Bochum. Von Bochum aus will E-Mobilhersteller Sevic den Markt für Lieferfahrzeuge der letzten Meile erobern. Bei D&W eröffnet er die erste Filiale.
Die mobile Zukunft ist elektrisch. Davon sind sie beim jüngsten Bochumer Fahrzeugunternehmen überzeugt. Sevic Systems produziert seine Fahrzeuge zwar nicht in der Stadt, die durch den Namen „Opel“ für immer mit der deutschen Automobilgeschichte verbunden bleiben wird. Aber von hier aus hofft der Newcomer sich auf dem Elektromobilitätsmarkt zu etablieren.
Die 2017 gegründete E-Mobil-Sparte von Sevic Systems kümmert sich um die Entwicklung und Herstellung von „vollelektrischen, kompakten Nutzfahrzeugen für die letzte Meile“, heißt es. Erste Erfolge gibt es offenbar schon: Zu den Kunden gehören dem Vernehmen nach Logistikdienstleister und Lieferservices, Stadtwerke, andere kommunale Dienstleister, Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe.
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Lockdown erschwert den Einstieg
Nun soll die Marke der kleinen E-Laster aber auch bekannter werden. Dazu beitragen soll der erste sogenannte Flagship Store; buchstäblich eine Vorzeigefiliale, die in diesen Tagen unter dem Dach des Tuningfachhändlers D&W am Dückerweg in Bochum eröffnet werden sollte.. „Uns ist leider der harte Lockdown dazwischen gekommen“, bedauert Sevic-Vertriebsleiter Michael Menkhoff. Nun können Interessenten die Fahrzeuge zwar auf dem Hof anschauen und über einen Verkauf oder eine wöchentliche Miete nachdenken. Aber eine persönliche Beratung fällt vorerst aus.
Dass Sevic Systems bei D&W andockt, kommt nicht von Ungefähr. Wie das Tuningunternehmen wurde auch der E-Mobil-Produzent von Gilbert Jost gegründet. Beide Firmen gehören zur Jost Group. Noch wichtiger bei der Standortfrage sind aber wohl die Absatzmöglichkeiten in der Region. Die Filiale liegt zentral im Revier – direkt an der A40. „Wir sehen ein sehr großes Potenzial im Ruhrgebiet“, sagt Vertriebs-Chef Menkhoff.
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Fahrzeuge sind vielfältig einsetzbar
Tatsächlich spielt in den Ballungsräumen gerade die ökologisch vertretbare Anlieferung der immer größer werdenden Paketmengen für private Haushalte wie für Unternehmen und Verwaltungen eine wachsende Rolle. Idealtypisch setzten Planer darauf, dass kleine, elektrobetriebene Fahrzeuge von Lagern oder Umschlagplätzen am Rande der Städte aus in die City fahren.
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Produktion in Bulgarien
Sevic-Experten am Dückerweg sollen Kunden beraten rund um Technik, Ausstattung und Performance der Fahrzeuge sowie zum Thema Leasing und Finanzierung. Auch Service- und Wartungsarbeiten werden dort erledigt.
Hergestellt wurden die E-Mobile zeitweise in China. Nun werden die Fahrzeuge im bulgarischen Plovdiv gebaut. Kooperationen gibt es mit dem bulgarischen Roboterspezialisten Milara und dem kanadisch-österreichischen Automobilzulieferer Magna.
Sevic-Vertriebsleiter Menkhoff hält dabei auch eine besondere mobile Lösung für möglich: Größere Lkw mit Ware und/oder Post können das E-Mobil, mit dem auf der letzten Meile geliefert werden soll, gleich mit transportieren. Sevic-Chef Alexander Brilis erwartet mittelfristig eine jährliche Nachfrage von 35.000 bis 50.000 Fahrzeuge im Segment. Menkhoff: „Und wir würden gerne zwischen zehn und 20 Prozent davon liefern.“
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Ladekapazität bis zu 3,8 Kubikmeter
Erst einmal aber muss Sevic Systems Fuß fassen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Hersteller, die umweltverträgliche Transportlösungen im Nahbereich anbieten. Fünf unterschiedliche Fahrzeuge gibt es momentan. Neben dem Microcan V500 bietet Sevic weitere zwei- und dreirädrige vollelektrische Roller an. „Alle Fahrzeuge sind kompakt, wendig, mit intelligenter Technik ausgestattet und verfügen über hervorragende Reichweiten zwischen 60 und 240 Kilometer“ – so die Versprechungen. Transportiert werden kann in Boxen mit einer Größe bis zu 3,8 Kubikmeter über spezielle Lebensmittelbehälter und Flachbettanlagen bis zu gekühlten Frachträumen.
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