Bochum. Der Gesundheitscampus in Bochum ist fast vollständig vermarktet. Ein Immobilienentwickler aus Essen hat drei Grundstücke gekauft.
Etwa zehn Jahre nach seiner Erschließung ist der Gesundheitscampus Bochum in Querenburg fast vollständig vermarktet. Der Essener Immobilienentwickler Kölbl Kruse hat vor einigen Tagen zwei unbebaute Grundstücke sowie eine vollvermietete Immobilie inklusive Grundstück von der Bochum Wirtschaftsentwicklung (WEG) gekauft.
Das Paket besteht aus zwei Entwicklungsgrundstücken mit einer Größe von 3234 Quadratmetern und 2063 Quadratmetern. Dort sollen ein Bürogebäude und ein Parkhaus mit 348 Stellplätzen entstehen. Der Bebauungsplan lässt eine Büroimmobilie mit einer maximalen Fläche von 10.000 Quadratmetern zu. Die konkreten Planungen, so heißt es bei Kölbl Kruse, hängen jetzt von den verbindlichen Gesprächen ab, die bereits mit einem Mietinteressenten geführt werden.
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Wirtschaftsentwicklung verkauft Gebäude
Auf der dritten, insgesamt 1570 Quadratmeter großen Fläche befindet sich bereits ein vollvermietetes Bestandsgebäude, das die Wirtschaftsentwicklung Bochum vor einigen Jahren hat bauen lassen. „Da wir uns nicht als Vermieter von Immobilien verstehen, verkaufen wir es nun“, so WEG-Sprecher Sven Frohwein.
Aus Sicht des Käufers „bietet der Gesundheitscampus mit seiner hervorragenden Lage in direkter Nachbarschaft zur Ruhr-Universität Bochum sowie der innovationsfördernden Vernetzung mit der gesamten Gesundheitswirtschaft im Ruhrgebiet enorme Potenziale“, so der geschäftsführende Gesellschafter Stephan Kölbl. Bereits im dritten Quartal 2021 soll die Arbeiten an den beiden neuen Gebäuden beginnen.
Öffentliche Verwaltung und Privatwirtschaft
Viel Platz bleibt dann nicht mehr auf dem Areal, das 2009 nach einer Entscheidung der NRW-Landesregierung zur Entwicklungsfläche in Sachen Gesundheitswirtschaft geworden ist. Während im nördlichen Bereich der Gesundheitscampus NRW vor allem mit der Hochschule für Gesundheit entstanden ist, wuchs im Süden auf 55.000 Quadratmetern der Gesundheitscampus Bochum mit Unternehmen aus dem Medizinsektor und der öffentlichen Verwaltung. Auch die nun noch drei zur Verfügung stehenden Flächen könnten bald verkauft sein. Für ein Grundstück laufen bereits Gespräche, bei den beiden anderen gibt es Optionen von Firmen, die bereits auf dem Campus zu Hause sind und die möglicherweise weiteren Platzbedarf haben.
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Laut Bebauungsplan dürfen sich hier Unternehmen ansiedeln, „die sich mit der Herstellung, Erforschung oder Anwendung von medizinischen und medizintechnischen Produkten oder biochemischen/biotechnischen Produkten beschäftigen bzw. die als Groß- und Versandhandel oder als Dienstleister der Medizin, Medizintechnik, Biochemie oder Biotechnologie zuzuordnen sind.“
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Zweiter Campus könnte in Wiemelhausen entstehen
Daher beschäftigt sich Bochum schon eine längere Zeit damit, einen zweiten Gesundheitscampus zu entwickeln. Als möglicher Standort wurde bereits im vergangenen Jahr das Areal des ehemaligen RWE-Kraftwerks Prinz Regent in Wiemelhausen ins Auge gefasst. Das Gelände gehört mittlerweile dem Abbruchspezialisten und Industriegelände-Entwickler Hagedorn aus Ostwestfalen.
Wirtschaftsförderer Ralf Meyer freut sich derweil über die erfolgreiche Vermarktung in Querenburg. „Der Gesundheitscampus ist eine Erfolgsgeschichte und einmalig in Nordrhein-Westfalen. Nirgendwo sonst gibt es eine solche Konzentration von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. Die Entwicklung zeigt einmal mehr, dass die Branche zu den Zugpferden in Bochum und im Ruhrgebiet gehört.“
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