Bochum. Die ev. Gemeinde Stiepel feiert die Weihnachtsgottesdienste in diesem Jahr wegen Corona in einem Festzelt. Das zu organisieren, ist nicht ohne.
Die Evangelische Gemeinde Stiepel setzt ein Zeichen in der Corona-Krise: die Weihnachtsgottesdienste werden stattfinden. Allerdings, und das ist das Besondere, nicht in der Dorfkirche. Sondern in einem großen Zelt, das auf der Friedhofswiese pünktlich zum Fest der Liebe aufgebaut wird.
Es ist ein im Wortsinn großes Vorhaben, das die Gemeinde in Bochum stemmen möchte: „Unser Gottesdienst-Zelt wird nicht zu übersehen sein“, verspricht Pfarrerin Christine Böhrer. Tatsächlich soll es 50 mal 20 Meter messen und 250 Gläubigen Platz bieten. „Wir werden auf diese Weise viel Frischluft, viel Platz und voraussichtlich auch eine Heizung anbieten können“, so die Pfarrerin. Der Aufbautermin steht noch nicht exakt fest, vermutlich in der Woche nach dem dritten Advent.
Gottesdienste & Anmeldung
Folgende Gottesdienst finden im Festzelt an der Stiepeler Dorfkirche, Brockhauser Straße 74a, über Weihnachten statt:
Heiligabend (24.12.): 13 Uhr und 14.30 Uhr, Familien-Festgottesdienste; 16 Uhr, 17.30 Uhr, 19 Uhr, Christvespern; 23 Uhr, Gottesdienst in der Christnacht
1. Weihnachtstag (25.12.), 11 Uhr, Kantaten-Gottesdienst
2. Weihnachtstag (26.12.), 11 Uhr, Festgottesdienst
Sonntag (27.12.): 11 Uhr, Gemeinsamer Fest-Gottesdienst mit der ev. Gemeinde Querenburg
Anmeldungen sind ab dem 9. Dezember unter https://kgstiepel.church-events.de/ möglich.
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Andrang auf die Weihnachts-Gottesdienste erwartet
Die Aktion ist, wie so vieles in diesem Jahr, der Corona-Pandemie geschuldet. Die Dorfkirche und das Lutherhaus als kirchliche Begegnungsstätten der Protestanten im Bochumer Süden würden für den zu Weihnachten erwarteten Andrang nicht ausreichen. „In der Dorfkirche können wir wegen der Hygiene- und Abstandsregeln aktuell nur 40 Personen zulassen“, so die Pfarrerin. Man habe Weihnachten aber unbedingt mit möglichst vielen Gemeindemitgliedern feiern wollen, so sei die Idee zu dem Zelt entstanden. Die Dimensionen des Unterstandes sind dabei so groß geplant, dass das Zelt auch allen anderen Gläubigen in Bochum zur Verfügung steht. „Jeder, der sich in seiner Gemeinde möglicherweise gottesdienstlich unterversorgt fühlt, ist herzlich eingeladen, uns in Stiepel beizuwohnen“, sagt die Pfarrerin.
Der Auf- und Abbau und die Sicherung des Großzeltes werden mit rund 10.000 Euro veranschlagt, wobei sich das so einmalige wie ehrgeizige Konzept ausschließlich durch Spenden finanziert. Überhaupt ist ehrenamtliche Arbeit unbedingt vonnöten, um das Angebot zu stemmen. „Es werden noch Unterstützer gesucht, die uns bei der Organisation der Gottesdienste helfen“, so Christine Böhrer.
Pro Gottesdienst werden zehn Helfer gebraucht, um einen reibungslosen, coronagerechten Ablauf der Zusammenkünfte zu gewährleisten. Das bezieht sich nicht nur auf die Zuweisung der Plätze beim Eingang und Ausgang, sondern auch um die bürokratische Abwicklung. Für sämtliche Gottesdienste, die zur Weihnacht und über Silvester in Stiepel angeboten werden, muss man sich online anmelden.
Für die Gottesdienst im Zelt werden Helfer gesucht
Die Daten werden temporär wegen der Nachverfolgbarkeit bei möglichen Covid 19-Informationen aufbewahrt. Ausführliche Informationen dazu finden sich auf der Homepage bochum-stiepel.ekvw.de
Pfarrerin Böhrer und Pfarrer Stasing haben sich in den letzten Wochen intensiv mit dem ungewöhnlichen Vorhaben beschäftigt, und je länger dies währte, umso besser gefiel ihnen die Idee: „Ich finde es auch theologisch passend, Weihnachten im Zelt zu feiern“, sagt Christine Böhrer.
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Die improvisierten Verhältnisse ließen unmittelbar Schlüsse auf die Weihnachtsgeschichte in der Bibel zu. Schließlich sei Jesus Christus auch nicht in einem festen Haus, an einem sicheren Ort, sondern in einem Stall oder einer Grotte geboren worden.
„Daran zu erinnern, dass nichts sicher ist auf dieser Welt, außer der Liebe Gottes, auch dafür steht unser Zelt.“
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