Süd/Südwest. Teilnehmer von Jugendforen im Bochumer Südwesten und Süden wurden nach ihren Wünschen befragt. Doch viele Ideen scheitern an den Finanzen.
Regelmäßig sind Jugendliche aufgefordert, Missstände in ihren Stadtteilen aufzudecken und Ideen zur Veränderung der Sport- und Freizeitangebote zu sammeln. Dabei bereitet der Jugendring Bochum gemeinsam mit Jugendfreizeithäusern und Schulsozialarbeiter jeweils Workshops vor, in denen die jungen Leute die Situation in ihrem Bezirk bewerten.
Birgit Zimmermann vom Jugendamt kündigt an: „Wir werden auch im nächsten Jahr wieder ein Jugendforum durchführen, um etwa den Bedarf für den Bochumer Südwesten abzuklopfen.“ Hartnäckigkeit zahlte sich aus: In Dahlhausen Am Ruhrort können Jugendliche ab 13 Jahren den neuen Containertreff nutzen und ihren Aufenthalt dort selbst gestalten. „Eineinhalb Jahre hat es gedauert, bis der Wunsch nach einem Regenunterstand erfüllt werden konnte. Ein Carport wurde von den jungen Leuten schließlich als Outdoor-Sitzmöglichkeit aufgestellt, unterstützt vom Jugendmobil ,Eumel’. Die Jugendlichen sind am Ball geblieben.“
Kleinspielfeld wird gebaut
Der Wunsch nach einem Kleinspielfeld auf der Fläche Am Kuhlenkamp, wo zuletzt Flüchtlingscontainer standen, wird erfüllt. Wegen des Containerdorfes konnten Jugendliche den damaligen Bolzplatz nicht mehr nutzen, es fehlte eine Spielstätte in Weitmar. Hier entsteht ein Kleinspielfeld, es gibt Natursteine als Sitzgelegenheiten, einen Unterstand und Spazierwege. Der Vorteil ist die Nähe zum Jugendfreizeithaus Neuhofstraße.
Die Ruhrwiesen in Dahlhausen könnten attraktiver gestaltet werden, so befanden die Teens während der Workshops. Ihnen schweben Grillplätze, Bänke und ein Unterstand vor, damit sie sich dort unverbindlich treffen können ohne Anbindung an ein Jugendfreizeithaus. Auch ein Beachvolleyballfeld wurde genannt. „Das übersteigt leider die Mittel des Jugendamts. Die Ruhrwiesen sind groß. Deshalb konnten wir das Projekt noch nicht in Angriff nehmen“, erklärt Birgit Zimmermann. In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Südwest regte Bezirksbürgermeister Marc Gräf eine Jugendkonferenz vor.
Jugendkneipe: ein langgehegter Wunsch
Im Bochumer Süden haben die Befragten vorgeschlagen, eine Jugendkneipe im Bezirk zu eröffnen – ein seit Jahren geäußerter Wunsch älterer Teenager. Die Verwaltung findet aber: schwer realisierbar, allein schon aus Jugendschutzgründen.
Freier W-LAN-Zugang im gesamten Bochumer Süden, das wünschen sich Jugendliche. Zurzeit wird die Einrichtung von W-LAN-Hotspots in und um die Jugendfreizeithäuser aus unterschiedlichen pädagogischen Blickwinkeln diskutiert. Eine Entscheidung steht noch aus.
Seit längerem schon besteht die Idee, am Jugendfreizeithaus Steinkuhl einen Outdoor-Fitness-Parcours zu bauen. Bislang scheiterte sie an den Kosten. Die Besucher des Jumas wünschen sich den Parcours möglichst auf dem Parkplatz. Darüber wurde bereits im Frühjahr 2017 diskutiert, als die Bezirksvertretung 100.000 Euro für die Kellersanierung bewilligt hatte.
Fitness-Parcours nur mit Sponsoren
„Tolle Idee“, fand damals Birgit Zimmermann, „aber richtig teuer und ohne Sponsoren nicht zu machen“. Vielen Jugendlichen fehlen die Möglichkeiten, sich körperlich auszutoben. Außerdem würde so ein Parcours das Ensemble im Außenbereich mit Skateanlage, Kletterfelsen und Kunstrasenfeld gut ergänzen. Nur müsste dann Ersatz für den Parkplatz gefunden werden, der zum SV Steinkuhl gehört.
Realistischer scheint die Umsetzung der Forderung, am Bolzplatz im Laerholz Tore und einen Baseballplatz zu bauen. Bei der Planung will die Stadt Kinder beteiligen.