,LutherLAB’ in Langendreer“, sagt Peter Scheffler. Der Verein hatte die entwidmete frühere evangelische Lutherkirche am Alten Bahnhof übernommen und ihr neues Leben eingehaucht.
Die Vereinsgründung soll neuen Schwung in den Umwandlungsprozess bringen und die Werner Bürger intensiver miteinbeziehen. „Für die Bürgerinnen und Bürger ist ein Verein eine bekannte Rechtsform und zeigt, dass die gesamte Werner Stadtgesellschaft aufgerufen ist, ihre gute Stube mitzugestalten“, hofft Peter Scheffler auf viel Unterstützung.
Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: Jeder könne Mitglied Mitglied werden, was für eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung sorge. Vereinsstrukturen kenne fast jeder, ein Verein sei auch schnell gegründet und könne später leicht in eine andere Trägerschaft übergehen. „Dann kann man als Förderverein weitermachen.“
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Allerdings ist ein Verein auch finanziell auf sich gestellt. „Die Kirche ist dann raus“, stellt Peter Scheffler klar. Ohne Mitgliedsbeiträge werde es nicht gehen. „Diese werden wir aber moderat gestalten“, verspricht er.
Neues Bürgerzentrum für Bochum-Werne: Hoffen auf Fördermittel
Bis zum Sommer soll die neue Satzung stehen, dann soll der Verein schnellstmöglich gegründet und eingetragen werden. Damit es dann weitergehen kann. Der Weg hin zu einem eigenständigen Bürgerzentrum ist noch lang. Und speziell die Finanzierung noch völlig offen. „Die Fördersituation ist coronabedingt ungewiss“, sagt Scheffler. Dabei wird gerade darauf gehofft, Mittel aus Fördertöpfen zu bekommen.
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Die Idee, aus dem Gemeindehaus einen Stadtteiltreff für alle zu machen, stammt aus dem Presbyterium. Denn eigentlich war das Erich-Brühmann-Haus in der Vergangenheit schon nichts anderes als ein Anlaufstelle für die Glaubensgemeinschaft, aber auch für viele Werner Vereine und Bürger. Nur: Die Unterhaltungskosten trug allein die evangelische Gemeinde.
Früher drei Gemeindehäuser
Von zwei Gemeindehäusern hat sich die evangelische Gemeinde Werne schon getrennt – das Ludwig-Steil-Haus wurde abgerissen, das Oberlinhaus zur Tagespflege umgebaut. Bleibt noch das Erich-Brühmann-Haus.
Wer sich an der Umwandlung des Erich-Brühmann-Hauses in ein Bürgerzentrum schon jetzt einbringen möchte, ist willkommen. Kontakt: Tel. 0234/ 26 22 11 und evki.scheffler@t-online.de .
Eine bald anstehende Sanierung des Gebäudes von 1978 würde richtig teuer. 2,1 Millionen Euro wurden dafür veranschlagt. Geld, das die Kirchengemeinde eigenen Angaben zufolge nicht hat. Sie benötigt auch für eigene Angebote das Erich-Brühmann-Haus in seiner Gänze nicht. Von daher hatte der Kirchenkreis schon vorgeschlagen, das EBH aufzugeben und auf dem Kirchplatz ein kleines Gebäude neu zu bauen.
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Allerdings hält die Gemeinde das Erich-Brühmann-Haus als zu bedeutend für den Stadtteil, als sich davon zu verabschieden. Allein auch wegen des im Untergeschoss untergebrachten Jugendtreffs. Daher die Idee, aus dem EBH ein Bürgerzentrum zu machen – mit einem ganz neuen Träger.
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Der Gemeinde würde künftig ein kostenloses Nutzungsrecht der Räume zugestanden. „Aber da ist ja im Haus genügend Platz“, sagt Peter Scheffler. Die Umwandlung des EBH in ein Bürgerzentrum solle Teil der Bochum-Strategie werden, zu deren Kernaktivitäten u. a. zählt, „Gute Stuben“ als Orte der Begegnung in den Stadtteilen einzurichten. Scheffler kann sich gut vorstellen, dass der Stadtteiltreff daher auch „Gute Stube Werne“ heißen könnte. „Aber das muss dann der Verein entscheiden.“