Oberhausen. Auf der Platzanlage eines Oberhausener Fußballklubs kam es am Sonntag zu einem Polizeieinsatz. Rund 100 Personen nahmen an einem Turnier teil.
Auf der Sportanlage des Turnerbund Oberhausen an der Mellinghofer Straße trafen sich am Sonntag rund 100 Jugendliche zu einem illegalen Fußballturnier. Einem Schreiben von Kreisjugendausschusses an die Oberhausener Fußballvereine ist zu entnehmen, dass offenbar Spieler aus mehreren NRW-Städten teilgenommen haben. So sollen Aktive und Trainer der Vereine Rot-Weiß Oberhausen, Arminia Klosterhardt, MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach, Schalke 04, Bayer Leverkusen und VfL Bochum auf der Anlage identifiziert worden sein. Das geht aus der Nachricht des Kreisjugendausschusses, die dieser Redaktion vorliegt, hervor.
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Auf Anfrage dieser Redaktion ließen VfL und S04 zunächst verlauten, dass ihnen zu dem Fall bislang keine Informationen vorliegen und man den Sachverhalt intern und extern überprüfe. Der VfL Bochum distanzierte sich später von den Berichten und betonte, dass "nach interner Recherche sowie Rücksprache mit den Behörden vor Ort kein Spieler oder Trainer des VfL Bochum als Teilnehmer dieser illegalen Veranstaltung identifiziert werden konnte".
Oberhausen: Nachbar informiert die Polizei
Da es sich dabei um einen groben Verstoß gegen die aktuelle Corona-Schutzverodnung handelt, traf die Polizei auf der Sportanlage ein und beendete das Fußballturnier. Ein "aufmerksamer Nachbar" habe die Polizei informiert, schreibt der Turnerbund Oberhausen auf seiner Facebook-Seite. Mehrere Verstöße gegen die geltenden Corona-Regeln wurden aufgenommen.
Der Großteil der Jugendlichen sei beim Eintreffen der Beamten jedoch geflüchtet, berichtet der Turnerbund. Die Polizei Oberhausen bestätigte am Montag, dass bei Ankunft der Kollegen bis zu 50 Personen vor Ort gewesen seien. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich auch Familien am Sportplatz aufgehalten. "Die Platzanlage wird unter anderem für Individualsportler offen gehalten", heißt es gegenüber dieser Redaktion. Zu Strafanzeigen kam es nicht. Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung gelten als Ordnungswidrigkeit und können mit einem Bußgeld geahndet werden.
Zuständig für die Corona-Kontrollen sei zwar das Ordnungsamt, doch die Polizei habe im Rahmen des Dienstes "solche Treffen grundsätzlich im Fokus".
Oberhausener Verein distanziert sich
Der Verein habe von dem illegalen Turnier nichts gewusst. "Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von so einem Verhalten", heißt es in dem Facebook-Beitrag.
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Bereits während des ersten Lockdowns im Mai kam es in Oberhausen zu einem illegalen Fußballturnier. Auf der Sportanlage des Post SV Oberhausen hatten sich bis zu 300 Jugendliche versammelt - verabredet über soziale Medien, ohne Erlaubnis des Vereins und unter Nichtbeachtung aller Abstandsgebote und Hygieneregeln. Auch damals musste die Polizei einschreiten.
Corona: Amateur-Lockdown seit 2. November in Kraft
Seit dem 2. November ist der Freizeit- und Amateursportbetrieb in Nordrhein-Westfalen aufgrund der gestiegenen Corona-Fallzahlen auf und in allen öffentlichen Sportanlagen verboten. Erlaubt ist nur noch der Individualsport, alleine, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand. Die Maßnahmen sollen zunächst bis Ende November gelten. Anders als im Frühjahr wurden die Sportstätten von den Städten nicht geschlossen. So sind die Anlagen unter anderem für den Schulsport zugänglich.