Bochum-Werne. Die Arbeiten im Freibad in Bochum-Werne laufen auf Hochtouren. Wir geben erste Einblicke und zeigen, wie es aussehen soll. Es gibt Änderungen.
Und hier soll man im Sommer wieder schwimmen können? Diese Frage drängt sich auf, wenn man die Baustelle im und am Freibad in Bochum-Werne betrachtet. Denn aktuell wird hier noch schwer gebuddelt. Aber die Betreibergesellschaft Wasserwelten Bochum hält am Zeitplan fest. Ziel ist es, in den Sommerferien an der Bramheide wieder Badegäste empfangen zu können. Wenn Corona mitspielt.
Freibad in Bochum-Werne: So sieht es aktuell auf der Baustelle aus
Das Virus scheint derzeit tatsächlich die einzige Unbekannte bei dieser Rechnung zu sein. Alles andere läuft, versichert auch Joachim Maier, Geschäftsführer von Pool out of the Box. Dieses Unternehmen aus Heidenheim existiert erst seit zwei Jahren und vereint viele Fachfirmen unter einem Dach. „Einzeln hätten wir die nicht bekommen“, heißt es von den Wasserwelten, die sich mit den Fortschritten sehr zufrieden zeigen.
Von Außen sieht man vor allem Bagger rotieren, die Erdmassen auf dem 30.000 Quadratmeter großen Gelände modellieren. Die beiden großen Becken sind inzwischen schon angelegt. Das Schwimmerbecken ist von ehemals 75 auf nun 50 Meter geschrumpft. Hier kann man künftig auf sechs Bahnen schwimmen.
Neu ist, dass die Technik nicht im weggefallenen 25-Meter-Bereich untergebracht ist. „Die Rohrleitungen zu den anderen Becken wären zu lang geworden“, haben die Wasserwelten diesen Plan verworfen und umgedacht: Nun wird die Technik mittig zentral zwischen den Becken eingebaut, unter der Bademeister-Kanzel.
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Hat den Vorteil, dass Geld gespart und auch etwas Geräuschkulisse von den angrenzenden Wohnhäusern genommen wird. Die Anwohner dort sollen zudem durch einen Erdwall noch zusätzlich geschützt werden.
Freibad in Bochum-Werne: Nichtschwimmerbereich kleiner, aber attraktiver
Der Nichtschwimmerbereich, ehemals 30 mal 50 Meter groß, wurde ebenfalls verkleinert. „Dafür ist er künftig aber attraktiver“, verspricht Joachim Maier. In der Mitte des Beckens werde es etwa Regentore geben, es könne künftig Korbball gespielt werden und wer auf ein bisschen Wellness steht, stellt sich vor eine der Massagedüsen. Die alte Wellenrutsche bleibt und wird überarbeitet.
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Bleibt noch der Kleinkinderbereich (bis maximal 35 Zentimeter Tiefe), der aus zwei Becken bestehen wird, die über eine Rutsche mit einander verbunden sind. Dazu gibt es einen Wickelraum.
Während man vor Ort in Werne baggert, wird das Eingangsgebäude parallel in Neresheim (Baden-Württemberg) fertiggestellt – in Modulbauweise. Filter und Technik werden in Wertheim (ebenfalls Baden-Württemberg) zusammengesetzt.
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Das 100 Meter lange einstöckige Eingangsgebäude mit Umkleiden, Duschen, Sozialräumen und einem Teil der Technik wird etwas weiter auf das Freibadgelände gesetzt. Dadurch bleibt mehr Raum für Parkplätze. Davon gibt es künftig 64, dazu 180 Radstellplätze. Das alte Eingangsgebäude von 1930 wurde im Frühjahr 2020 abgerissen.
Foodtruck verpflegt Badegäste
Eine feste Gastronomie wie früher wird es im Freibad Werne nicht mehr geben. Das lohne bei einem Saisonbetrieb nicht, heißt es von den Wasserwelten. Stattdessen soll ein Foodtruck für die Verpflegung der Badegäste sorgen. Erste Gespräche mit einem Bochumer Gastronomen laufen bereits.
Auch der Sprungturm fällt künftig weg. Dafür sei das Becken laut Wasserwelten nicht tief genug. War es vorher auch nicht, „von daher hätte man so einen Turm nie hier hinsetzen dürfen“. Ein weiteres Argument gegen einen Sprungturm: Man müsste einen riesigen Bereich des Schwimmerbereichs absperren.
Ursprünglich war geplant, das neue Eingangsgebäude zweistöckig zu bauen und Räume zu vermieten. Zudem war eine Tiefgarage vorgesehen. Doch weil sichergeglaubte Fördermittel doch nicht nach Werne flossen, mussten die Pläne abgespeckt werden. Dadurch wurden die Kosten von 12 auf nun knapp 7 Millionen Euro gesenkt. Und man wird ein Jahr früher als ursprünglich kalkuliert fertig.
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Seit April 2019 ist das Freibad an der Bramheide geschlossen. Wegen massiver Bodenschäden und Schäden in der Anlagentechnik konnte die Freibadsaison in jenem Jahr nicht mehr mitgenommen werden. Eigentlich erst im Herbst hatte man mit der Sanierung starten wollen.
Die Wasserflächen werden von rund 3000 auf nun rund 1580 Quadratmeter reduziert. Die maroden betonierten Becken wurden durch im Unterhalt wirtschaftlichere Edelstahlbecken ersetzt. Beides soll Kosten sparen und künftig für schwarze Zahlen sorgen.